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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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jetzt, nachdem diese Macht mir zugutekommt.«
    Das brachte ihm einen tadelnden Blick von Tiago ein, der Ravels Blick auf die Hauptesse lenkte, den großen Ofen, wo ein Drow eine silbrige Klinge bearbeitete, die auf einem Tisch lag. Ein ganzer Sack voller magischer Pulver und Elixiere stand griffbereit daneben. Nicht weit davon wartete ein gefangener Flaschengeist. Bei diesem Anblick leckte sich Tiago unwillkürlich die Lippen. Was für Waffen würde Gol’fanin mit derartigen Hilfsmitteln in einer so wundersamen Schmiede für ihn herstellen?
    »Nachdem diese Macht Haus Xorlarrin zugutekommt«, stellte Ravel richtig, doch auch das reichte Tiago nicht aus, der wieder diesem Gol’fanin zunickte, der auf dieser Reise sein persönlicher Untergebener gewesen war.
    »Vielleicht sollte ich dich als Ehrenmitglied meiner Familie betrachten«, bot der Zauberspinner an.
    »Wäre das nicht ein gewaltiger Rückschritt?«
    Ravels Lächeln war plötzlich verschwunden, aber Tiagos Lachen ließ die Spannung verfliegen, bevor sie sich richtig aufbauen konnte.
    »Wie läuft der Kampf um die äußeren Hallen?«, erkundigte sich Ravel.
    »Dein älterer Bruder und seine Elementare schlagen sich sehr gut«, sagte Tiago. »Sie treiben die Critter, die Corbies und sogar die Zwergengeister vor sich her. Auch ein paar Orks haben wir noch entdeckt und … verhandeln.«
    »Brauchen wir wirklich noch mehr Sklaven?«
    Tiago zuckte mit den Schultern, als ob diese Frage überflüssig wäre. »Je mehr uns dienen, desto schneller sind alle Gänge gesichert.« Dann sah er zu den äußeren Öfen auf beiden Seiten, wo Goblins, Orks und sogar Grottenschrate Metall bearbeiteten, um einfache Stützbalken, dicke Eisentüren und insbesondere neue Schienen und lange Stangen für die Karren der Orks herzustellen. Andere Sklaven schleppten die fertigen Teile in die Gänge und Höhlen, wo sie gebraucht wurden.
    In der Nähe des Hauptofens arbeiteten die Drow-Schmiede an den feineren Dingen, die für den Wiederaufbau des weiträumigen Komplexes benötigt wurden. Mit viel Geschick schufen ihre Finger aus dem heißen Metall sichere Schlösser und filigrane, aber tragfähige Treppenabschnitte, die man weiter oben in den größeren Kammern zusammensetzen würde, wo die Wut des tobenden Urelementars die bisherigen Treppen zerstört hatte.
    Tiagos Worte beschäftigten Ravel, wie der junge Baenre erkannte. Es würde Jahre dauern, bis sie Gauntlgrym restauriert und die Höhlen gesichert hatten – vorausgesetzt, sie hatten ausreichend Metall. Die Schmieden brauchten keinen Brennstoff, was wirklich ein enormer Vorteil war, aber das Erz war in den Tunneln, in denen es von Zwergengeistern, Düstercorbies und anderen Monstern nur so wimmelte, schwer zu finden.
    »Geduld, mein Freund«, sagte Tiago. »Bisher habt Ihr Eure kühnsten Träume übertroffen.«
    »Das ist wahr«, räumte Ravel ein.
    »Und jetzt habt Ihr etwas zu verlieren, darum zittert Ihr«, fuhr Tiago fort, und Ravel nickte.
    »Wer zittert?«, meldete sich eine andere Stimme zu Wort. Die beiden drehten sich um und sahen Berellip näher kommen.
    »Ich habe mich nur bildlich ausgedrückt, Priesterin«, sagte Tiago.
    Berellip bedachte Ravel mit einem missbilligenden Blick. »So?«
    Tiago lachte, aber Ravel hielt sich zurück.
    »Wir sprachen über die langsamen Fortschritte«, sagte Tiago. »Und welch langen Weg Haus Xorlarrin vor sich hat, wenn Ihr an Eurem Traum, eine neue Stadt und Rivalin von Menzoberranzan aufzubauen, festhalten wollt.«
    »Wie kämen wir darauf?«, erwiderte Berellip mit gespielter Überraschung. »Eine Rivalin? Das würde Lolth gar nicht gefallen.«
    »Es würde Zeerith gefallen«, bemerkte Tiago, wobei er wieder absichtlich den Titel wegließ und damit die Kinder von Xorlarrin zu einem Tadel provozierte, den keiner von beiden aussprach, auch wenn Berellip die Augen zusammenkniff und die Nase rümpfte.
    »Ihr wisst, warum wir hier sind«, sagte Ravel. »Oberinmutter Quenthel weiß es ebenso gut wie Erzmagier Gromph.«
    »Habt Ihr jetzt Einwände, junger Baenre, nachdem wir mehr erreicht haben, als Ihr Euch hättet vorstellen können?«, fügte Berellip hinzu.
    »Nein«, erwiderte Tiago leichthin. »Ganz im Gegenteil. Ich bin sehr angetan von dem, was ich hier erfahren habe. Ihr macht bemerkenswerte Fortschritte, und dieser Ort – die Schmiede, die Energiequelle, die nachhaltige Stärke dieses Komplexes – übersteigt meine kühnsten Erwartungen. Ihr steht vor der Gründung einer echten

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