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Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
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Musiker, die ich mir anhöre. Dieser Kerl ist allerdings nicht so gut.
    Ich sitze zwischen Colts Beinen, er hat seine Arme um mich gelegt. Sein Herz schlägt gegen meinen Rücken, und ich frage mich, ob sich meines seinem Rhythmus anpasst. Als es beginnt, kälter zu werden, wickelt er die Decke um uns. Gregory ist vergessen. Alles andere kann warten. Wir lehnen uns zurück und hören zu. Ich bin nicht mal sicher, ob er diese Musik mag, aber er ist hier, und das bedeutet mir sehr viel.
    »Hierfür schuldest du mir etwas«, flüstert Colt in mein Ohr, bevor er mit den Zähnen daran knabbert.
    »Warum nur, habe ich gewusst, dass du so etwas sagen würdest?«
    Er gluckst und hält mich weiter fest. Ich bin froh, dass es kalt ist, aber selbst, wenn es hundert Grad hätte, würde ich ihn ganz nah an mir spüren wollen.
    Nachdem es vorbei ist, gehen wir zurück zu meinem Wagen und halten Händchen. Ich bin nicht sicher, wie viele solcher Tage wir noch erleben werden. Ob es eine einmalige Sache gewesen ist, weil er eine Pause gebraucht hat oder wir versuchen werden, das hier zu unserem neuen
Normal
zu machen. Was es auch ist, ich habe es geliebt. Ich liebe alles, solange er bei mir ist.
    »Wir waren gerade auf einem verdammten Date, kleine Tänzerin«, neckt Colt mich, sobald wir den Wagen erreichen.
    »Daran habe ich auch gerade gedacht.«
    Er grinst. »War gar nicht mal so übel. Mom wird stolz sein.«
    Ich erwidere sein Lächeln, bevor ich ihn umarme. Was hat dieser Junge bloß an sich, das mich jegliche Selbstkontrolle in den Wind schießen lässt? Das mich dazu bringt, ihn berühren zu müssen und mit ihm zu reden – einfach bei ihm zu sein?
    »Bist du nur mit mir ausgegangen, um deine Mom glücklich zu machen?«, frage ich schmunzelnd.
    Colt schüttelt den Kopf. »Fischst du hier etwa nach Komplimenten?«
    Ich schubse ihn spielerisch, dann steige ich in das Auto. Er ist direkt hinter mir und wirft die Decke auf den Rücksitz. Dann steigt er auf der Beifahrerseite ein.
    Kaum habe ich den Wagen gestartet, läutet mein Telefon. Es ist Bevs Nummer. Colt hat noch kein neues Handy, also ruft sie vielleicht nur an, um hallo zu sagen.
    »Hallo?« Ich höre zu. Tränen steigen mir in die Augen. Mein Herz bricht. »Okay … Ich verstehe.«
    Ich lege auf und sehe zu Colt. »Das war Maggie.« Ich nehme seine Hand in meine, und er versteift sich. »Es geht ihr nicht besonders gut … Sie rufen das Hospiz an, weil sie glauben, dass es an der Zeit ist.«
    So schnell ist unsere Normalität, unser Glück vorüber.

30. Kapitel
Colt
    Die gesamte Fahrt über fühle ich mich, als würde ich an meiner eigenen Zunge ersticken. Als würde sie anschwellen, meinen Mund und Hals füllen und mir die Luft abschneiden. Dennoch kann ich mich nicht dazu durchringen, den Mund zu öffnen, um etwas zu sagen. Mein Kopf ist leer, bis auf fünf Worte, die sich immer wiederholen.
    Es ist an der Zeit

    So verdammt einfache Worte, aber sie bedeuten, dass sich alles verändern wird. Dass ich nach vorne sehen muss, und sie bald tot sein wird.
Verflucht!
Kein viel zu großes schlagendes Herz, kein Lächeln. Nichts, bis auf Haut und Knochen und mein Name auf ihrem Handgelenk, bis auch davon nichts mehr übrig sein wird.
    Mein Griff um die Türverkleidung wird fester, während meine kleine Tänzerin mich nach Hause bringt. Um bei meiner Mutter zu sitzen. Während sie stirbt.
    Beinahe muss ich mich übergeben. Spüre, wir mir alles hochkommt, doch ich kämpfe den Drang zurück. Ich kann mich nicht gehen lassen. Noch nicht. Nicht, bevor ich sie gesehen haben.
    Wir steigen aus dem Auto, und Cheyenne nimmt meine Hand. Sie fragt nicht, ob ich okay bin. Was für eine dumme Frage das wäre. Ich hasse es, wenn Leute sie stellen, obwohl sie die Antwort bereits kennen.
    »Bist du sicher, dass ich bleiben soll?«, will sie stattdessen wissen.
    Ich ziehe sie an mich. Liebe sie dafür, weil sie versucht, Rücksicht zu nehmen. Ich brauche sie hier bei mir. Alleine kann ich das nicht durchstehen.
    »Bleib«, ist alles, was ich sage, denn mehr bringe ich nicht heraus. Sie nickt, als würde sie verstehen. Und das tut sie. Immer. Egal, welcher Idiot ich in der Vergangenheit oftmals gewesen bin.
    Meine verdammten Hände zittern, während wir nach drinnen gehen. Ich verschränke meine Finger mit ihren, brauche dieses Gefühl, das mich erdet und das nur dieses Mädchen mir geben kann.
    »Oh, Colton.« Maggie zieht mich in eine Umarmung, die ich nicht erwidere. Nicht erwidern

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