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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sandte er mehrere Pfeile in und durch die magische Finsternis.
    Er huschte hinter die nächste Ecke – keinen Moment zu früh, denn ein Shadovar-Zauberer antwortete mit magischen Geschossen, die ein zweiter um einen Feuerstrahl ergänzte.
    Die Schatten griffen weiter an. Drizzt beugte sich vor und trieb sie noch einmal zurück. Die Pfeile von Herzenssucher schlugen ein Loch nach dem anderen in ihre Linien, und schon der erste Schuss brachte drei Schatten zu Fall.
    Drizzt rannte los.
    Einen Augenblick später explodierte dort, wo er sich versteckt hatte, ein Feuerball, dann ein zweiter und ein dritter.
    »Lauft weiter«, warnte er Entreri und Dahlia, als er sie einholte.
    Sie rannten um ihr Leben.

21
    Das brüchige Netz aus Verbündeten und Feinden
    Brack’thal stand im orangeroten Leuchten der Höhle und starrte an den wirbelnden Wasserelementaren vorbei in das brodelnde Lavamaul des Urelementars. Der Magier rieb mit dem Daumen über den Rubinring an seinem Zeigefinger. Über diesen Ring vernahm er den Ruf des Urelementars und konnte ihn verstehen.
    Zumindest teilweise, denn dieses Wesen ging weit über sein Verständnis hinaus, selbst wenn er den Ring einsetzte. Das hier war eine uralte Macht, ein gottgleiches Ungetüm. Doch obwohl es ihm derart überlegen war, war die Botschaft doch leicht zu verstehen: Es wollte seine Freiheit.
    Brack’thal sah nach rechts zu der schmalen Brücke aus Pilzstängeln, die über die Grube führte.
    Sein Blick wanderte durch den beständigen Nebel über die Grube zu dem Bogen, der kaum zu sehen war, mit dem kleinen Raum dahinter. Er dachte an den Hebel und das entsprechende Wort, das nicht seiner eigenen Sprache oder der gemeinsamen Sprache von Faerûn entsprang, sondern einer Sprache, von der ihm der Ring zuraunte, der Sprache der Bewohner der Urebene des Feuers.
    Der Urelementar in der Tiefe bäumte sich hoffnungsvoll auf.
    Ambergris eilte den anderen Jägern voraus. Diese Tür führte auf den Hauptgang, das wusste sie. Sie wusste auch, dass ihre Shadovar-Jäger rechtzeitig eingetroffen waren, um die drei aufzuhalten. Deshalb verschwendete sie keine Zeit, sondern streute ein Pulver auf dem Boden aus und zeichnete damit ein bestimmtes Muster. Dazu sagte sie leise ihren Zauberspruch.
    »Was ist das?«, fragte Afafrenfere, der von der anderen Seite kam.
    »Bleibt zurück«, warnte die Zwergin und hob eine Hand. »Dieses Portal ist mit einer mächtigen Schutzrune versehen.«
    Als sie fertig war und sich umdrehte, waren noch andere eingetroffen, auch der Zauberer, der die Patrouille anführte.
    »Versiegelt«, teilte Ambergris ihm mit und ging ihnen entgegen.
    Der Schattenzauberer musterte sie. »Die da hast du überprüft?«, fragte er argwöhnisch. Schließlich waren sie durch Dutzende derartiger Türen gekommen.
    »Ich habe die meisten überprüft«, erwiderte Ambergris auf seinen zweifelnden Blick hin. »Du kannst es gern selbst überprüfen. Ich sehe mich solange nach einem anderen Ausgang um.«
    »Geh zur Tür«, wies der Zauberer Afafrenfere an.
    »Rühr dich nicht«, verlangte Ambergris, was ihr einen eisigen Blick seitens des Zauberers eintrug.
    Die Zwergin grinste nur und warf Afafrenfere einen wissenden Blick zu, der sich tatsächlich nicht vom Fleck rührte. Die anderen wussten nicht, dass Ambergris und Afafrenfere zu Cavus Dun gehörten, doch Afafrenfere hatte es nicht vergessen, auch nicht, dass diese Zugehörigkeit wichtiger war als jeder Befehl, den er hier erhalten mochte, außer er stammte von Alegni selbst.
    »Die Zwergin sagt, sie ist versiegelt«, erwiderte der Mönch und verschränkte die Arme.
    »Verliert keine Zeit!«, befahl der Zauberer. Alle sahen ihn an. Er fasste eine Frau ins Auge, die neben ihm stand, und stieß sie nach vorn. »Los! Los! Bevor sie uns entwischen!«
    Die Frau warf Ambergris nur einen kurzen Blick zu, ehe sie sich vorsichtig, Schritt für Schritt, der Tür näherte.
    Sie hatte es fast geschafft und griff schon nach der Klinke, als die Blitzrune explodierte und die Ärmste durch die Luft schleuderte. Der Donnerhall ließ Boden und Wände erzittern.
    »Großartig!«, gratulierte Ambergris dem Zauberer. Die anderen wichen zurück – bis auf das Opfer natürlich, das mit wild abstehenden Haaren, klappernden Zähnen und blutenden Augen auf dem Boden landete.
    Der Zauberer starrte die Zwergin wütend an.
    »Jetzt wissen unsere Feinde jedenfalls, wo wir sind«, spottete Ambergris. »Aber wenn du dir nicht sicher bist, können wir ruhig noch mal

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