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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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obwohl sie ein Paar waren.
    »Keineswegs«, sagte Entreri.
    »Du hast es selbst gesagt!«, schimpfte Dahlia.
    »Das war der übliche Ort«, sagte Entreri. »Für alle Priesterinnen, die mal neugierig waren, was ein Mensch so vermag.«
    »Du hast gesagt, sie hätte dich mit ihrer Magie über den Rand gehalten«, sagte Dahlia.
    »Das taten sie alle.«
    Dahlia und Drizzt blieben überrascht stehen.
    »Bezaubernde Wesen, diese Priesterinnen der Lolth«, flüsterte Entreri trocken. »Nicht besonders phantasievoll, aber …« Achselzuckend lief er weiter.
    Drizzt dachte an die damalige Zeit zurück, als Jarlaxle Artemis Entreri nach Menzoberranzan gebracht hatte, wo dieser praktisch ein Sklave gewesen war, nicht unbedingt für Jarlaxle, aber für jeden anderen Drow, der nach eigenem Gutdünken über ihn verfügen wollte. Drizzt hatte einiges von Entreris Leiden selbst erfahren, denn auch er war damals nach Menzoberranzan gegangen, um sich zu ergeben. Man hatte ihn prompt gefangen gesetzt, bis seine beste Freundin ihn dort herausgeholt hatte. Zusammen mit Artemis Entreri war ihm die waghalsige Flucht aus der Stadt geglückt.
    Mit Entreri und Catti-brie.
    Sie hatte ihn gesucht, sich in das tiefe Unterreich gewagt, der Macht der Drow getrotzt und alles auf eine Karte gesetzt, um den törichten Drizzt zu retten, der den wahren Wert von Freunden und ihre Verantwortung füreinander nicht richtig zu schätzen wusste.
    Wäre Dahlia ihm nachgekommen?, fragte er sich unwillkürlich. Schluss damit, sagte er sich gleich darauf. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, über die Vergangenheit nachzudenken oder über die Zuverlässigkeit seiner gegenwärtigen Begleiter. Sie konnten kämpfen, und zwar gut, und in diesen Tunneln voller gefährlicher Feinde reichte das aus.
    Tatsächlich waren die drei schon bald ganz auf sich gestellt und gerieten stark unter Druck, denn der gesamte obere Bereich des Höhlensystems wimmelte nur so von Shadovar, die überall herumschlichen.
    »Wir müssen schleunigst nach unten«, erklärte Drizzt, als er neben Entreri einen Gang entlangeilte, von dem es in zahlreiche Räume ging. Es musste der Wohnbereich der Zwerge gewesen sein, die einst in Gauntlgrym gelebt hatten.
    »Ich kenne nur einen einzigen Abstieg«, sagte Dahlia, die hinter ihnen lief, »und den wird Alegni bald versperren.«
    »Wenn er ihn kennt«, sagte Drizzt. Dabei bemerkte er, dass eine Tür auf der rechten Seite des Gangs leicht offen stand, und es war ihm so vorgekommen, als hätte der Spalt sich gerade bewegt.
    Mit Hilfe seiner magischen Beinschienen schob sich Drizzt blitzschnell vor Entreri, um die Tür in vollem Lauf zu rammen und in den Nebenraum durchzubrechen. Dort erwarteten ihn vier Schatten, die hier auf der Lauer gelegen hatten.
    Dem ersten schlug er die Tür vor den Kopf. Der zweite griff instinktiv nach seinem taumelnden Kameraden, ehe er zurückfuhr und abwehrend die Arme hob. Doch es war zu spät, denn Drizzts Säbel schnitt ihm bereits die Kehle durch.
    »Rechts!«, hörte er Dahlia schreien, während er sich den anderen beiden zuwandte.
    Mit einem Rückhandschlag fegte er einen Stab fort, der auf ihn zeigte, so dass der überrumpelte Zauberer seinen Spruch nicht einmal zu Ende brachte. Drizzts linker Säbel fuhr nach der anderen Seite, wo er einen Schwertstoß abwehrte. Ohne auch nur die Hüfte zu drehen, rollte der Drow seine Waffe geschickt um das Schwert herum und auf der anderen Seite wieder heraus, gerade rechtzeitig, um den Stich des zweiten Schwerts seines Angreifers zu parieren.
    Erst da, als er die beidhändige Kampftechnik registrierte, merkte Drizzt, dass dieser Schatten ursprünglich ein Elf gewesen war, vielleicht sogar ein Dunkelelf.
    Doch das spielte keine Rolle, denn er hatte keine Zeit für Fragen. Er stach mit der linken Hand zu, trieb damit den Schatten nach hinten und zog sich dann selbst rasch einige Schritte zurück. Dabei wechselte er den Griff um Eisiger Tod in seiner Rechten und stach damit nach hinten, genau zur rechten Zeit, um den Schatten aufzuhalten, den er mit der Tür erwischt hatte. Der Dummkopf hatte mit beiden Händen seine Axt in die Höhe gerissen und stürmte so auf den Drow zu. Er konnte sich weder abwenden noch anhalten oder ausweichen, nicht einmal mehr seine Waffe oder auch nur einen Arm zur Abwehr nach unten ziehen. Der Stich traf ihn in den Bauch, und von dort aus glitt die gekrümmte Klinge durch das Zwerchfell und die Lunge nach oben.
    Der Schatten wankte nach hinten. Als der

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