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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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Ich habe einen wichtigen Fall. Reiß dich zusammen und hör gut zu! Pack, bitte, mit unglaublicher Geschwindigkeit Zahnbürste, zweiten Anzug und Rasiersachen sowie Wäsche in eine Reisetasche! Frag dich selbst, was ich noch brauchen könnte, und bring es! Deine hochverehrte Mutter wird dir beistehen. Komm mit deinem Wagen zum Pier, wo die ›President Arthur‹ liegt, und bring deine Mutter und meine Reisetasche mit! Schiff läuft um zehn Uhr aus.
    Du wirst begreifen, daß Eile unbedingt erforderlich ist.
    Danke dir vielmals!«
    Als er den Hörer auflegte und sich erhob, sah sein Chef ihn an. »Denken Sie lieber noch mal nach, Charlie!«
    Chan hob die Schultern. »Das habe ich bereits.«
    »Was schlagen Sie vor – noch mal Urlaub? Ich werde das mit dem Polizeichef abzumachen haben. Und das wird ein paar Tage dauern…«
    »Dann sehen Sie es als meinen Abschied an«, sagte Charlie knapp.
    »Nein – nein!« protestierte der Chef. »Ich regele das schon irgendwie. Aber hören Sie, Charlie, die Sache ist gefährlich. Der Mann ist ein Killer und…«
    »Keiner weiß das besser als ich. Ist das wichtig? Meine Ehre ist angegriffen worden. In meinem Büro!«
    »Ich will damit ja nicht sagen, daß Sie nicht Ihr Leben riskieren dürfen, wenn es im Rahmen Ihrer gesetzmäßigen Pflichten geschieht. Aber ich – ich möchte Sie nicht verlieren, Charlie. Und das hier scheint mir wirklich eine Angelegenheit von Scotland Yard zu sein.« Chan schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr. Sie möchten mich nicht verlieren. Bei was? Beim Strafzettel verteilen? Oder bei der Verfolgung von flüchtenden Spielern…«
    »Ja, ich verstehe ja. Es hat sich alles etwas hingeschleppt.«
    »Hat – ja. Aber heute abend geht alles wieder sehr schnell. Ich bin auf dem Schiff, wenn es ausläuft, und bevor es das Festland erreicht hat, hab’ ich den Mann. Und wenn nicht, sage ich dem Titel eines Kriminalinspektors für alle Zeiten auf Wiedersehen.« Er ging zum Safe. »Hier liegen zweihundert Dollar in bar. Ich nehme sie. Sie werden mir telegrafisch noch mehr nach San Francisco überweisen. Entweder sind es notwendige Unkosten, um einen Verbrecher zu ergreifen, der sein Unwesen auf dem Boden der Polizei von Honolulu getrieben hat, oder es ist mein Geld, das ich zurückzahle. Ich fahre jetzt zum Krankenhaus und sage auf Wiedersehen…«
    »Nein, das tun Sie nicht. Ich werde am Pier sein, wenn Sie an Bord gehen.«
    Chan quetschte sich Duffs Aktentasche unter den Arm und eilte auf die Straße hinaus. Es hatte zu regnen aufgehört, und hie und da lugten zwischen den Wolken Sterne hervor. Als Charlie am »Young« vorbeikam, hielt er kurz und betrat die Lobby, wo er den ersten Mann ansprach, der die Uniform eines Schiffsoffiziers trug. Das Glück war ihm hold, denn der Mann war der Proviantmeister der »President Arthur«. Harry Lynch. Chan stellte sich vor und überredete Lynch, ihn zum »Queen’s« zu begleiten. Während der Fahrt erklärte er ihm hastig, was geschehen war. Der Zahl- und Proviantmeister war höchst interessiert.
    »Der Alte hat mir erzählt, daß ein Mann von Scotland Yard an Bord kommen würde«, sagte er. »Natürlich wußten wir alles über Welby. Es war ein ziemlicher Schock, als wir ihn so plötzlich verloren. In Yokohama sagte man uns nur, der Mann sei getötet worden. Und nun ist auch noch Inspector Duff verwundet. Natürlich sind wir froh, einen Polizeibeamten an Bord zu haben. Es scheint eine Menge Arbeit auf Sie zu warten, Mr. Chan.«
    Charlie hob die Schultern, »Habe leider keine sonderlichen Talente.«
    »Da hab’ ich ganz was anderes gehört«, sagte Mr. Lynch.
    Chan tat es gut, zu hören, daß man sich seiner noch erinnerte.
    »Das mit Ihrer Passage werde ich in Ordnung bringen«, fuhr Lynch fort. »Wir sind nicht ausgebucht, und ich kann Ihnen eine gute Einzelkabine geben.«
    Sie hatten das Krankenhaus erreicht. Charlie betrat es mit großer Angst. Man zeigte ihm Dr. Lang – eine geisterhafte Gestalt in Weiß, dessen Gesicht ganz im Schatten lag.
    »Ich habe die Kugel lokalisiert und werde sofort operieren«, erklärte der Chirurg. »Glücklicherweise wurde sie durch eine Rippe von ihrem Kurs abgelenkt. Der Mann scheint sich in einer bemerkenswert guten Verfassung zu befinden und müßte durchkommen.«
    »Er muß!« sagte Charlie bestimmt und klärte den Doktor auf, wer Duff war und warum er nach Honolulu gekommen war. »Wenn ich ihn noch einen kurzen Augenblick sehen dürfte…«
    »Kommen Sie mit hoch, in den

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