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Charlie + Leo

Charlie + Leo

Titel: Charlie + Leo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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style ;-) wie geht’s weiter???

liebe grüße vom finstersten und lieblosesten hof des reiches,
leo
    Alles in Ordnung, keine Panik, ich lebe noch, bin nur für einen ganz kurzen Moment gestorben, nur ein paar Millisekunden, als ich den ersten Satz gelesen habe! Ich weiß jetzt, wer du bist! Das kann sie doch nicht machen, das ist ja lebensgefährlich. Zum Glück habe ich gleich nach meiner Wiederauferstehung weitergelesen. Offensichtlich hat sie nach »fonebone« gegoogelt und ihn auch gefunden. Aber wer ich bin, davon hat sie immer noch keinen Schimmer!
    Das Beste ist allerdings, dass ihr Prinzessin Leo jetzt gefällt und sie unbedingt wissen will (drei Fragezeichen!), wie es weitergeht. Kann sie haben, und zwar sofort! Zum Glück ist das nächste Bild ja schon fertig.

Nach diesem Bild wird sie zwar genau wissen, dass ich sie aus der Schule kenne, aber das ist schon okay so. Irgendwann soll sie schließlich rausfinden, wer ich wirklich bi n – allerdings erst, wenn sie sich unsterblich in den unbekannten Zeichner verliebt hat. Aber dieser kleine Tipp verrät auf keinen Fall zu viel, er wird sie nur auf die richtige Spur bringen. Hoffe ich.
    Von: [email protected]
An: [email protected]
Betreff: AW:AW:AW: du spinnst wohl!!!
Angefügt: leo4.jpg

hallo, leo!
mist, du hast mich entlarvt, ich bin tatsächlich klein und weiß und sehe aus wie ein geist ;-)
nach betrachten dieses bildes müsstest du eigentlich wissen, woher ich dich kenne. ich hoffe, es gefällt dir, auch wenn es diesmal fast nur aus prinzessinnen der blöden art besteht ;-)

liebe grüße & gute nacht, fonebone
    Ja, das ist gut. Und abschicken. Und wieder warten, warten, warten. Aber nicht untätig, ich habe ja schließlich noch etwas zu tun.
    Ich ziehe meinen Zeichenblock hervor. Okay, das nächste Bild. Wie geht es weiter? Soll ich mich schon im nächsten Bild unterbringen? So als weiteren, kleinen Hinweis? Oder ist das noch zu früh? Hm, schwierige Entscheidung.
    Es sollte auf jeden Fall mit den bösen Prinzessinnen weitergehen. Mit der Anführerin, Prinzessin Paris. Die hat es am meisten auf Leo abgesehen. Aber was macht sie? Ich versuche mich daran zu erinnern, was in der Schule passiert ist. Zuerst hat Schubert Leo vorgestellt. Dann hat Leo Lazlo verbal zusammengefaltet. Und dann hat Antoinett e … Ah, ja, das ist eine gute Idee, das mache ich! Ich klicke einmal kurz erfolglos auf »Senden/Empfangen« und fange an zu zeichnen.
    Knapp zwei Stunden später bin ich fertig.

Genau, richtig, das soll ich sein. Der seltsame Typ mit dem Helm, der da einfach nur blöd im Hintergrund rumsteht.
    Ich hatte kurz überlegt, ob ich ihm das T-Shirt anziehen soll, das Charlie Brown immer trägt, das mit der gezackten Linie vorne drauf, aber das war mir irgendwie zu offensichtlich. Für einen derartig eindeutigen Tipp ist es dann doch zu früh, sie soll ja noch ein bisschen rätseln und Zeit haben, sich in ihren geheimnisvollen Zeichner zu verlieben. Bin sehr, sehr gespannt, wie sie darauf reagiert. Vor allem, ob sie das versteckte Kompliment mit den Augen auch als solches erkennt und etwas dazu sagt.
    Einmal »Senden/Empfangen« und weg ist es. Empfangen habe ich allerdings wieder mal nichts. Ich schaue auf die Uhr. Gleich Viertel vor zwölf. Okay, da kommt heute auch nichts mehr, sie schläft bestimmt längst. Und genau das werde ich auch gleich tun. Falls mich der Gedanke an sie und ihre wundervollen tiefgrünen Augen überhaupt einschlafen lässt.

8
    »In diesem Schuljahr werden wir uns hauptsächlich mit der Zentralperspektive und dem Fluchtpunkt beschäftigen.«
    Na, toll. Vielen Dank auch, Frau Hensel-Tegtmeier. Das wird ja wieder superspannend für mich.
    Ohne jetzt angeben zu wollen, aber das habe ich schon drauf, seit ich zehn bin. Und trotzdem wird sie mir wahrscheinlich wieder keine Eins geben, weil ihr mein Stil nicht gefällt. Fängt ja gut an, der Mittwoch.
    Und das ging schon kurz nach dem Aufstehen los. Natürlich keine Antwort von Leo. Okay, ich geb’s ja zu, so früh am Tag eine Mail zu schreiben ist dann wahrscheinlich doch etwas zu viel verlangt. Trotzdem stieg meine Laune dadurch nicht unbedingt. Und dann ist mir beim Frühstück noch der Toaster explodiert, weil mein Vater gestern offenbar mit einer kleinen Gabel darin nach Krümeln gestochert und vergessen hat, sie wieder rauszunehmen. Das Ding ist mir fast um die Ohren geflogen, als ich den Schieber nach unten gedrückt habe!
    Okay, das ist jetzt leicht übertrieben, es hat

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