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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und verschwand trittsicher über den Felsvorsprung.
    »Wir können nicht hierbleiben«, bemerkte Entreri, sobald sie allein waren. Er stellte fest, dass Drizzt ihm kaum zuhörte. »Drizzt?«
    »Wir haben ihn sterben sehen«, sagte Drizzt zu Dahlia. »Da unten in der Höhle des Urelementars.«
    Sie musterte ihn, bevor sie fragte: »Jarlaxle?«
    Drizzt nickte. »Wir haben uns jetzt schon zweimal offen auf ihn berufen, als ob er noch am Leben wäre.«
    »Die Drow wissen es vermutlich noch nicht«, überlegte Dahlia. »So lange ist es schließlich nicht her.«
    »Der erste Reiter, der hier vorbeikam, war ein Adliger von Haus Baenre«, sagte Drizzt. »Wenn Jarlaxle tot ist, wüsste Haus Baenre davon.«
    »Für eine Diskussion haben wir jetzt keine Zeit«, warnte Entreri. Er blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren, um die anderen daran zu erinnern. »Wir sollen uns hier verstecken? Dann müssen wir aus diesem Tunnel verschwinden, am besten in einen Seitenraum.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Drizzt. »Der Urelementar ist da unten, also müssen auch wir dorthin. Sobald die Drow die große Höhle durchquert haben, folgen wir ihnen.«
    »Sie sagten, die Treppe nach unten wäre unterbrochen. Kennst du einen anderen Weg?«
    »Dahlia die Krähe bringt uns hinunter«, erwiderte Drizzt. Aber er war so geistesabwesend, dass er trotz ihrer prekären Lage nicht näher darüber nachdachte.
    Haus Baenre musste doch wissen, ob Jarlaxle den Tod gefunden hatte …
    »Tut, was ich sage«, verlangte Berellip von ihrem frechen jüngeren Bruder.
    »Das ist meine Expedition«, entgegnete Ravel.
    Berellip schlug ihm so hart ins Gesicht, dass seine Knie weich wurden. Er taumelte einen Schritt zur Seite und starrte dann nicht Berellip, sondern Tiago und Jearth an, die gerade aus den oberen Ebenen zurückgekehrt waren.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragte Berellip Tiago, nicht Ravel.
    »Sie werden einen anderen Abstieg finden, wenn sie ihn nicht schon haben«, antwortete Tiago. »Die Shadovar haben Zauberer dabei und werden sich von einer fehlenden Treppe nicht abschrecken lassen. Und ein Zauberer kann zweifellos die Magie des Urelementars spüren. Ich gehe davon aus, dass sie die Schmiede bald finden werden.«
    »Wir müssen sie verteidigen«, beharrte Ravel, der sich wieder vor seiner Schwester aufbaute.
    »Kein offener Krieg«, erklärte Berellip. »Den Nesserern opfere ich keinen Drow von Xorlarrin. Warum kämpfen wir überhaupt gegen die Sendboten des Schattenreichs?«
    »Die meiste Zeit sind wir davongelaufen, anstatt zu kämpfen«, stellte Tiago fest.
    »Möglicherweise ist Bregan D’aerthe in der Nähe«, warf Jearth ein. »Kimmuriels Spähtrupp hat Gauntlgrym offenbar noch vor ihnen erreicht.«
    »Sie wären eine große Hilfe«, meinte Berellip. »Aber zu welchem Preis?«
    »Wer weiß das schon?«, fragte Tiago und wandte sich zum Gehen. »Ich verschwinde in die Schmiede. Soll ich die Verteidigung organisieren oder einen Rückzug?«
    »Wir wissen nicht, mit wie vielen Nesserern wir es zu tun haben«, warnte Jearth, bevor Berellip eine Entscheidung treffen konnte.
    »Beides«, befahl die Priesterin, noch während Ravel sagte: »Verteidigen.«
    Dabei sah er allerdings zu Jearth hinüber, der warnend den Kopf schüttelte.
    »Fahrt die Öfen runter und bereitet den Rückzug vor«, fügte Berellip dann hinzu, ohne Ravel aus den Augen zu lassen.
    »Wenn wir weiter gegen die Shadovar kämpfen müssen, sind wir in den engen, dunklen Gängen im Vorteil«, warf Jearth ein. »In einer echten Schlacht wären wir diesem unerwarteten Gegner vielleicht nicht gewachsen.«
    »Dafür haben wir reichlich Futter«, sagte Ravel.
    »Wirklich?«, entgegnete Jearth, bevor Berellip sich einmischen konnte. »Die Shadovar haben viele Zauberer – auch wenn Eure Zauberspinner ihnen natürlich überlegen sind«, ergänzte er rasch, als Ravel die Stirn runzelte. »Auf jeden Fall können sie damit unsere Goblins auslöschen, und die brauchen wir, um dieses Gelände zu halten, wenn wir die Nesserer verjagt oder geschlagen haben.«
    »Und Menzoberranzan wird uns in nächster Zeit kein solches Ungeziefer mehr schicken«, fügte Berellip gleichmütig hinzu.
    Ravel verstand die darin enthaltene Drohung. Er rieb sich die Augen, während er gründlich nachdachte. Was hatte diese neue Partei nach Gauntlgrym geführt, und wieso ausgerechnet jetzt? Er war so kurz davor gewesen! Bald sollte ihm ganz Gauntlgrym gehören, eine Stadt für Haus Xorlarrin mit dem

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