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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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blickt ihn André an und sucht so schnell wie möglich Schutz in Toms Armen. Tom drückt den Kleinen zufrieden grinsend an seine Brust und zwinkert mir frech zu. Zu frech für meinen Geschmack, ich verdrehe nur die Augen.
    »Komm, wir gehen jetzt!« Alex sieht mich ernst an.
    »Was? Ich muss hier bleiben…« Ich deute auf den schlafenden Kim.
    »Der bekommt doch gar nichts mit«, meint Alex genervt. »Wenn er aufwacht, hat er einen Kater und schlechte Laune, das ist dann sein Problem.« Alex will sich nicht umstimmen lassen.
    »Ich kann nicht mitkommen«, wiederhole ich eindringlich.
    »Geht schon mal vor«, zischt Alex in Toms und Andrés Richtung. Die beiden verschwinden sofort. »Blödes Arschloch«, murmelt Alex leise. »Fickt dieses Baby in Dads Wagen…«
    »Das ist typisch Tom«, sage ich leise.
    »Wenn es irgendwelche Flecken gibt, werde ich ihn kastrieren«, knurrt Alex wütend.
    Ich muss grinsen. »Autsch!«
    Auch Alex kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, aber er ist sofort wieder ernst. »Wir müssen los.« Er schnappt sich meine Hand und zerrt mich aus dem Zimmer in den langen, dunklen Flur.
    »Nein, Alex, ich habe das ernst gemeint, ich bleibe hier.« Ich reiße mich von ihm los. Eine Minute lang sehen wir uns schwer atmend an. Dann dreht sich Alex um und öffnet die Wohnungstür.
    »Wünschst du dir nicht auch manchmal jemand anderes zu sein und einfach für ein paar Stunden ein anderes Leben zu führen?«, fragt er mich.
    Ich starre seinen Rücken an. »Ja.«
    »Wir werden uns wohl nicht wieder sehen, oder, Léon?« Er steht in der geöffneten Tür und schaut mich an. Mit seinen grauen Augen.
    »Nein, Charlie«, flüstere ich lächelnd. »Unsere Leben sind einfach zu verschieden. Mein Beruf ist die Gefahr und deiner sind die Blumen.«
    »Meine Blumen sind nicht gefährlich«, stellt Alex ernst fest.
    Ich muss lachen. »Nein, sind sie nicht.«
    »Dann müssen sich Léon und Charlie jetzt Lebewohl sagen.«
    »Ja.« Ich nicke. In meinem Hals ist ein Kloß, ein dicker, fetter. »Charlie und Léon müssen sich verabschieden.«
    »Ja«, haucht Alex.
    Dann ist er bei mir.
    Und küsst mich.
    Endlich.
    Ich schlinge eilig meine Arme um seinen Hals, damit ich ihn an einer Flucht hindern kann. Seine Zunge ist sofort in meinem Mund. Ich habe sie erwartet, ich habe mich auf sie gefreut. Dieser Kuss tut weh. Weil er so heftig ist. Meine Lippen schmerzen, mein Rücken schmerzt, meine Lungen schmerzen, mein Herz schmerzt.
    Doch um nichts auf der Welt möchte ich ihn unterbrechen. Dann bluten meine Lippen, dann bekommt mein Rücken böse Prellungen durch den Garderobenschrank gegen den ich gepresst werde, dann ersticke ich und dann zerbricht mein Herz eben… Wen kümmert es?
    Seine Arme halten mich, streicheln mich, drücken mich fest an seine Brust. Seine Zunge liebkost, saugt, reibt und bewegt sich sinnlich und vollkommen rücksichtslos in meinem Mund. Sein Atem streift mein Gesicht und hallt tausendmal so laut in meinen Ohren wider. Seine Haare unter meinen Fingern sind so weich, dass ich schreien möchte, und sein wundervoller Körper ist meinem so nah… Ich freue mich darauf und ich fürchte mich davor, mit ihm eins zu werden.
    Wir werden nicht eins. Wir werden wieder zwei. Keuchend und mit geröteten Wangen stehen wir einander gegenüber und starren uns unentwegt in die Augen. Ich möchte mit ihm gehen, weiß aber, dass ich das nicht darf. Ich möchte ihn wieder küssen, weiß aber, dass ich dann mit ihm gehen würde. Wenn ich jetzt nichts sage, dann fange ich an, zu heulen.
    »Von allen Floristen, die ich jemals geküsst habe, warst du der beste«, sage ich atemlos.
    »Das war ja so klar, du musst natürlich mit einem dämlichen Kommentar die ganze Stimmung kaputt machen. Typisch Profikiller!«, raunt Alex mit belegter Stimme. Wir lächeln uns an.
    Dann tritt er aus der Wohnung und zieht die Tür hinter sich zu.

40. Kapitel
    Lücken im Fotoalbum
    Ich schließe die Tür auf. Aus der Küche erklingt das Geräusch von aneinander klapperndem Geschirr. Achtlos lasse ich meine Tasche auf den Boden fallen, hänge meine Jacke rasch an die Garderobe und ziehe meine Schuhe aus.
    »Hallo«, begrüße ich Martha freundlich, als ich die Küche betrete.
    »Oh, hallo, Tobi.« Sie lächelt mich überrascht an. »Wir haben gar nicht so früh mit dir gerechnet.«
    »Ja, ich habe ein bisschen umdisponiert«, gebe ich zu.
    »Hattest du Streit mit deinem Freund?«, fragt sie mich besorgt.
    »Was? Nein.« Ich schüttle

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