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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ihre blauen Augen erlöschen. Das würde dich am meisten treffen, was?«
    Effron starrte ihn hasserfüllt an, ohne eine Miene zu verziehen. »Sprichst du von mir oder von dir?«
    »Wenn sie tot ist, bitte schön«, sagte Alegni so überzeugend wie möglich.
    »Und Barra … Artemis Entreri?«
    »Wenn er tot ist, nehme ich Charons Klaue und hole ihn zurück, damit ich ihm seinen unverschämten Verrat noch ein Jahrzehnt heimzahlen kann.«
    »Er hat sich dem Schwert bereits widersetzt. Könntest du ihm oder deiner Fähigkeit, ihn zu kontrollieren, je wieder trauen, ob mit oder ohne Klaue in der Hand?«
    Alegni lächelte nur, hatte aber keine Antwort darauf. Auf alle Fälle waren Dahlia und Entreri verschwunden, ob nun tot oder noch immer auf der Flucht. Oder gefangen, wie Alegni vermutete, und in der Gewalt dieser Dunkelelfen, die so unerwartet hier aufgetaucht waren.
    Der Tiefling-Krieger lächelte nicht lange, denn das Eintreffen einer größeren Drow-Truppe – wenn es tatsächlich so war – machte seine Aufgabe nicht eben einfacher.
    »Wenn sie am Leben sind und das hier ihre Verbündeten waren, sind sie jetzt auf dem Weg zum Urelementar«, sagte Alegni zu Effron und den Umstehenden. »Das ist die schlimmstmögliche Wendung, darum müssen wir hinterher. Shadovar in alle Tunnel! Findet das Ungeheuer!«
    »Wenn sie tot sind und die Drow das Schwert haben, würden sie vielleicht verhandeln«, bemerkte Effron leise, während die Soldaten sich neu aufstellten und aufbrachen.
    Alegni nickte. »Aber wir rüsten uns für die unmittelbarste Gefahr.«
    »Wir haben unsere Krieger bereits weiter vorne positioniert«, versicherte ihm Effron. »Wir haben die Haupttreppe zu den unteren Ebenen gefunden.«
    »Dann gebt Nachricht von diesem neuen Feind«, befahl Alegni.
    »Wir wissen noch gar nicht, ob sie Feinde sind«, erwiderte Effron.
    Das irritierte Alegni zwar – hatten sie sich nicht gerade erst ein heftiges Gefecht geliefert? –, doch wenn er darüber nachdachte, wie unerwartet diese zwei kampfbereiten Truppen aufeinandergetroffen waren … Vielleicht lag doch etwas Wahres in Effrons Worten. Womöglich waren die Drow den Shadovar eher zufällig in den Weg geraten und hatten Gewalt mit Gewalt beantwortet, wie Alegni es zweifellos auch getan hätte.
    Das war denkbar, aber der verzweifelte Tiefling würde kein Risiko eingehen.
    »Bring uns zum Urelementar«, befahl er Effron. »Schnellstmöglich und ohne Gnade für diejenigen, die sich uns in den Weg stellen.«
    Drizzt hatte noch seine Krummsäbel und auch seinen Bogen. Das half allerdings nicht viel, obwohl seine körperlichen Sinne und Fähigkeiten inzwischen zurückkehrten. Aus den Steinen waren magische Tentakel gewachsen, die ihn umschlangen – genau wie Entreri und Dahlia, die Rücken an Rücken mit ihm zusammensaßen – und sie alle bewegungsunfähig machten.
    Er hörte Dahlia stöhnen, die jetzt erst langsam erwachte. Entreri war bei vollem Bewusstsein. Offenbar hatte ihn keiner der Bolzen erwischt.
    »Bregan D’aerthe?«, fragte ein gut gekleideter Drow-Krieger, der vor Drizzt stand, mit hörbarem Zweifel. »Wie lautet Euer Name?«
    Er redete in der Hochsprache von Menzoberranzan, einer Sprache, die Drizzt seit Ewigkeiten nicht mehr gehört hatte. Doch er erinnerte sich erstaunlich klar daran.
    »Masoj«, antwortete Drizzt, ohne zu zögern, mit einem Namen aus seiner eigenen Vergangenheit.
    Der Drow musste dem Adel angehören, wenn man seiner Kleidung und den guten Waffen Glauben schenken durfte. Er sah Drizzt fragend an.
    »Masoj?«, sagte er. »Aus welchem Haus?«
    »Das wird er nicht verraten«, warf Artemis ein, der die Sprache der Drow ebenfalls perfekt beherrschte.
    Ein Soldat neben dem Adligen machte Anstalten, den Mann zu bestrafen, der sich so dreist geäußert hatte, aber der gut gekleidete Krieger hielt ihn zurück.
    »Fahrt fort«, sagte er zu Entreri.
    »Masoj aus einem Haus, das der Spinnenkönigin missfallen hat«, erklärte Entreri. »Das würde niemand außer Kimmuriel preisgeben, dem Anführer von Bregan D’aerthe.«
    »Ihr seid aus dem Haus Oblodra?«, fragte der Krieger Drizzt und sah ihm in die Augen.
    Veilchenblaue Augen, wie Drizzt wusste, und er fürchtete, dass sein Ruf und die ungewöhnlichen Augen jetzt alles verraten würden.
    Drizzt schüttelte den Kopf. »Ich werde nichts dergleichen gestehen.« Das war die angemessene Antwort.
    »Ihr seid also mit Kimmuriel verwandt?«, hakte der Adlige weiter nach.
    »Entfernt«, antwortete

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