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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hoffte, Catti-brie zu finden, denn der Gedanke an eine ganze Ewigkeit an Dahlias Seite …
    Da lag er auch schon auf dem Boden, obwohl er nichts fühlte. Er widerstand dem Drow-Gift so weit, dass er halbwegs bei Bewusstsein blieb, doch seine körperlichen Kräfte waren dahin und würden nicht so bald zurückkehren.
    »Bregan D’aerthe!«, hörte er Artemis Entreri rufen, und Drizzt hoffte, dass es sich womöglich um Jarlaxles Bande handelte. Vielleicht würden sie doch überleben.
    Entreri wurde deutlicher. »Wir arbeiten für Bregan D’aerthe!«
    Schlau, dachte Drizzt. Artemis Entreri war immer schlau – das machte ihn doppelt so gefährlich.
    Er nahm Gestalten wahr, die an ihm vorbei- und über ihn hinweghuschten, konnte jedoch nicht nach ihnen schlagen und hatte das Gefühl, dass das auch nicht klug wäre.
    Dass ausgerechnet die Drow ihn retteten, war ein Gedanke, dessen Ironie dem benommenen Drow-Waldläufer nicht entging. Es würde nur eine sehr kurze Galgenfrist sein.
    Unter dem vereinten Gewicht der Shadovar, die dagegen anrannten, flog die Tür schließlich auf.
    Die Schatten wurden von einer Wolke vergifteter Armbrustbolzen empfangen, die ihnen wie eine schwarze Wand entgegenkamen. Eine zweite magische Dunkelheit umschloss die vorderen Reihen, eine dritte die Traube dahinter.
    In diesem Chaos explodierte eine Feuerkugel, deren Flammen die Haut der Shadovar aufplatzen ließen und ihre Hände mit Brandblasen überzogen. Die Angreifer machten kehrt, schlugen um sich, verloren in der Dunkelheit die Orientierung und fielen über die Kämpfer aus den vorderen Reihen, die vom Drow-Gift gelähmt auf dem Boden lagen. Der Ansturm kam abrupt zum Halten.
    »Weiter!«, brüllte Erzgo Alegni von hinten, als er das Stocken bemerkte.
    »Drow!«, schrien die Shadovar zurück. »Die Dunkelelfen sind gekommen!«
    »Effron!«, rief Erzgo Alegni. Er wusste kaum, was er davon zu halten hatte, und wollte ganz sicher nicht gegen eine Drow-Armee kämpfen. Andererseits konnte er weder das Schwert noch seine Todfeinde, Entreri und die verdammte Dahlia, entkommen lassen! Er entdeckte den Hexer am Zugang zu dem Tunnel in den vor ihnen liegenden Raum.
    »Jag Todesmagie in den Raum!«, schrie Alegni den Hexer an.
    »Es sind Shadovar da drin, Herr!«, wagte ein Hauptmann neben Alegni zu widersprechen.
    Ohne darüber nachzudenken oder seine Reaktion auf diese Worte überhaupt zu registrieren, versetzte Alegni dem Schatten einen Kinnhaken, der ihn zusammenbrechen ließ.
    »Ich will sie haben!«, brüllte Alegni, und alle Umstehenden duckten sich vor seiner Lautstärke und der sehr realen Drohung in seiner Stimme. »Ich will dieses Schwert!« Er warf einen Blick auf den Schatten, den er geschlagen hatte. Als Anführer züchtigte er seine Untergebenen normalerweise nicht körperlich, schon gar nicht in der Öffentlichkeit – ganz im Gegensatz zu seinem Vorgehen gegen Barrabas den Grauen, den er vor aller Augen gefoltert hatte. Er hielt dem Schatten eine Hand hin, um ihm aufzuhelfen, aber als dieser zögerte und ihn misstrauisch anstarrte, zog Alegni die Hand zurück. Er warnte ihn leise: »Wenn du meinen Befehlen noch einmal so offen widersprichst, antworte ich mit dem Schwert.«
    Dann suchte er Effron auf, der den Raum am Ende des Gangs mit seinen magischen Kräften in sengende Blitze, Säurewolken, Feuerkugeln und brodelndes Gift hüllte. Angetrieben durch den unablässig brüllenden Alegni dauerte dieser tödliche Beschuss eine halbe Ewigkeit und erschütterte die Steine von Gauntlgrym.
    Allerdings sahen sie nichts von dem Spektakel, weil die magische Finsternis noch immer andauerte. Als Effron schließlich fertig war und die Finsternis sich hob, rückten die Shadovar vor.
    Aber der Raum war leer. Sie fanden keine Toten, und die Tür auf der anderen Seite war wieder fest verschlossen.
    »Sie können nicht alle entkommen sein«, bemerkte Effron, als Alegni das verwüstete Schlachtfeld betrat. »Wenigstens ein Teil unserer Feinde ist hier umgekommen, da bin ich sicher.«
    »Das vermutest du«, knurrte Alegni.
    »Es ist nur logisch. Niemand kann einen derartigen Angriff überleben.«
    »Mir scheint, du weißt nur wenig über Drow.«
    Effron zuckte ungelenk mit den verrenkten Schultern.
    »Ein Teil ist also tot«, überlegte Alegni. »Dahlia zum Beispiel?«
    Effron schluckte.
    »Das wäre dir gar nicht recht, was, kleiner Krüppel?«, spottete Alegni. »Wenn sie tot wäre und damit für dich unerreichbar. Tot, ohne dass du sehen kannst, wie

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