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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Drizzt.
    »Jearth«, erklang eine Frauenstimme auf der Seite. »Die Nesserer stehen an unserer Flanke. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Also töten und Schluss damit?«, erwiderte Jearth, der adlige Krieger.
    »Das erscheint mir geboten.«
    »Sie sagen, sie gehören zu Bregan D’aerthe«, wandte Jearth ein. »Wenn Kimmuriels Leute in der Nähe sind, hätte ich sie lieber auf unserer Seite, meint Ihr nicht auch? Sie dürften leicht zu überzeugen sein, uns zu helfen, besonders da Tiago Baenre bei uns ist.«
    Drizzts Gedanken überschlugen sich, während er versuchte, die Namen einzuordnen. Jearth kam ihm irgendwie bekannt vor, aber von Tiago hatte er noch nie gehört. Im Gegensatz zu Baenre, denn schon die Erwähnung dieses mächtigen Hauses erweckte in Drizzt schauerliche Erinnerungen an die Jahrzehnte in Menzoberranzan.
    »Bregan D’aerthe?«, wiederholte die Frau ungläubig. Sie kam von links heran. »Ein Drow, eine Elfe …«, sie spuckte auf Dahlia, und Drizzt biss die Zähne zusammen, wenn er daran dachte, was der armen Dahlia angesichts ihrer Herkunft und des Hasses unter den Elfenrassen bevorstehen mochte, »… und ein Mensch.« Dieses letzte Wort verschluckte sie beinahe beim Gehen. Drizzt verrenkte sich den Hals, bis er die Überraschung auf ihrem Gesicht erkennen konnte, als sie Artemis Entreri betrachtete.
    »Priesterin«, sagte Entreri mit dem gebührenden Respekt.
    Die Frau starrte ihn weiter an. Ihre Neugier war geweckt. »Ich kenne dich«, sagte sie leise, wenn auch zögerlich.
    »Ich war schon einmal in Menzoberranzan«, erwiderte Entreri daraufhin. »Vor der Zauberpest. Mit Jarlaxle.«
    Drizzt hielt den Atem an, denn Entreri hatte Menzoberranzan an seiner Seite verlassen, und sie hatten dabei großes Unheil angerichtet. Die Priesterin daran zu erinnern könnte sie auch an diese Flucht erinnern – und an Entreris damalige Gefährten!
    »Du müsstest schon lange tot sein, Mensch.«
    »Und dennoch bin ich hier«, erwiderte Entreri. »Es gibt eben doch noch Magie in der Welt.«
    »Kennt Ihr ihn?«, fragte der Krieger die Priesterin.
    »Kennst du mich, Mensch?«, fragte sie. »Kennst du Berellip Xorlarrin?«
    Es folgte eine lange Pause. Drizzt verrenkte sich den Hals noch mehr, um einen Blick auf Entreri zu erhaschen, der die Drow-Priesterin aufmerksam beobachtete. Drizzt kannte diesen Namen, zumindest den Nachnamen, und der tröstete ihn wenig. Denn das Haus Xorlarrin hatte zu den führenden Häusern von Menzoberranzan gezählt und sich besonders durch seine Magie hervorgetan. Drizzt schluckte, denn jetzt erinnerte er sich auch an diesen Jearth Xorlarrin, der nicht lange vor ihm Melee-Magthere, die Drow-Akademie für Krieger, durchlaufen hatte. Er hatte wirklich großes Glück, dass Jearth ihn offenbar nicht erkannt hatte, denn obwohl über hundert Jahre verstrichen waren, hatten nur wenige Dunkelelfen dieselbe Augenfarbe wie Drizzt.
    Die ganze Sache kam Drizzt völlig absurd vor, bis er schließlich in Betracht zog, dass Jarlaxle daran beteiligt gewesen war. Wenn Jarlaxle im Spiel war, wurde es stets absurd.
    »Oh ja«, antwortete Entreri, und Drizzt seufzte hilflos.
    »Woher?«, wollte die Frau wissen.
    »Von einem Felsen am Rand des Klauenspalts«, antwortete Entreri, ohne zu zögern, wenn auch etwas vorsichtig, als wäre er nicht vollkommen sicher und fürchtete – zu Recht! –, einen Fehler zu machen.
    Berellip begann zu lachen.
    »Wie könnte ich das je vergessen?«, fragte Entreri etwas sicherer. »Habt Ihr nicht Eure Kräfte eingesetzt, um mich im Augenblick der Ekstase über den Abgrund zu hängen?«
    »Es hat mir so gefallen, Mensch«, antwortete sie. »Dein Unbehagen war nicht von Belang.«
    »Wie es sein muss«, erwiderte Entreri.
    »Berellip?«, fragte der Drow-Krieger ungläubig. Er war noch verwirrter als Drizzt. »Ihr kennt ihn?«
    »Wenn er der ist, der zu sein er behauptet, war er mein erster colnbluth -Liebhaber«, antwortete Berellip. Das Drow-Wort bezeichnete alle, die keine Drow waren. Sie lachte. »Der einzige Mensch darunter. Und ziemlich gut – nur darum habe ich ihn nicht in den Klauenspalt fallen lassen.«
    »Ich sollte Euch zu Gefallen sein«, sagte Entreri.
    Drizzt konnte kaum glauben, was er da hörte, hütete sich jedoch davor, den Kopf zu schütteln oder seine Verwirrung offen zu zeigen. Wenn er ernsthaft als Mitglied von Bregan D’aerthe durchgehen wollte, durften solche Neuigkeiten ihn schließlich nicht derart schockieren.
    »Jarlaxle hat ihn nach

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