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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Ruhe!«
    Nun bleibt Alex der Mund offen stehen. Er sieht mich an, doch ich bin nicht in der Lage, seinen Blick zu beantworten. Ich bin so verwirrt und mir ist wahnsinnig schlecht.
    Warum hat er das gerade getan? Wenn er sich outen wollte, wieso hat er es dann nicht vorher mit mir abgesprochen? Ist die letzte Nacht nur eine Inszenierung gewesen? Ich glaube, ich muss mich übergeben…
    Schnaubend schnappt sich Alex seine restlichen Sachen und geht in Richtung Tür.
    »Bambi?«, raunt er auffordernd, als er an mir vorbei geht. Ich reagiere nicht. »Na schön«, knurrt Alex beleidigt. »Ich rufe dich an.«
    Dann ist er weg. Und Pa und ich schweigen.

60. Kapitel
    Doppeldate
    »Hier kommt der Kamillentee.«
    Ich verdrehe die Augen und ziehe hastig die Bettdecke über meinen Kopf. Marc beeindruckt das wenig. Er stellt die große Teetasse auf dem Wohnzimmertisch ab und beugt sich dann über mich.
    »Sei schön brav und trink deinen Tee, damit du wieder gesund wirst.«
    Ich knurre abweisend. Ich will nicht.
    »Tobi, lass die Bettdecke los!«, befiehlt Marc streng und zerrt ein bisschen an der Daunendecke.
    »Nein«, brumme ich. »Ich will deinen dummen Tee nicht und auch keine Suppe. Ich bin schon fast wieder gesund…« Weiter komme ich nicht, da mich ein heftiger Hustenanfall schüttelt.
    Marc zieht mir die Decke vom Kopf und stöhnt leise. »Fast wieder gesund… Ja, klar.«
    Ich huste noch eine Weile, setze mich dann langsam auf und lasse es missmutig zu, dass mir Marc ein Kissen hinter den Rücken stopft. Seufzend lasse ich mir den Kamillentee reichen. Er ist natürlich ungesüßt.
    »Trinken!« Marc hebt drohend den Zeigefinger. »Immer schön austrinken. Ist sehr wichtig, wenn man krank ist.«
    Ja, ich bin krank. Eine Erkältung. Kein Grund zur Panik. Doch Pa und Marc behandeln mich wie einen Todkranken. Man könnte meinen, ich wäre kurzfristig erblindet, hätte die Pest, Cholera, ein Raucherbein, Amnesie, Hypochondrie und einen ganzen Haufen Tumore gleichzeitig.
    Tatsächlich habe ich mir in der Nacht von Samstag auf Sonntag beim hitzigen Spaziergang mit Alex durch die weniger warme Novemberluft nur einen kleinen Schnupfen geholt. Pa beschloss sofort, dass ich zu Hause bleiben sollte. Schule war gestrichen. Ich hatte sozusagen Schulverbot.
    Unter normalen Umständen hätte ich mich wie verrückt gefreut. Doch in diesem Fall… Da gibt es noch einen Grund, aus dem Pa mich am liebsten zu Hause und weit weg von der Schule sehen möchte: Alex.
    Ich brumme gequält. Mein Kopf tut weh. Marc hat mein Stöhnen gehört und saust sofort herbei.
    »Was ist? Was ist los? Schmerzen? Wo?« Er legt fühlend seine Hand auf meine Stirn, als könnte er so den Ursprung des Schmerzes lokalisieren, analysieren und im besten Fall sogar unschädlich machen.
    »Lassen Sie nur, Schwester«, krächze ich. »Mir geht es gut. Aber die alte Dame nebenan hat wieder die Bettpfanne voll – die sollten Sie mal leeren… riecht schon so komisch. Och, nein, sorry, das ist ja die Hühnersuppe, die Sie mir gekocht haben. Mein Fehler.«
    »Ich glaube, du bist schon wieder auf dem Weg der Genesung«, meint Marc mit betont freundlicher Stimme und zieht mir die Decke bis zum Kinn hoch, um sie dann grob um meinen Körper zu wickeln.
    Himmel, ist mir heiß. Ich trage eine Jogginghose, ein T-Shirt, einen dicken Pullover, Wollsocken und einen Schal. Marc hätte mir gerne noch ein paar mehr Klamotten angezogen – eventuell einen Poncho und einen japanischen Kimono – aber ich konnte mich wehren. Ich liege auf der Ledercouch in Pas und meinem Wohnzimmer. Tausend Kissen hinter meinem Rücken und tausend Decken auf meinem Körper. Ich zerfließe gleich.
    »Schwitzen ist gut«, hat Marc gesagt.
    Marc hat Urlaub. Aber anstatt, wie jeder normale Mensch, seine wohlverdiente Freizeit auf den Malediven oder beim Skifahren zu verbringen, hockt er bei mir in der Wohnung und spielt Krankenschwester. Und es macht ihm sogar Spaß. Wahrscheinlich findet er es lustig, dass er mich mit widerlichen Säften und Medikamenten quälen darf und ich zu schwach bin, um mich richtig zu wehren. Er braucht unbedingt ein Hobby.
    »Wieso bist du nicht zu Hause und saugst Staub oder mistest Ikeas Käfig aus?«, frage ich schniefend. Marc fingert sofort ein Taschentuch aus der Verpackung. Ich reiße es ihm grob aus der Hand, bevor er noch auf die Idee kommt, mir die Nase zu putzen.
    »Ich habe heute Morgen staubgesaugt und Ikeas Käfig ist auch eben erst gesäubert worden.« Marc liest

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