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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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ziemlich verstrubbelt und müde aus und Bettina gähnt in regelmäßigen Abständen. Alex' Teint ist perfekt und makellos wie eh und je. Er hat ein tiefes Guten Morgen gebrummt, als er den Raum betreten hat, und dann bei meinem Anblick überrascht die Augen aufgerissen. Mein Herz beginnt sofort, hart zu schlagen. Ich glaube, ich laufe gerade rot an.
    »Morgen«, sage ich leise.
    »Was machst du denn schon hier? Ich dachte…«, fragt er vollkommen irritiert, senkt dann rasch den Blick und setzt sich an seinen Platz. Natürlich können wir die Geschehnisse der letzten Nacht nicht während des Familienfrühstücks diskutieren. Stattdessen sitzen wir einfach still am Tisch und betrachten unsere Brötchen.
    »War die Feier schön?«, fragt Bettina in die Stille. Ich bemerke erst nach einigen Sekunden, dass sie mich meint.
    »Ähm, ja… sehr schön. Es waren viele Leute da.« Ich versuche zu lächeln. Um ehrlich zu sein, ich habe von der Party an sich fast überhaupt nichts mitbekommen.
    »Dieser Typ lebt doch erst seit ein paar Wochen in München. Da kennt er schon so viele Leute?« Pa mustert mich mit grimmiger Miene. Mit dieser Typ ist wohl Kim gemeint.
    »Ja, durch seine Mitbewohner und über die Arbeit. Kim ist eben ein offener Mensch.«
    Ist das ein Schnauben von Alex gewesen? Ich schaue überrascht auf und suche seinen Blick, doch er starrt ganz entspannt in seinen Kaffee. Hab ich mir vielleicht auch nur eingebildet.
    »Aha«, macht Pa trocken, ehe er mit wichtiger Miene fortfährt: »Großvater und Großmutter werden um halb zwölf hier sein. Um zwölf werden wir essen und um halb drei gibt es dann Kaffee und Kuchen.«
    »Und was machen wir alle um halb zwei? Und um viertel vor eins und um zehn Minuten vor halb drei?« Alle sehen mich an. Scheiße. Das war wohl nicht sehr clever, aber ich konnte mir diesen zynischen Kommentar einfach nicht verkneifen.
    »Ich weiß nicht, was daran so lustig sein soll«, meint Pa ruhig.
    »Sorry«, nuschle ich rasch.
    »Großvaters Bruder und dessen Frau werden ebenfalls kommen. Zusammen mit Cousine Adelheid, ihrem Mann Friedrich und den Kindern.« Bettina sieht Alex und Maria ernst an. »Seid nett!«
    Maria und Alex machen alles andere als nette Gesichter. Sie blicken finster drein und pressen ihre Lippen hart aufeinander.
    »Wir sind doch immer nett«, zischt Maria.
    »Immer!«, knurrt Alex.
    Wow, die beiden sind sich einig.
    Das restliche Frühstück verläuft schweigsam. Die Atmosphäre ist angespannt. Ich bin froh, als alle fertig sind und jeder aufsteht.
    Gemeinsam mit Alex und Maria steige ich die Treppen nach oben. Maria verzieht sich maulend in ihr Zimmer. Ich bleibe im Flur stehen und sehe Alex fragend an. Er hat mir seinen Rücken zugewandt. Ich traue mich nicht, ihn anzusprechen. Nervös betrachte ich den Boden. Alex öffnet seine Zimmertür, geht aber noch nicht hinein.
    »Was ist, Bambi?«, fragt er mit rauer Stimme.
    Sofort sind sie wieder da, die Bilder von der letzten Nacht. Ein dunkler Flur, in einer chaotischen Wohnung. Zwei Jungen. Schwer atmend. Aufgewühlt. Erregt. Lippen werden aneinander gepresst. Körper berühren sich. Eine heftig kribbelnde Gänsehaut saust über meinen Rücken.
    »Nichts«, antworte ich und weiß schon gar nicht mehr, was er überhaupt gefragt hat.
    »Wir haben jetzt keine Zeit«, meint Alex sehr leise.
    »Möchtest du mir was sagen?« Eine lange Pause. »Alex? Möchtest du mir was sagen?« Herzflattern.
    »Vieles. Willst du alles nicht hören.« Er scheint zu lächeln. Dann tritt er in sein Zimmer und schließt die Tür.
    Ich bleibe noch eine Sekunde im Flur stehen und starre stumm die geschlossene Tür an. Was zum Teufel sollte das jetzt schon wieder heißen? Ich verstehe ihn nicht. Der Arsch spricht chinesisch. Rückwärts.
    Wütend, verwirrt und aufgeregt stampfe ich in mein Zimmer. Als die Luke zufällt, atme ich erst einmal erleichtert aus.
    Als ich frisch geduscht aus dem Bad komme, klingelt mein Handy.
    »Hallo?«, brumme ich.
    »Hier ist Ma«, flötet es am anderen Ende der Leitung.
    Ich freue mich, von ihr zu hören.
    »Habe ich euch aufgeweckt?«
    »Wieso?«
    »Na, du bist doch noch bei Kim, oder? Ihr seid doch bestimmt noch müde vom Feiern…« Sie kichert.
    »Also, ich bin müde. Kim ist es sicher auch noch, aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich bin schon zu Hause.«
    »Oh, ach so…« Ma klingt überrascht. »Habt ihr euch gestritten?«
    »Nein, überhaupt nicht. Nur… ich wollte… Wir haben heute dieses

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