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Chaplins Katze, Clintons Kater

Chaplins Katze, Clintons Kater

Titel: Chaplins Katze, Clintons Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Dudman
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hatte Chan und die Siamkatze Shan. Zusammen mit den Trumans bewohnte Mike the Magicat das Weiße Haus. Die bekamen dann auch noch einen kleinen Hund namens Feller geschenkt, aber, wie Trumans Tochter Margaret bemerkte, war
    »mit dem Hund nie viel los«. Die amerikanischen
    Präsidentenkatzen kennen keine politischen Grenzen: Es gibt keine gegnerischen Lager von Demokatzen und
    Republikanischen Hunden, wie das Clintons Kater Socks einmal behauptet hat. Der Demokrat Woodrow Wilson hatte viele Hunde und eine Katze namens Puffins.
    Calvin Coolidge, zu seiner Zeit ein sehr beliebter Republikaner im Präsidentenamt, hielt sich eine wahre Menagerie im Weißen Haus. Sowohl er als auch seine Frau ließen die Angestellten wissen, jedes Tier sei willkommen –
    Vögel, Katzen, Hunde, sogar einmal ein Waschbär. Die Coolidge-Katzen, die als kleine Kätzchen einzogen, hießen Blackie, Tiger und Blaze. Tiger war ein Streuner. In seiner frühen Kindheit unternahm er einmal einen Ausflug zu einem Munitionsgebäude in der Nähe des Lincoln-Denkmals. Mrs Coolidge verkündete damals im Rundfunk, dass Tiger verschwunden war, und gab eine Beschreibung des kleinen Katers. Am nächsten Morgen fand man ihn, wie er ganz lässig über einen Flur des Munitionsgebäudes spazierte, und brachte ihn nach Hause.
    Danach ging Präsident Coolidge dazu über, seinen Katzen Halsbänder anzulegen – grün für Tiger, rot für Blackie, und auf jedem war »Weißes Haus« eingraviert. Aber Halsbänder haben bekanntlich noch niemanden vom Streunen abgehalten.
    Blackie jagte Vögel und Tiger spazierte einfach davon.
    Blackie, der offensichtlich nicht so romantisch veranlagt war und dem mehr an seinem hohen Lebensstandard lag, gab seine Jagdleidenschaft auf und ließ sich dauerhaft in der Küche des Weißen Hauses nieder.
    Im Allgemeinen heißt es, dass Präsidentenhunde bessere Stimmenfänger sind als Präsidentenkatzen. Und doch konnten auch die verschiedenen Hunde des katzenlosen Präsidenten Nixon – ein Spaniel, ein Setter, ein Pudel – ihm das Präsidentenamt nicht retten, nicht einmal, als sie sich mit Tricias Yorkshireterrier zusammentaten.
    Außerhalb Amerikas wäre da noch Lucy, die
    Präsidentenkatze von Reuma und Ezer Weizman, dem siebten Präsidenten Israels. Lucy gehörte schon seit Jahren zur Familie Weizman – die außerdem noch aus den Kindern und einem großen Schäferhund namens Azi bestand –, als Ezer noch ein hoher Offizier war (er war 1942 im Alter von 18 Jahren in die Royal Air Force eingetreten).
    Übrigens hatte Ezers Tante Vera Weizman, die Frau des ersten israelischen Präsidenten Chaim Weizman, als kleines Mädchen in Russland schon vor über einem Jahrhundert eine Katze! Veras Katze taucht gleich am Anfang ihrer Autobiografie ›The Impossible Takes Longer‹ [Unmögliches dauert etwas länger] auf, die vor über dreißig Jahren in England erschienen ist. Wir befinden uns in Russland vor der Revolution, etwa im Jahre 1890, und Vera und ihre Schwester hatten eine Katze. Der Name der Katze ist unbekannt, aber Veras Familienname war Chatzman! Zufall? Vielleicht hat die kleine Vera (die später in Genf Medizin studierte) ihre kleine Katze »Chatzie« genannt?
    Eines Tages verschwand die russische Katze aus dem Zimmer der Mädchen, »und wir fanden sie wenig später, wie sie in aller Seelenruhe in Großmutters bestem Spitzenhäubchen saß, in dem sie gerade fünf gesunde Kätzchen zur Welt gebracht hatte«. Weil Katzen alles Mögliche sind, nur keine sozialistischen Pioniere, kam Chatzie nicht mit nach Palästina, als Vera und Chaim ein paar Jahre später dorthin zogen.
    Obwohl also die Familienbeziehungen klar sind, war sie nicht mit der späteren israelischen Präsidentenkatze Lucy verwandt.
    Chaim war Ezers Onkel. Vera galt als »snobistisch«, eine Bezeichnung, die auf Ezer und seine Frau Reuma wirklich niemand anwenden würde, die vielleicht die beliebteste First Lady aller Zeiten in Israel war.
    Es gibt noch eine andere Familienbeziehung: Lucy war die Tochter einer äußerst selbstbewussten Katze, die Moshe und Ruth Dayan gehörte (Ruth ist Reumas Schwester). Die Katze der Dayans, die sich sehr leicht langweilte, hatte die unangenehme Eigenschaft, ab und zu Moshes
    Keramiksammlung zu attackieren, wenn sie sich vernachlässigt fühlte.
    Nun aber wieder zurück zu Lucy: Ihr Name stammt aus einem alten Kinderbuch mit dem Titel ›Lucinda, Lucinda‹, das von einem Esel handelte. Reuma Weizman übernahm die erzieherische

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