Charons Klaue
Säbel aus ihm herausglitt, rang er japsend um sein Gleichgewicht.
Aber da drehte Drizzt sich um, noch während er seine Waffe herauszog, und hieb den Schatten mit einem Rundumschlag von Blaues Licht nieder.
Damit begann Drizzts Ausfall, der ihn mit einem hohen Sprung auf den Magier herabsenkte, welcher bereits zum nächsten Zauber angesetzt hatte. Drizzt schrie ihm ins Gesicht, um ihn abzulenken, und ließ eine Unzahl Schläge auf ihn niederprasseln, zerrte an seinen Roben und hämmerte auf seinen Schädel ein.
Binnen kurzem hatte er den Schatten mindestens ein Dutzend Mal getroffen, doch dann ging der Schwertkämpfer auf ihn los, und er konnte nur hoffen, dass sein Angriff gereicht hatte. Denn nun musste er sich diesem Krieger zuwenden.
Einem überaus erfahrenen Krieger, wie Drizzt sofort erkannte, denn seine Schwerter gingen von allen Seiten auf ihn los, schienen überall zugleich zu sein, so schnell und perfekt arbeitete der Elfenschatten.
Entreri wollte sich den Raum hinter Drizzt vornehmen, doch bei Dahlias Ruf sprang er in die Luft und drehte sich seitwärts. Er setzte die Füße auf den Türknauf und schnellte in die andere Richtung, wo er sich abrollte und direkt neben der sich öffnenden rechten Tür landete.
Inzwischen hielt er seinen Dolch in der rechten Hand und stach hinter der eigenen Hüfte fest zu. Er traf den Schatten in den Bauch, der gerade über die Schwelle trat. Als der Dolch sein Ziel fand, griff Entreri um, riss ihn zurück, drehte den Arm nach oben und stach über die rechte Schulter nach hinten. Dieses Mal rammte er dem zuckenden Schatten die schmale Klinge ins Auge.
Als der Mann fiel, kamen andere.
»Drow, wir brauchen dich!«, schrie Entreri.
»Drizzt!«, rief Dahlia dummerweise.
Aber selbst Entreri war zu beschäftigt, um zu verstehen, wie gefährlich es sein mochte, in diesen Tunneln diesen Namen zu rufen, denn schon kam der zweite Schatten vor der Tür auf ihn zu, und dieser Mann hatte eine gute Rüstung und ging mit Schwert und Schild auf ihn los.
Zudem öffnete sich hinter ihm mindestens eine weitere Tür.
Die Klingen des Elfenschatten bewegten sich heftig und mit tödlicher Präzision, ohne dass Drizzt Gelegenheit zum Gegenangriff erhielt.
Drizzt versuchte, dies zu ändern, aber der Schatten drang nur noch brutaler auf ihn ein.
Allmählich jedoch durchschaute Drizzt die Bewegungsmuster seines Gegners. Sein Kampfinstinkt gewann die Oberhand, und dank seiner langen Erfahrung ging er zu vorsichtigeren, kontrollierteren Paraden über, bis ihm schließlich bei jeder Abwehr ein Konter gelang.
Auf diese Weise würde er bald einen Gleichstand erreichen und dann auch die Führung übernehmen, denn dieser Kämpfer war zwar sehr gut, ihm aber nicht gewachsen.
Ein Schrei aus dem Gang verriet ihm, dass »bald« vermutlich zu lange war, und diese Ablenkung kam ihn beinahe teuer zu stehen, weil der Schatten sie zu nutzen wusste. Blaues Licht und Eisiger Tod fingen die Schläge ab, lenkten sie nach außen und blockierten den Hauptangriff, aber Drizzt wusste, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis er auch nur wieder die Position vor Dahlias Aufschrei erreicht hätte.
Er wagte einen Blick zur Seite, als er seinen Gegner so drehte, dass er nach rechts tänzeln und durch die Tür schauen konnte. Dieser kurze Moment verriet ihm, dass Entreri und Dahlia – und er selbst, der hier festsaß – ernsthaft in Schwierigkeiten waren. Der Gang füllte sich mit Feinden.
Ein dritter Schatten stürmte aus dem Raum, bis Dahlia die Frau mit dem Ende ihres Stabs mitten im Gesicht traf.
Entreri bemerkte es und wollte nach ihr rufen, weil er wusste, dass hinter ihm neue Feinde nahten, während der Schatten vor ihm ihn hart bedrängte. Aber Dahlia brauchte diesen Hinweis nicht. Sie verstand die Lage auch so. Deshalb trat sie vor und stieß Entreris Gegner Kozahs Nadel ins Kreuz. Auch dort trug der Schatten einen Schutzpanzer, und der war aus Metall.
Deshalb ließ Dahlia einen Energiestoß aus ihrem magischen Viertelstab schießen.
Die Energie sauste über den Metallpanzer, zog sich zusammen und biss nach dem Krieger, bis sie von beiden Seiten zu einem blendenden Tanz vor dem Visier des Helms ansetzte.
Der nächste Schlag des Schattens kam ungezielt, weil die Blitzenergie wie ein wütender Insektenschwarm über ihn herfiel. Diesmal konnte Entreri der Klinge mit Leichtigkeit ausweichen, und dem wendigen Meuchelmörder gelang ein wuchtiger Schlag vor das Visier, der den Krieger kurz
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