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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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ergreifen? Nein, nicht ich. Um dann ihr Sparbuch ins Gesicht geschmissen zu bekommen.«
    »Sie glauben, das würde passieren?«
    »Da bin ich ganz sicher. Ich kenne diese Typen aus dem Mittelwesten. Nur Geld zählt. Wir in Boston empfinden da völlig anders. Geld bedeutet nichts bei uns.
    Unseres bestimmt nicht. Onkel Eldred hat es alles beim Pferderennen verloren. Ich – ich weiß nicht, warum ich Ihnen das alles erzählt habe. Da sehen Sie, wie ich mich fühle. Ausgelaugt – und die ganze Zeit spukt mir dieses Mädchen im Kopf herum.«
    »Dann ist sie also in Ihrem Kopf?«
    »Natürlich ist sie das! Sie kann auch mächtig nett sein, wenn sie es versucht. Süß und – eh – ja, süß, und dann werde ich ganz plötzlich von einem Automobil überrollt. Von einem der Marke Drake. Millionen am Steuerrad.«
    Chan sah auf seine Uhr. »Sehe sie jetzt am anderen Ende des Decks und vermute, Sie wollen fliehen?« Kennaway schüttelte den Kopf. »Was bringt das schon? Auf einem Schiff kann man den Menschen nicht entwischen.«
    Pamela Potter hatte sie unterdessen erreicht.
    »Guten Morgen, Mr. Chan! Hallo, Mark! Wie wär’s mit etwas Tennis an Deck? Ich glaube, ich kann Sie schlagen heute morgen.«
    »Das tun Sie doch immer«, brummte Kennaway.
    »Die Oststaatler sind entkräftet.« Lächelnd führte sie den gefangenen Kennaway von dannen.
    Chan machte eine Runde übers Deck. Captain Keane saß allein in der Nähe des Schiffsbugs. Charlie ließ sich in einen Stuhl neben ihn fallen.
    »Na, Captain, ein prachtvoller Morgen, nicht wahr?« sagte er.
    »Vermutlich«, antwortete Keane. »Habe es nicht registriert.«
    »Es gibt andere Sachen, über die Sie nachdenken müssen?«
    »Absolut nichts.« Keane gähnte. »Aber ich habe dem Wetter noch nie Beachtung geschenkt. Menschen, die das tun, sind nichts weiter als menschliches Gemüse.«
    Der erste Maschinist kam angeschlendert. Er blieb neben Charlie stehen.
    »Zeit für unsere Tour durch den Maschinenraum, Mr. Chan«, verkündete er.
    »Ah – ja! Sie waren so nett, mir Vergnügen zu versprechen, gestern abend. Bin sicher, Captain Keane würde auch gern mitkommen.«
    Er blickte Keane fragend an.
    Der Captain starrte erstaunt zurück. »Ich? O nein, danke. Ich habe kein Interesse an Maschinen. Kenne mich nicht damit aus.«
    Charlie sah zu dem Maschinisten auf. »Danke vielmals. Doch wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich eigene Besichtigungstour gern verschieben. Möchte mich kurz mit Captain Keane unterhalten.«
    »In Ordnung.« Der Maschinist entfernte sich.
    Charlie musterte Keane grimmig. »Sie wissen nichts über Maschinen?«
    »Absolut nichts. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Vor einigen Monaten haben Sie Inspector Duff im Salon des ›Broome’s‹ in London mitgeteilt, Sie wären einst Ingenieur gewesen.«
    Keane war verblüfft. »Mann, Sie sind wirklich ein toller Hecht! Habe ich Duff das erzählt? Habe es restlos vergessen.«
    »Es war nicht die Wahrheit?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich hab’ einfach das erste, was mir in den Sinn gekommen ist, gesagt.«
    »Eine Angewohnheit von Ihnen, wie mir scheint.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Habe über Sie gelesen, Captain Keane. In Inspector Duffs Notizbuch. Ermittlungen in einem Mordfall sind ernste Angelegenheit, und Sie müssen verzeihen, wenn ich reichlich grob in meinen Bemerkungen werde. Haben sich selbst als Lügner identifiziert, augenscheinlich ohne Bedauern. Und haben sich auf ganzer Reise seltsam benommen, vor fremden Türen gelauscht. Keine sehr liebenswerte Aktivität.«
    »Nein, das ist es wohl nicht«, schnaubte Keane. »Das müßten Sie ja bei Ihrer eigenen Arbeit herausgefunden haben.«
    »Ich bin kein Schnüffler«, erwiderte Chan mit Würde.
    »Tatsächlich? Dann können Sie nicht besonders gut sein. Ich bin sechs Jahre lang in der Branche und stolz auf das, was ich getan habe.«
    Charlie setzte sich auf. »Sie sind Detektiv?«
    Keane nickte. »Ja. Behalten Sie es für sich! Ich arbeite für eine Privatagentur in San Francisco.«
    »Ah – Privatdetektiv.« Charlie nickte erleichtert.
    »Ja, und tun Sie nur nicht so abfällig! Wir sind genauso gut wie Sie. Ich erzähle Ihnen das nur, weil ich nicht will, daß Sie Ihre Zeit mit mir verschwenden. Mrs. Spicer hat einen Mann, der sie gern loswerden will. Möchte eine Filmschauspielerin oder so heiraten. Deshalb hat er mich auf diesen Trip geschickt.«
    Chan studierte Keanes Durchschnittsgesicht sorgfältig. War das die Wahrheit? Eine unerwartete

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