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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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meint, weil ich ganz fürchterlich angestrengt auf den Fußboden starre. Erst, als ich Kim lachen höre und spüre, dass alle Blicke auf mir ruhen, hebe ich etwas unsicher den Kopf.
    »Der Knutschfleck«, klärt mich Tom ruhig auf. Hastig bedecke ich die dunkle Stelle an meinem Hals mit der Hand.
    »Darüber hat er sich vorhin schon aufgeregt.« Kim findet es witzig. Er ist der Einzige, der lacht. Aber er merkt es nicht. Gott sei Dank. Mir wird noch um zwanzig Grad heißer und ich bin mir sicher, mein Gesicht ähnelt gerade einer überreifen Tomate.
    Ein Schwall neuer Gäste kommt durch die Wohnungstür geströmt. Kim geht die Neuankömmlinge begrüßen und wir vier verziehen uns eilig.
    »Habt ihr Hunger?«, frage ich mit dünner Stimme. Mir ist die Situation immer noch peinlich. Ich wünschte, sie würden mich nicht so seltsam anschauen. Vielleicht ist mein Kopf so schrecklich gerötet, dass sie befürchten, er könnte jeden Moment platzen.
    »Ich habe Durst«, meint Tom schließlich. »Wir kamen nicht dazu, uns was zu holen, weil uns Kim vorher entdeckt und abgefangen hat.«
    »Lass uns zusammen gehen.« Alex greift nach Toms Unterarm und zieht ihn Richtung Wohnzimmer. »Wir treffen uns dann in der Küche.«
    »Okay«, sage ich.
    »Was möchtest du, André?« Tom sieht dem Kleinen tief in die Augen und lächelt charmant.
    »Bier«, haucht André.
    »Und du?«, fragt mich Alex und klingt dabei nicht ganz so süßlich.
    »Auch«, antworte ich schlicht. Die beiden verschwinden und André und ich erkämpfen uns einen Weg in die Küche. Dort ist es ein bisschen ruhiger.
    »Gefällt es dir hier?«, frage ich ihn, weil wir ja über irgendwas reden müssen.
    »Bin ja noch nicht so lange da«, meint er unsicher. Stimmt.
    »Die meisten der Leute sind eben älter als wir«, erzähle ich im Plauderton. »Kommilitonen von den Mitbewohnern meines Freundes.« Ich werfe die Pizzareste in den Komposteimer. »Aber alle sind sehr nett, wirklich.« Ich lächle.
    »Hm.« André ist ein dermaßen mieser Gesprächspartner.
    Ich seufze. Also gut, Themenwechsel. Hoffentlich ist er auf diesem Gebiet etwas redseliger.
    »Es ist jetzt das zweite Mal, dass Tom und du euch getroffen habt, oder?«
    »Ja.« Er strahlt.
    »Und, hast du dich sehr gefreut, als er dich angerufen und von der Party erzählt hat?«
    »Nun, das war alles etwas anders…«, meint André leise und reibt den Herd mit einem feuchten Lappen ab.
    »Das verstehe ich jetzt nicht«, gebe ich verwirrt zu. »Was meinst du?«
    »Tom und ich hatten schon am Mittwoch ausgemacht, dass wir uns heute Abend treffen. Er hat mich ins Autokino eingeladen. Aber zuerst wollte er für mich kochen, bei sich zu Hause.«
    Kochen? Wohl eher vernaschen…
    »Als ich dann zu ihm kam, war Alex schon da. Und der wollte unbedingt zu dieser Party.« André zuckt mit den Schultern.
    »Alex war es, der hierher kommen wollte?« Da hüpft, pocht und schlägt etwas in meinem Hals… Es muss wohl mein Herz sein… ist verrutscht.
    »Ja, er hat so lange rumgejammert, bis Tom schließlich nachgegeben hat.« André hat offensichtlich keinen blassen Schimmer, was er mir da gerade erzählt. Meine Hand zittert und die Plastiktüte, die ich fest umklammert halte, zittert auch.
    »Ich verstehe nicht, warum Alex nicht einfach alleine gehen konnte«, meint André und zieht eine Schnute. »Du bist doch auch hier, er braucht Tom doch nicht.«
    Natürlich braucht er Tom: als Vorwand! Ich lächle. Kann gar nicht mehr damit aufhören. Sieht bestimmt komisch aus. Vielleicht auch ein bisschen irre. Der lächelnde Irre mit dem Müllbeutel.
    »Hey, ihr beiden Hübschen, hier habt ihr euer Bier.« Tom reicht André eine Flasche und Alex streckt mir eine andere entgegen.
    »Danke«, flöte ich grinsend. Tom mustert mich verwirrt, Alex misstrauisch. Mit großen, blitzenden Augen und einem frechen Lächeln auf den Lippen strahle ich Alex an.
    Tom tätschelt etwas besorgt meinen Rücken. »Brauchst du etwas frische Luft oder einen kräftigen Schlag auf den Kopf? Bitte sag uns Bescheid, wenn wir etwas für dich tun können.«
    »Mir geht es gut«, wiederhole ich fröhlich.
    »Schön, dann kann dir ja auch die schockierende Nachricht, die wir vor ein paar Stunden über dich erfahren haben, nicht die Laune verderben.« Tom macht eine wichtige Miene.
    »Was für eine schockierende Nachricht?«, frage ich überrascht.
    »Tobi, der ganze Jahrgang spricht über dich. Sie sagen« – Tom macht eine theatralische Pause und hält die Luft an

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