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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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überhaupt, wann es dich erforscht?«
    »Idalias Flöte«, erwiderte Entreri, wobei er den Eindruck machte, als würde er weit, weit in die Vergangenheit blicken. Dann schnaubte er und schüttelte den Kopf.
    »Ein magisches Instrument?«, fragte Dahlia.
    »Ich hatte sie eine Zeitlang in meinem Besitz«, erklärte Entreri. »Wenn ich sie jetzt hätte, könnte ich mich dem Ruf von Charons Klaue bestimmt entziehen oder zumindest einen gewissen Widerstand leisten.«
    Er bemerkte Drizzts fragende Miene.
    »Jarlaxle hat sie«, sagte Entreri. »Er hat sie repariert und mich damit an seine Seite zurückgelockt. Aber er hat sie mir weggenommen, als er mich als Sklave an die Nesserer verkauft hat.«
    »Na, dann sollten wir wohl doch Jarlaxle suchen und um Hilfe bitten«, stellte Dahlia fest, und ihr scharfer Sarkasmus schmerzte Drizzt.
    Entreri starrte sie ungläubig an; ihre Worte schienen ihm nicht zu gefallen.
    »Wie deutlich versteht Klaue deine Gedanken?«, fragte die Elfe. Ihr Tonfall hatte sich abrupt verändert. Sie klang, als wäre sie ernsthaft interessiert, ja, als hätte sie eine Idee.
    »Du glaubst, ich weiß, wann Klaue in meine Gedanken eindringt«, erwiderte Entreri.
    »Erzähl uns, was du alles über die Verteidigung von Niewinter weißt«, forderte sie ihn trocken auf, als wäre ihr ernsthaftes Interesse, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, nur Teil ihrer Überlegungen.
    Entreri sah Drizzt an, der Dahlia musterte, ihren Plan begriff und plötzlich ebenfalls lächelte. Der Drow sah zu Entreri zurück und nickte.
    Achselzuckend erläuterte Entreri ihnen den Stadtplan und die Stärken und Schwächen der Mauer. Er wusste, wo Alegni schlief und wo der Tiefling sich für gewöhnlich aufhielt. Er berichtete auch von den verschiedenen Shadovar-Lagern im Umkreis der Stadt, und während er erzählte, begann er ebenfalls zu lächeln.
    Drizzt nickte wieder, was diesmal Dahlia und ihrem geschickten Schachzug galt, mit dem sie ermitteln wollte, ob Klaue gerade in Entreris Gedanken steckte. Angesichts des Umfangs und der Einzelheiten der Informationen, die er ihnen lieferte – und die Erzgo Alegni zum Verhängnis werden konnten –, war das Schwert momentan nicht da.
    »Ihr versteht beide nichts von Zauberei«, sagte Dahlia, als Entreri fertig war.
    »Ich bringe jeden Zauberer um, der mich ärgert«, erwiderte Entreri.
    »Ich habe die magischen Künste studiert«, erklärte die Elfe. Sie hielt Kozahs Nadel hoch. »Besonders alles, was mit der Herstellung magischer Waffen zu tun hat. Ich weiß über derartige Waffen Bescheid – eine solche Waffe zu führen, ohne alles über sie zu wissen, wäre gefährlich.«
    »Das heißt?«
    »Es ist unwahrscheinlich, dass dieses Schwert, Charons Klaue, ständig deine Gedanken liest«, sagte Dahlia. »Höchstwahrscheinlich reagiert es auf die heftigen Impulse, die du deinen Muskeln erteilst.«
    Entreri verzog das Gesicht, weil er diesen Überlegungen nicht folgen mochte oder konnte.
    »Kozahs Nadel weiß, wann ich ihre Energie freisetzen muss«, erklärte Dahlia.
    »Weil du den Stab beherrschst, so wie ich einst Charons Klaue beherrscht habe«, erwiderte Entreri.
    Sie schüttelte den Kopf. »Selbst die mächtigsten Wächterwaffen sind keine lebenden Wesen. Sie haben ihren Stolz und verhalten sich fordernd gegenüber ihrem Besitzer; das ist ein Teil der Magie, die in ihrem Holz oder in ihrem Metall steckt. Aber sie haben kein eigenes Bewusstsein, mit dem sie intrigant auf ihre eigenen Ziele hinarbeiten. Charons Klaue kann dich beherrschen, weil ihr so lange zusammengearbeitet habt. Das bedeutet nur, dass Charons Klaue deine Hinweise auf deine nächste Aktion kennt. Es weiß, wann und wie du zuschlagen willst und welche Rolle du ihm dabei zugedenken würdest, wenn es in deiner Hand wäre. All das erkennt es nach wie vor überdeutlich und kann deshalb schneller darauf reagieren, als du zur Gegenreaktion ansetzen kannst.«
    Entreri wirkte wenig überzeugt.
    »Welche Eigenschaften besitzt das Schwert?«
    »Es zieht einen durchsichtigen Ascheschimmer hinter sich her«, erwiderte Entreri zögernd, weil er nicht wusste, worauf sie hinauswollte.
    »Und wie schnell kann es diese Spur erzeugen, wenn sein Besitzer das will?«
    »Sofort«, sagte Entreri.
    »Und hätte das Schwert je eine solche Aschespur erzeugt, ohne dass du es dazu aufgefordert hast?«
    Der Meuchelmörder überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf, wenn auch wenig überzeugend.
    »Dein Band zu Charons Klaue war so stark, dass

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