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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Krummsäbel mehr in der Hand und sah dem Tiefling mit dem abgebrochenen Speer, der ihm dicht auf den Fersen war, auf den Knien entgegen – wenn auch keineswegs hilflos.
    Drizzt hatte die Krummsäbel absichtlich abgelegt und während des Abrollens den Bogen und einen Pfeil gezückt. Mit einer Präzision aus vielen Hundert Stunden Übung, endlosen Wiederholungen, Augenmaß und dem Gedächtnis seiner Muskeln sprang er mit dem Herzenssucher quer vor der Brust und schussbereitem Pfeil wieder hoch.
    Der Tiefling-Mönch versuchte noch auszuweichen, aber es war zu spät. Ein Blitzpfeil machte dem Namen des Bogens alle Ehre, traf den Mönch in die Brust und schleuderte ihn mit den Füßen voran in den Wald. Der Mann landete flach auf dem Gesicht, ohne auch nur noch zu stöhnen.
    Der zweite Mönch allerdings setzte über seinen gefallenen Begleiter hinweg. Vielleicht hätte der erfahrene Drizzt noch den nächsten Pfeil an die Sehne legen können, vielleicht auch nicht. Er versuchte es gar nicht erst, sondern warf sich nach vorn, unter dem Mönch hindurch, und als der kleine Mensch die Beine streckte, um schneller zu landen, schlang Drizzt ihm Taulmaril um die Füße, so dass er zwischen Holz und Sehne hängen blieb. Der Drow stemmte sich fest in die Erde und zog mit aller Kraft, um den Mönch wegzukatapultieren, auch wenn ihm durch dieses Manöver Taulmaril entrissen wurde und mit dem Feind davonflog.
    Der Drow zögerte nicht, sondern improvisierte. Vor allen Dingen musste er zu Dahlia gelangen, und das tat er jetzt, so schnell es nur ging, und hob im Vorbeilaufen Blaues Licht und Eisiger Tod auf.
    Nur ein Schimmern in der Luft warnte ihn. Er hielt es für die Spinnenfäden und schlug mit seinen Säbeln danach.
    Erst im letzten Augenblick, als Drizzt die Richtung nicht mehr ändern konnte, fiel ihm auf, dass die Ränder des Schimmerns nicht genau der Vegetation vor ihm entsprachen.
    So fiel er durch das extradimensionale Tor, die Falle der Wandlerin, aus dem er erst ganz auf der anderen Seite von Dahlia am Rand einer hohen Klippe wieder herauskam. Zwar konnte er den Absturz verhindern, wendete den Oberkörper jedoch nur noch rechtzeitig, um einen großen weiblichen Schatten zu bemerken, der ihn mit ausgestrecktem Arm anlächelte.
    Aus einem Ring an der vorgestreckten Faust drang der geisterhafte, fast durchsichtige Kopf eines Widders, der durch die Luft flog.
    Drizzt wollte sich ducken und ausweichen, wurde jedoch von der Seite gerammt und flog nun doch über den Rand in die Leere.
    »Hinterher. Töte den Drow«, forderte Jermander Ambergris auf, als der wütende Afafrenfere an ihnen vorbeirannte und nur abbremste, um die Spinnenfäden zwischen ihm und dem Drow zu umgehen, die ihn daran hinderten, den Tod seines Partners augenblicklich zu rächen.
    Die Zwergin nickte und eilte nach rechts zu dem Felsen, von dem Drizzt gefallen war.
    »Sie ist uns noch nicht sicher«, sagte die Wandlerin mit einem Nicken zu der überraschend hartnäckigen Dahlia, der es trotz des Beschusses mit den Spinnenfäden gelungen war, ein Bein frei zu bekommen, und die weiter hin und her tänzelte und schmerzhafte Hiebe austeilte.
    »Das sind die Söldner, denen du einen vollen Anteil versprochen hast?«, fragte die Wandlerin, deren Sarkasmus noch durch den Akzent verstärkt wurde, der ihre Worte scharf und abgehackt klingen ließ.
    »Bol und Schwertweib haben ihre Befehle«, erwiderte Jermander schroff. »Sie haben todbringende Waffen, und ihre Taktik ist ebenso tödlich, aber wir dürfen Dahlia kein Haar krümmen.«
    »Und die ist selbst nicht ohne«, fügte Ratsis hinzu.
    »Ihr habt mir versprochen, dass sie leicht zu erwischen wäre, sobald sie von dem Drow getrennt ist«, erinnerte ihn die Wandlerin. »Genau das habe ich vollbracht.«
    Ratsis warf Jermander einen Blick zu, der die Augen verdrehte und zur vordersten Spinne nickte. Ratsis nahm den Hinweis auf, verdoppelte die Anstrengungen seiner Tiere und feuerte sie mit telepathischen Befehlen an.
    Die aufgeregten Spinnen stampften mit ihren zahlreichen Beinen auf und schossen noch mehr Fäden auf die wendige Elfenkriegerin ab, die sich unablässig mit ihren Metallflegeln wehrte.
    Wobei sie ungezielt um sich schlug, wie Ratsis fand, denn immer wieder kamen ihre wirbelnden Waffen Bol und Schwertweib nicht einmal annähernd zu nahe, aber sie gingen auch nie ins Leere. Jedes Mal schien Dahlia die Flegel zueinander zu drehen, und jedes Vorschnellen endete damit, dass die Flegel funkensprühend

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