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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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als das, wie ihm klar wurde, denn die Jahre, in denen er das teuflische Schwert selbst getragen hatte, hatten dazu geführt, dass Klaue nicht so sehr in seine Gedanken eindrang, sondern mit ihnen verschmolz . Gelegentlich geschah das derart subtil, dass Entreri die Anwesenheit des Schwerts nicht einmal ahnte.
    Er konnte die Klinge nicht betrügen, und wenn er sich das Gegenteil einredete, war dies eine ebensolche Selbsttäuschung wie die Vorstellung, er könnte Alegni überrumpeln, indem er einfach gedankenlos wie im Reflex nach ihm schlug.
    An jenem Tag auf der Brücke, als Alegni erfahren hatte, dass die Bewohner von Niewinter sie nach Barrabas benannt hatten, hatte der Tiefling ihn so lange gemartert, bis er sich vor Schmerzen auf dem Boden wand. Entreri hatte den Nesserer so schnell angegriffen, dass Klaue nicht dazwischengehen konnte. Jedenfalls hatte er das geglaubt.
    Er hatte sich geirrt. Klaue hatte es gewusst. Das Schwert ließ sich nicht täuschen.
    Und jetzt sollte er Alegni und dem Schwert gegenübertreten, um ihnen zweifellos zu enthüllen, dass Drizzt und Dahlia unterwegs waren.
    Vielleicht hatte er genau das bereits getan. Vielleicht hatte ihn nicht einmal der große Wald von Niewinter vor dem Einfluss des Schwertes bewahrt.
    Weil er das nicht sicher wusste – und das war das Schlimmste daran –, wendete Entreri sein Höllenross und galoppierte davon.
    Drizzt und Dahlia wanderten leise durch den Wald und verrieten sich nur durch ein gelegentliches Knirschen der dünnen Schneedecke, ein Blätterrascheln oder das Brechen dürrer Zweige unter ihren Füßen. Der Boden war uneben und von Büschen und Bäumen bewachsen, welche das Land überall gleich aussehen ließen. Bis Mittag würden sie die Nordstraße erreichen, auf der Andahar sie eilends nach Niewinter bringen würde, durch das Tor und in die Straßen und Gassen der Stadt. Ein solcher Frontalangriff klang unverfroren, mochte aber ihre beste Chance sein, in Erzgo Alegnis Nähe zu gelangen.
    Dennoch hielt Drizzt diesen Plan für ziemlich gewagt. Bisher hatten er und Dahlia sich nur auf das Ziel geeinigt, Erzgo Alegni zu töten, aber etwas genauer mussten sie da schon noch werden. Schließlich war der Heerführer zweifellos gewarnt, wenn Entreri mittlerweile zu ihm zurückgekehrt war.
    Die beiden waren jedoch noch nicht weit gekommen, als sich dem Drow die Nackenhaare aufstellten und alle seine Kriegersinne ihn langsamer werden ließen.
    Der Wald war still – zu still für das geschulte Ohr von Drizzt Do’Urden. Dahlia spürte es ebenfalls, so dass sie kein Wort sagte, als sie Drizzt fragend ansah.
    Der Drow winkte sie zu sich, während er langsam Taulmaril den Herzenssucher von der Schulter zog. Vermutlich war es nur eine hungrige Raubkatze oder vielleicht ein Bär, dachte er, aber in diesem gefährlichen Terrain wimmelte es von Feinden. Er wollte kein Risiko eingehen.
    Ein leises Klicken ließ ihn zu Dahlia blicken, die ihren Stab erst in zwei Stangen und dann in Flegel teilte, die sie wie beiläufig neben sich zum Drehen brachte.
    Der Drow duckte sich und spähte konzentriert in den Bereich zwischen Unterholz und Blätterdach. Irgendetwas hatte er dort bemerkt, doch was es war, wusste er noch nicht genau.
    Langsam schob er die freie Hand möglichst unauffällig über die Schulter zu dem Köcher auf seinem Rücken.
    Ein Teil von einem hohen Strauch bewegte sich, jedoch nicht im Gleichklang mit dem Morgenwind. Etwas – jemand! – hatte sich gerührt.
    Drizzt erstarrte. Jeder Muskel seines Körpers lauerte auf den nächsten Moment. Nur seine Augen wanderten nach links und rechts, suchten und warteten.
    Er war nicht leicht zu überraschen, doch als der Boden neben ihm – zwischen ihm und Dahlia – sich aufbäumte, weil eine Energiewelle wie Ringe auf einem Teich nach allen Seiten durch den Wald und den Schnee lief, blieb weder Drizzt noch Dahlia etwas anderes übrig, als mit dem unvermeidlichen Stoß mitzugehen.
    Plötzlich standen sie zwanzig Schritte voneinander entfernt, rollten sich ab, wichen Bäumen und Steinen aus, und Drizzt bemühte sich, Herzenssucher nicht zu verlieren. Und als die magische Energie verflog, schlug der Feind mit aller Härte zu.
    Zwei Schattenkrieger in leichter Rüstung, ein Mensch und ein Tiefling, sprangen dicht neben der Stelle, wo Drizzt gelandet war, auf den Drow zu. Dieser Hinterhalt war offenbar bestens geplant und das kleine Erdbeben genau gezielt gewesen. Die Angreifer stießen ihre Speere auf den Boden und

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