Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
und zog Taulmaril von der Schulter.
    Weitere Pfeile flogen auf ihn zu, und weiter drüben hörte er Entreris Nachtmahr kreischen, ein erschreckendes, fremdartiges Aufheulen. Auch dieses Tier war getroffen worden. Natürlich konnte der Höllenhengst etliche Pfeile verkraften, aber was war mit seinem Reiter?
    Die nächsten Pfeile beantwortete Drizzt mit eigenen magischen Geschossen, die auf das nahende Ufer zurasten. Er konnte nur ungenau zielen und schoss einfach nach vorn, viele Pfeile in schneller Abfolge, vor denen die Bogenschützen dort drüben Schutz suchen mussten. So konnten auch sie nicht sauber zielen.
    »Komm schon!«, rief er Andahar zu, während sie durch den See wateten. Immerhin wurde es nicht noch tiefer.
    »Boot!«, rief Entreri von links und ließ sich etwas nach hinten fallen, als Drizzt sich umdrehte.
    Tatsächlich sah der Drow nicht nur eines, sondern gleich zwei Boote mit Shadovar, die schräg von der Seite kamen, um ihm den Weg abzuschneiden. Im Bug des hinteren Boots stand ein Bogenschütze.
    Aber jetzt schoss Drizzt quer zum Körper, ohne dass Andahars federnder Kopf ihn behinderte.
    Mit dem ersten Pfeil schleuderte er den Schützen in den hinteren Teil des Boots. Dann konzentrierte sich der Drow auf das vordere Boot und schickte einen Blitzpfeil in seine Richtung. Die drei Schatten darin duckten sich noch, doch der Aufprall sprengte einem den Kopf, und die anderen beiden, die offenbar genug gesehen hatten, sprangen in das dunkle, abgestandene Wasser.
    Drizzt wollte sich dem zweiten Gefährt zuwenden, hielt aber verwundert inne, denn dahinter schien silbrige Gischt über das Wasser zu tanzen.
    Dabei herrschte in der Höhle doch gar kein Wind.
    Ohne sich lange damit aufzuhalten, konzentrierte der Drow sich wieder auf das Naheliegende. Er feuerte auf das verbliebene bemannte Boot und danach sicherheitshalber noch ein paar Pfeile zum Ufer hin. Sein erster Schuss traf gezielt tief, und die Explosion ließ die Planken splittern.
    »Das sind keine Wasserringe, sondern Fische«, hörte er Dahlia sagen, worauf er prompt einen zweiten Schuss auf das letzte Boot abgab.
    Die Schatten darin hatten sich geduckt und schlugen nun verzweifelt nach dem Wasser, das sie zu verschlingen drohte.
    Erst als Drizzt die »Fischwelle« näher betrachtete und das plötzliche Geschrei wahrnahm, verstand er, was dort los war.
    Die Fische hatten sich auf die beiden Schatten im Wasser gestürzt, sprangen um sie herum und bissen gefräßig zu. Das Licht war zu schwach, um die Farbänderung zu sehen, aber aus den grässlichen Schreien der Shadovar entnahm Drizzt, dass sich ihr Blut in das dunkle Wasser mischte.
    Auch vom zweiten Boot waren Schreie zu hören. Die teuflischen kleinen Fische arbeiteten sich durch das Leck, das Taulmaril geschlagen hatte.
    »Schneller! Schneller!«, flehte Dahlia ihn an, denn die meisten Fische waren zwar inzwischen satt, aber eine andere Woge kam auf sie zu.
    Drizzt hielt Taulmaril hoch. Er hatte die Sehne gespannt und gab der Frau einen Wink.
    »Was?«
    »Hol sie dir!«, rief der Drow.
    Dahlia starrte ihn kurz verwundert an, doch dann streckte sie Kozahs Nadel an die Spitze des Pfeils.
    Drizzt ließ los, und der Stab schluckte die Blitzenergie.
    Andahar wieherte laut. Offenbar hatte er Schmerzen. Auch Entreri und sein Nachtmahr schrien auf.
    Dahlia stieß ihren Stab ins Wasser und löste die Blitzenergie aus. Beide Pferde und alle drei Reiter japsten vor Schmerz nach Luft.
    Aber sie ritten weiter, obwohl ringsherum silberne Fische trieben, teils tot, teils betäubt. Der nächste Schwarm war bereits im Anmarsch, aber Drizzt ignorierte ihn. Hier war das Wasser schon wieder flacher, und der Drow trieb Andahar vorwärts. Alle seine Schüsse waren nach vorn gerichtet, um den gesamten Strand mit magischen Blitzen einzudecken.
    Entreris Hengst preschte zuerst auf den nassen Sand. Seine schwarze, glänzende Mähne dampfte. Sie galoppierten auf das Tor zu, und Drizzt und Dahlia folgten ihnen. Dann warf sich der Meuchelmörder herunter und entließ den Nachtmahr sofort, damit er die Obsidianstatue an sich nehmen konnte. Drizzt hingegen schickte Andahar nicht gleich weg, als er und Dahlia herabsprangen. Das Einhorn bäumte sich vielmehr auf, wendete und ging mit gesenktem Horn auf die nächsten Feinde los.
    Die drei Gefährten eilten durch den engen Zugangstunnel, nur um sich auf der anderen Seite im Audienzsaal einer Reihe Schattenkrieger gegenüberzusehen. Drizzt und Entreri gingen Seite an Seite

Weitere Kostenlose Bücher