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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Effron. »Und?«
    »Du sollst Charons Klaue bergen«, verlangte Draygo Quick. »Alles andere zählt nicht.«
    Effron nickte, wirkte aber keineswegs überzeugt.
    »Alles« , wiederholte der alte Hexer. »Weder das Schicksal von Erzgo Alegni noch das von Dahlia.«
    Effron schluckte.
    »Oh, ja, ich weiß, wie sehr du sie hasst, Effron der Missgestaltete, aber diesen Kampf musst du dir aufsparen. Ich werde ihn dir irgendwann gestatten, darauf hast du mein Wort, aber nicht ehe Klaue wieder sicher in den Händen von Nesser ist.«
    »Ich werde sie wahrscheinlich töten müssen, um es zu bekommen«, sagte Effron.
    »Wirst du das?«
    Effron sah seinen Herrn fragend an.
    »Wir hätten da ein verlockendes Angebot«, erklärte Draygo Quick. »Eines, das der Drow kaum ausschlagen wird.« Bei diesen Worten griff er in eine extradimensionale Tasche in seinen bauschigen Roben und zog einen kleinen Käfig daraus hervor, der problemlos auf seine Handfläche passte. In dem blauen Licht des Käfigs, der keinerlei Bewegungsfreiheit bot, stand ein winziger schwarzer Panther mit gebleckten Zähnen und angelegten Ohren.
    Trotz des Ernstes der Lage und des gefährlichen Auftrags lachte Effron laut auf. »Es hieß, du hättest das Biest getötet.«
    »Getötet? Warum sollte ich etwas derart Schönes …« Er brach ab und hielt den Käfig dicht vor sein runzliges Gesicht, und die Katze legte die Ohren noch mehr an und fauchte leise. »… etwas derart Wertvolles zerstören?«
    »Ich hätte nur zu gern eine solche Gefährtin«, sagte Effron spontan, schluckte aber, als Draygo Quick ihm einen bösen Blick zuwarf.
    »Die hier könntest du keinesfalls kontrollieren, nicht einmal mit der Statue des Drow«, versicherte ihm der Hexer. »Sie ist mehr als ein magischer Verbündeter, weit mehr. Sie ist inzwischen mit diesem Drow verbunden – durch hundert Jahre und tausend Abenteuer. Sie würde dir niemals dienen.«
    »Soll ich das Schwert nun holen oder nicht?«
    Draygo Quick hielt den Panther noch einmal vor Effrons Gesicht. »Was ist dem Drow wohl mehr wert?«

14
    Seite an Seite
    »Deine Schritte werden langsamer«, flüsterte Entreri Drizzt so leise zu, dass Dahlia, die nur wenige Schritte hinter ihnen lief, die Ohren spitzen musste, um ihn zu verstehen.
    »Du spürst es auch?«, fragte der Drow.
    »Offenbar nicht so deutlich wie du.«
    »Was spürt ihr?«, fragte Dahlia.
    »Wir werden verfolgt«, erwiderte Drizzt. »Besser gesagt, beschattet.«
    Dahlia richtete sich auf und blickte sich nach allen Seiten um.
    »Und wenn sie zusehen, wissen sie jetzt, dass wir es gemerkt haben«, sagte Entreri kopfschüttelnd und warf Dahlia seufzend einen Blick zu.
    »Da ist niemand«, erwiderte die Elfe ziemlich laut.
    Sowohl Drizzt als auch Entreri starrten sie an, und nun schüttelte auch der Drow fassungslos den Kopf. Mit einem Seufzer verschwand er seitlich im Unterholz.
    »Glaubst du, es sind Shadovar? Oder Tayer?«, fragte Dahlia.
    »Er glaubt es«, antwortete Entreri mit einem Blick auf den Drow, der jetzt an einem Gebüsch Blätter und Boden untersuchte. »Vermutlich Shadovar.«
    »Und du traust seinem Urteil mehr als deinem?«
    »Das ist kein Wettbewerb«, erwiderte Entreri. »Und unterschätze niemals seine Waldläuferfähigkeiten. Das hier ist sein Revier – wenn wir in einer Stadt wären, würde ich die Führung unternehmen. Aber hier draußen im Wald, um auf deine Frage zurückzukommen: ja.« Er sah Drizzt entgegen, der gerade zurückkam.
    »Jemand ist vor kurzem hier gewesen«, sagte der Drow. Er schaute nach hinten und lenkte ihre Blicke auf die gut sichtbaren Spuren, die sie auf dem Untergrund hinterlassen hatten. »Wahrscheinlich werden wir erwartet.«
    »Shadovar, Tayer oder andere?«
    »Shadovar«, antwortete Drizzt, ohne zu zögern.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Dahlia mit vernehmlicher Skepsis.
    »Ich weiß, dass wir verfolgt werden.«
    »Und hast du unsere Verfolger gesehen?«
    Drizzt schüttelte den Kopf, starrte Dahlia aber unverwandt an.
    »Und dennoch gehst du davon aus, dass es Shadovar sind«, fuhr Dahlia fort. »Wie kommst du darauf?«
    Drizzt starrte sie eine Weile belustigt an, ehe er schließlich sagte: »Das Schwert hat es mir verraten.«
    Dahlia, die offenbar schon eine Erwiderung auf der Zunge hatte, schluckte ihre Antwort herunter.
    »Es ist aufgeregt«, sagte Drizzt zu Entreri. »Das fühle ich.«
    Entreri nickte, als wäre ihm eine derartige Erregung bei Charons Klaue nicht unbekannt. »Wahrscheinlich der

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