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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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jetzt.«
    Mit Cavus Dun wollte sich Effron keineswegs anlegen. Er zweifelte an den Andeutungen der Wandlerin, auch daran, dass jemand aus dem Hierarchiegeflecht von Cavus Dun ihn zur Verantwortung ziehen würde. Schließlich hatten sie der Jagd ihren Segen erteilt und ihm versichert, dass sein Geld – keine geringe Summe – gut angelegt sei. Nein, die Wandlerin wollte eher auf eine bessere Verhandlungsposition hinaus, was auch immer Effron ihr anbieten würde, und hatte außerdem den Auftrag von Cavus Dun, ihn in Schach zu halten, was ihr auch gelungen war. So würde die Schuld für das Scheitern in Niewinter, von dem katastrophalen Kampf mit Dahlia und ihren Gefährten bis hin zum Verlust von Charons Klaue und dem Beinahetod von Erzgo Alegni, keinesfalls ihnen zugeschrieben werden.
    »Sprechen wir nicht über die verlustreiche Vergangenheit, sondern über künftigen Gewinn«, bot der Tiefling an.
    Das Lachen der Wandlerin umschwirrte ihn von überall und nirgends. Es trieb einfach frei durch die Luft – war es überhaupt hörbar?, fragte er sich. Vielleicht teilte sie es ihm telepathisch mit.
    Effron blickte wieder nach unten, um seine Sinne gegen diese unendlich irritierende Partnerin zu wappnen.
    Das Lachen verebbte erst nach vielen Herzschlägen. Es folgte ebenso langes Schweigen.
    »Dann sprich«, verlangte die Wandlerin schließlich.
    »Welcher Ruhm würde uns winken, wenn wir das Schwert wiederfinden?«, fragte Effron lauernd.
    »Ich brauche keinen Ruhm. Ruhm macht berühmt, und Berühmtheit bringt Neid, und Neid ist gefährlich. Welcher Ruhm würde dir winken, meinst du?«
    »Also gut«, sagte Effron. »Und welche Schätze würden dir winken?«
    »Das ist die interessantere Frage.«
    »Fünfhundert Goldstücke«, bot Effron an.
    Die Wandlerin – das Abbild der Wandlerin – schien wenig beeindruckt. »Für ein Nesser-Schwert von Klaues Macht?« Sie rümpfte die Nase.
    »Du sollst es nicht er schaffen, sondern lediglich be schaffen.«
    »Du vergisst, dass ich schon einmal mit diesen drei Kriegern gekämpft habe«, erinnerte sie ihn. »Mit mächtigen Verbündeten an der Seite, von denen einige jetzt tot sind und die anderen bestimmt nicht noch einmal gegen sie antreten wollen. Und nun soll ich es allein und für eine so lächerliche Summe tun?«
    »Nicht gegen drei«, stellte Effron richtig. »Nur gegen einen.«
    »Sie sind alle vortreffliche Kämpfer.«
    »Es beglückt mich zwar, dass auch du mal vor etwas Angst hast, aber ich will eigentlich gar nicht, dass du kämpfst. Weder gegen drei noch gegen einen.«
    »Ich soll ein intelligentes Schwert einfach stehlen?« Ihr Ton war ungläubig, denn dieser Vorschlag wäre wahrlich absurd.
    »Du sollst einen Handel abschließen«, sagte Effron. Er griff in seinen Beutel und holte einen kleinen, leuchtenden Käfig aus magischer Energie heraus, der auf seine Handfläche passte. In dem Käfig steckte ein winziges Abbild eines Panthers, den die Wandlerin schon einmal gesehen hatte, unmittelbar vor ihrer Flucht in den Wald.
    »Nein, kein Abbild«, sagte sie laut und lehnte sich vor, um das Lebewesen in dem Käfig genauer zu inspizieren. Diesmal war sie es wirklich, wie Effron feststellte, nicht ihr Bild.
    »Prachtvoll«, flüsterte sie.
    »Du bekommst sie nicht.«
    »Lieber sie als das Schwert, finde ich.«
    »Bis darauf, dass sie nicht zu zähmen ist«, erklärte Effron.
    »Du bist ziemlich jung und unerfahren, um das so nachdrücklich auszusprechen.«
    »Das sagt Draygo Quick.«
    Die Erwähnung des großen Hexerfürsten ließ die Wandlerin augenblicklich aufhorchen. Jetzt starrte sie nicht mehr Guenhwyvar an, sondern Effron.
    »Du kommst mit Genehmigung von Draygo Quick?«
    »Auf sein Drängen hin und mit seinem Gold.«
    Die Wandlerin schluckte und wirkte nun weit weniger selbstbewusst. »Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«
    »Fünfhundert Goldstücke«, wiederholte Effron.
    Die Wandlerin verschwand, nur um neben ihm wieder aufzutauchen. Allerdings war das wohl lediglich eine Illusion, und Effrons Vermutung bestätigte sich, als er sich dem Bild zuwandte und sie von der anderen Seite hörte.
    »Um dem Drow den Panther im Austausch für das Schwert anzubieten?«
    Effron nickte.
    »Erzgo Alegni hat seine Jäger bereits ausgeschickt«, sagte die Wandlerin.
    Effron nickte erneut, denn er wusste von Alegnis Abreise in den Wald von Niewinter in Begleitung eines Trupps Shadovar. Das stimmte ihn allerdings wenig besorgt, da Alegni ihm gesagt hatte, dass sie nur die

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