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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Kämpfer. Nachdem dieser kurz durchgeatmet und sein Messer aufgehoben hatte, kam er auf sie zu. Sein Schwert zeigte auf ihren Körper.
    Dahlia wand sich mit aller Kraft, um wenigstens einen Arm frei zu bekommen. Dann aber ergab sie sich ihrem Schicksal. Sie wusste, dass sie vollständig wehrlos war.
    Das Schwert war ganz nah.
    Dahlia starrte dem kalten, kleinen Mann in die Augen, um herauszufinden, was er vorhatte.
    Sein Schwert berührte sie seitlich am Hals, worauf sie erstarrte und die Luft anhielt. Entreri jedoch begann, die Fäden zu durchtrennen.
    »Ich bin wirklich gerührt«, bemerkte sie sarkastisch, nachdem sie ihren Schrecken überwunden hatte.
    »Halt den Mund!«, sagte Entreri, während er sie weiter freischnitt.
    »Ist es dir peinlich, dass du um mich besorgt bist?«, fragte die Elfe schnippisch.
    »Besorgt?«
    »Du stellst dich gegen die Verbündeten deines Herrn«, sagte Dahlia.
    »Weil ich ihn mehr hasse als dich«, gab Entreri prompt zurück. »Glaub nur nicht, dass ich dir deshalb gewogen wäre.«
    Seine letzten Worte gingen in einem tiefen, drohenden Grollen unter. Entreri erstarrte, und Dahlia lächelte, denn sie sah sechshundert Pfund Muskelmasse in Gestalt eines Panthers hinter ihm hocken.
    »Meine Freundin Guenhwyvar kennst du doch bestimmt?«, fragte sie mit einem Grinsen.
    Artemis Entreri rührte sich nicht.
    »Halt!«, erklang ein Ruf von der Seite, wo Drizzt Do’Urden leicht humpelnd näher kam. Ob er damit Entreri oder Guenhwyvar meinte, wussten weder Dahlia noch Entreri.
    Vermutlich beide.
    Entreri stieß ein abfälliges Kichern aus und führte sein Schwert nach unten, um Dahlia von einem Großteil ihrer Fesseln zu befreien.
    »Ein Meinungswechsel?«, fragte Drizzt, als er zu ihnen trat. Dahlia zog sich aus dem Gespinst. Guenhwyvar verharrte sprungbereit hinter Entreri.
    »Langsam, Guen«, beruhigte Drizzt den Panther, der daraufhin die Ohren spitzte.
    »Wieso bist du zurückgekommen?«, fragte Dahlia Entreri, während sie die Fäden von ihren Kleidern rupfte. Sie war nicht gerade bestens gelaunt, denn es gefiel ihr nicht, sich retten zu lassen. Am liebsten hätte sie Artemis Entreri einen kräftigen Schlag verpasst.
    Als er ihre Frage nicht gleich beantwortete, hörte Dahlia mit dem Zupfen auf. Ihre Frage hatte ihn offenbar getroffen. Das überraschte sie, denn so viel Nachdenklichkeit hätte sie bei ihm nicht erwartet.
    »Warum?«, fragte sie laut und scharf, wenn auch nur, um den Mann aus seiner Versunkenheit zu reißen.
    »Ich weiß es nicht«, räumte Entreri ein.
    Dahlia spürte Drizzts Blick auf sich ruhen und sah in seine Richtung. Er hatte eine kühle Miene aufgesetzt, als wolle er sie dafür tadeln, dass sie derart auf Entreri losging. Immerhin hatte dieser ihr gerade das Leben gerettet.
    Dahlia zuckte mit den Schultern. »Dann sag uns eben, warum du uns verlassen hast«, forderte sie etwas versöhnlicher.
    »Erzgo Alegni hat mein altes Schwert«, antwortete Entreri. »Mein altes Schwert ist intelligent und hat telepathische Fähigkeiten. Es kann mir Geheimnisse entlocken. Wenn ich bei euch bleibe, bringe ich euch in Gefahr, und auch wenn euer Leben mir nichts bedeutet, möchte ich doch nicht, dass ihr bei eurer Aufgabe versagt.«
    »Und trotz deiner Worte bist du hier und bringst uns somit in Gefahr.«
    »Ich kenne eure Absichten«, erwiderte Entreri. »Je näher ich Alegni bin, desto eher wird er von mir erfahren, was ihr vorhabt.«
    »Dann sollten wir dich einfach umbringen«, sagte Dahlia ohne jeden Anflug von Humor.
    »Du stirbst zuerst«, versicherte ihr Entreri.
    Drizzt trat zwischen sie. Erst da wurde Dahlia bewusst, dass sie und Entreri aufeinander zugetreten waren und sich drohend gegenüberstanden.
    »Ich wollte einfach verschwinden, auch wenn ich Alegni nicht einmal entfliehen könnte, wenn ich Faerûn selbst verließe«, erklärte Entreri.
    »Und du bist rein zufällig auf uns gestoßen?«, fragte Drizzt.
    Entreri schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie lange ich euch helfen kann, bevor Alegni – nein, mein altes Schwert – mich niederstreckt«, gestand er. »Und ich bin tatsächlich hier«, sagte er mit einem Blick auf den toten Shadovar, »um euch zu helfen. Alegni und Charons Klaue haben mich nicht daran gehindert, eure Feinde niederzustrecken, die doch eigentlich seine Verbündeten sein müssten.«
    Er sah Drizzt in die Augen, und Dahlia bemerkte, dass die beiden etwas gemeinsam hatten. Zwischen ihnen bestand eine alte, tiefe Verbindung und

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