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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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ziemlich rot. Beleidigt esse ich meine Flocken und hoffe inständig, dass sie mich nur aufziehen will.
    »Wie dem auch sei«, meint Ma. »Marc lässt schöne Grüße ausrichten und du kannst dich ja bei ihm melden.«
    »Das werde ich tun. Hat sonst noch jemand angerufen?«
    »Nein, aber von Alex soll ich dir ausrichten, er würde dich um sechzehn Uhr abholen.« Sie mustert zwei einzelne Socken, die ganz sicher nicht zusammengehören. »Langsam komme ich mir schon vor, wie deine persönliche Brieftaube. Was wollt ihr denn heute unternehmen, Alex und du?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Nichts Besonderes, wir werden einfach nur ein bisschen einkaufen gehen und dann treffen wir uns noch mit ein paar Freunden.«
    Ma nimmt eine von Pas Boxershorts in die Hand. Mit zwei Fingern hält sie den schwarzen Stoff weit von sich weg und betrachtet ihn leicht angewidert.
    »…viel zu groß…«, murmelt sie leise. »…stopft er bestimmt aus…«
    »Ma«, rufe ich laut und presse mir beide Hände auf die Ohren. »Bitte nicht.«
    »Was denn?« Sie zuckt die Schultern, macht ein unschuldiges Gesicht und wirft die Shorts dann weit von sich. Sie landet auf dem Wäscheberg.
    »Unterhosen von Calvin Klein .« Ma schnaubt. »Merk dir, Krümelchen, wenn dein Mann zu viel Wert auf seine Unterwäsche legt, dann ist er dir nicht treu.«
    Komische Logik, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann, aber was soll's.
    »Hab ich mir gemerkt«, schmatze ich mit vollem Mund. »In Zukunft nur Feinripphöschen…«
    Ma lacht. »Apropos Feinripphöschen, wie läuft's eigentlich mit Alex? Hat dein Vater den Schock des Jahrhunderts denn schon überwunden?«
    »Glücklich ist er nicht«, gebe ich zu.
    Pa würde mir wohl gerne eine hübsche, plüschige Fußfessel kaufen, um mich ans Heizungsrohr zu ketten – damit er mich an ungewollten Treffen mit Alex hindern kann, versteht sich –, aber das erzähle ich Ma lieber nicht.
    »Wie geht es Bettina?« Ich rutsche vom Hocker und stelle die leere Schüssel in die Spüle.
    »Gut«, meint Ma und schleudert noch eine von Pas Unterhosen durch die Gegend.
    »Alex hat mir gestern erzählt, ihre Reaktion auf seine Beichte sei sehr mäßig ausgefallen…«
    Ma grinst. »Sie hat es nicht geglaubt. Gestern Nacht – es muss so um halb drei gewesen sein – stand sie plötzlich in meinem Zimmer. Im Nachthemd und total verwirrt. Sie weckte mich und sagte: Alex ist schwul und mit Tobi zusammen! Ich nickte und sagte, das wüsste ich schon längst. Sie sah mich entsetzt an und sagte, sie wäre sich nicht sicher gewesen, ob sie geträumt hätte. Dann schwieg sie eine Weile und murmelte schließlich, jetzt würde so einiges einen Sinn ergeben. Mittlerweile hat sie es akzeptiert.«
    »Gott sei Dank«, murmle ich. Alex legt so wahnsinnig viel Wert auf die Meinung seiner Mutter. Er will, dass Bettina stolz auf ihn ist und hinter seinen Entscheidungen steht. Ihre Enttäuschung ist seine größte Strafe.
    Ma deutet auf den Wäscheberg. »Bring die Socken, Unterhosen und Hemden deines Vaters in sein Zimmer. Wirf einfach alles in den Schrank. Mach dir nicht zu viel Mühe.«
    Ich schüttle schmunzelnd den Kopf und bücke mich, um die Kleidungsstücke aufzusammeln. In Pas Zimmer lasse ich die Wäsche auf seine Matratze fallen. Mein schlechtes Gewissen beschwert sich lautstark, als es die Kleidungsstücke so herumliegen sieht.
    Seufzend nehme ich die feinen Hemden an mich und lege sie sauber zusammen. Sie sollen nicht noch mehr zerknittern. Schließlich braucht Pa jeden Tag ein neues, gewaschenes und gebügeltes Hemd, wenn er zur Arbeit geht. Ich öffne den Kleiderschrank und lege die Hemden hinein.
    Als ich die quietschenden Schranktüren schließen will, fällt mein Blick auf die alte Kiste, die am Boden steht und bleibt daran hängen. Ein seltsames Kribbeln wandert durch meine Glieder. Langsam gehe ich in die Hocke. Ich schiebe die alte Jeanshose beiseite und lese erneut den schwarzen Schriftzug – Kindersachen .
    Vorsichtig fahre ich mit den Fingerspitzen über den abgewetzten Karton. Er ist nicht zugeklebt. Nervös öffne ich den Deckel…
    »Du hast drei Socken auf dem Weg hierher verloren.« Ma steht ihm Türrahmen und hält ein paar Strümpfe in die Höhe. Ich zucke erschrocken zurück.
    »Oho!«, macht sie und ihre Augen weiten sich. »Was fällt dir ein, in den Sachen deines Vaters herumzuschnüffeln?«, schimpft sie. »Ohne mich!« Sie schmeißt die Socken aufs Bett und wirft sich hastig neben mir auf die Knie.
    »Los,

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