Charade - Bittersueßes Spiel
einordnen kann. Ich versuche, mich aus seinem Griff zu befreien, aber ich schaffe es nicht
.
Panik steigt in mir auf, droht, in mir zu explodieren. Es beginnt wie ein kleines Feuerwerk und wird größer und größer, bis es dem Neujahrsfeuerwerk in New York Konkurrenz macht.
Lass mich los!
Ich weiß nicht, ob ich es laut sage. Ob ich mit Gregory oder mit meiner Vergangenheit rede. Ich muss raus hier!
In meiner Eile falle ich aus der Tür und stolpere in den Vorgarten. Der Druck in meinem Inneren presst die Luft, nein, das Leben aus mir. Ich gebe mir Mühe, meine Finger zu entspannen, die sich zu Fäusten geballt haben. Meine Nägel graben sich in meine Handflächen.
»Geh weg von mir!« Dieses Mal bin ich sicher, dass ich die Worte gesagt habe. Ich falle zu Boden. Gregory fällt mit mir. Ich trete um mich und schreie, in dem Versuch, von ihm wegzukommen.
Ich kann nichts sehen. Bin verloren im Nebel.
»Chey? Was zur Hölle … Was ist los mit dir? Ich will doch nur reden.«
Gregory.
Ich kann die Panik nicht zurückhalten. Sie übernimmt die Kontrolle. Verändert mich, wie ein Chamäleon. »Geh weg!«
»Colt!«, höre ich jemanden rufen.
»Ich versuche es ja. Lass mein verdammtes Shirt los!«, brüllt Gregory. Mit einem Ächzen ist er weg. Ich stehe eilig auf und fühle mich immer noch, als läge ein Felsbrocken auf meiner Brust.
Komm mit! Ich werde dir helfen, deine Mama zu finden
.
Laute Musik. Sie ist immer noch so laut.
Colts Faust durchschlägt die Luft und trifft Gregorys Gesicht.
»Was zum Teufel …? Ich hab ihr nichts getan!«
Das hat er nicht. Nicht wirklich. Aber ich kann es nicht ertragen. Der Garten scheint auf mich zuzukommen und mich einzuschließen. Er hält mich gefangen. Drückt ein schweres Gewicht auf mich nieder.
Ich kann nicht anders. Ich drehe mich um und ergreife die Flucht.
14. Kapitel
Colt
Ich sehe zu, wie Cheyennes Ex auf den Boden fällt und sich das Kinn hält. »Es ist mir scheißegal, was du denkst! Du bist in ihrer Nähe, obwohl sie dich da nicht haben will, also tust du ihr sehr wohl etwas. Halte dich verdammt noch mal fern von ihr!«
Meine Hand schmerzt. Ich atme schwer und wünsche mir, er würde noch etwas Dummes tun, damit ich ihm noch eine verpassen kann.
»Du weißt, dass sie dich nicht wirklich will oder? Sie versucht nur, mich eifersüchtig zu machen.«
Scheiße, natürlich hat er recht, aber das spielt keine Rolle. »Denk doch, was du willst,
Hübscher
. Aber merk dir eins: Wenn sie mir erzählt, du hättest sie auch nur einmal berührt, solange sie es nicht wollte, war’s das mit dir.«
Greg klopft sich den Dreck von den Hosen und schickt mir einen weiteren bösen Blick, bevor er verschwindet.
Adrian stellt sich zu mir, während ich mich umsehe. Es sind nur wenige Leute im Vordergarten. Ich weiß, sie würde es nicht ertragen, wenn zu viele Leute sie gesehen hätten. »Gut aufgepasst, Mann.« Adrian war mit einem der Mädchen hier draußen und hat nach mir gerufen.
»Wo ist sie?«
Er bedeutet mir die Richtung mit einem Nicken. »Ich glaube, sie ist hinter der Gartenhütte verschwunden.«
»Ich sehe mal nach, wie schlimm es ist. Warte beim Auto auf mich.«
Ich laufe zur Hütte. Verflucht, was mache ich hier? Dieses Mädchen ist nicht mein Problem. Bei ihrem Spielchen habe ich mitgemacht, aber inzwischen ist es vorbei. Trotzdem gehe ich vorsichtig um das kleine Gebäude, und als ich sie auf dem Boden zusammengekrümmt entdecke, bleibe ich bei ihr.
»Hey … ich bin’s.« Scheiße! Vermutlich erkennt sie meine Stimme im Dunkeln nicht mal. »Colt.«
Keinesfalls will ich eine weitere Panikattacke auslösen. Irgendetwas ziemlich Ernstes ist mit diesem Mädchen passiert. Ich weiß nicht, wer sie ist, aber sie ist nicht diejenige, für die ich sie gehalten habe.
»Geh weg!«
Ich grinse. Egal was mit ihr los ist, sie hat immer noch die Energie, genervt von mir zu sein.
»Das wird nicht passieren.«
Ich beuge mich nach unten und berühre, unsicher, ob ich das Richtige tue, ihre Schulter. Sobald ich sie anfasse, beginnt meine Hand zu beben.
Chey zittert wie verrückt.
»Komm schon. Lass uns hier verschwinden.«
Ein weiterer Schauder schüttelt ihren ganzen Körper. Er vibriert durch mich hindurch. Kann sie überhaupt laufen? »Ich werde dich hochheben, okay? Tritt mir dafür bitte nicht in den Arsch.« Ein Versuch, ihr ein Lachen zu entlocken, doch es funktioniert nicht. Sie jagt mich allerdings auch nicht zum Teufel, also sehe ich das als
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