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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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brennenden Steinen erschlagen wurde. Auch die Häuser boten keinen Schutz. Wer sich darin versteckte, wurde unter Geröll begraben oder vom Feuer verjagt. Alles stand in Flammen. Man bekam keine Luft mehr.«
    »Du bist also gestorben, und das Schwert hat dich zurückgeholt«, folgerte Dahlia, aber Entreri schüttelte den Kopf.
    Drizzt löste das Rätsel, indem er sich in Erinnerung rief, wie Niewinter angelegt war. Schließlich hatte er die Stadt schon des Öfteren besucht. Auch ihn hatte es dabei häufig zu den Brücken gezogen, denn der Fluss war das Herz der Stadt.
    »Die Straßen waren dir versperrt, also bist du zum Fluss zurückgekehrt«, sagte er.
    »Um in der Lava zu schwimmen?«, spottete Dahlia.
    Drizzt schüttelte nur den Kopf und sah Entreri weiter an.
    »Oberhalb des Flusses gab es eine Öffnung in der Böschung«, erklärte der Mann. »Und das Wasser, das dort herauskam, war vergleichsweise kühl.«
    »Du bist durch die Kanäle rausgekommen«, sagte Drizzt. »Glaubst du, sie sind noch offen?« Bei diesen Worten beobachtete er Dahlia und sah, wie ihr Hohn sich auflöste.
    Entreri deutete in den Süden der Stadt, wo der große Fluss sich in langen Schleifen zur Schwertküste wand. »Schon möglich.«

7
    Schatten, immer Schatten
    Effron sah sich unaufhörlich über die Schulter und spähte durch den Aschenebel und die endlosen Schatten des Schattenreichs. Er dürfte gar nicht hier sein, und wenn Draygo Quick diesen Bruch der Etikette bemerkte, würde der zähe alte Kampfzauberer ihn hart bestrafen.
    Aber er musste es wissen.
    Es betraf Dahlia. Er musste es wissen!
    Trotz der Dringlichkeit wagte Effron sich nicht in die Nähe des Gildehauses von Cavus Dun und wagte auch nicht, dessen Hauptmänner anzusprechen. Die würden schließlich schnurstracks zu Draygo laufen, weil der Schutz der Vertraulichkeit für einen aufstrebenden Adligen wie Effron im Vergleich zum Zorn von Draygo Quick weitaus weniger wog.
    Er wusste jedoch, dass es nur eine Frage von Stunden war, und als er Jermander oder Ratsis nicht an den üblichen Plätzen vorfand – was ihn besonders irritierte, weil er wusste, dass Ratsis an diesem Tag tatsächlich im Schattenreich aufgetaucht war –, ging er zu einem abgelegenen Haufen Felsbrocken, wo ein kleines Haus stand, das nie lange an einem Ort zu verharren schien.
    Effron wartete, bis es auftauchte, rannte zur Tür, streckte die Hand aus … nichts.
    Der Hexer lächelte, denn er wusste die Schläue des Hausbesitzers zu schätzen. Er wartete aufmerksam ab und versuchte, das Muster in den Trugbildern zu durchschauen. Als er glaubte, er hätte es gefunden, stimmte er einen Zauber an, der beim nächsten Sprung ausgelöst werden sollte.
    Das Häuschen verschwand und tauchte zwischen zwei großen Felsen wieder auf. Flach wie ein Schatten schlüpfte Effron in den Boden, durch Spalten im Gestein, glitt hinunter und kam genau dort wieder zum Vorschein, wo das Haus hätte stehen sollen.
    Allerdings befand es sich genau gegenüber, neben einem ganz anderen Stein.
    »Schlau«, flüsterte Entreri in sich hinein. »War es überhaupt je hier?«
    »Was willst du?«, erklang zur Antwort eine scharfe Stimme hinter ihm.
    Erschrocken fuhr Effron so heftig herum, dass sein schlaffer Arm wie ein Pendel hinter seinen Rücken schlenkerte. »Wandlerin«, stieß er hervor, als die mächtige Frau vor ihm auftauchte – zumindest scheinbar auftauchte, wie er sich selbst erinnerte.
    »Was willst du?«, fauchte sie ihn noch einmal an, und jedem Wort war ihr harter Akzent anzuhören. »Ich hasse unangekündigten Besuch.«
    »Ich bin Effr …«
    »Ich weiß, wer du bist. Was willst du?«
    »Du warst bei Jermander.«
    »Du nimmst dir einiges heraus.«
    Effron richtete sich auf, räusperte sich und formulierte seine Aussage höflicher: »Hast du Jermanders Bande begleitet?«
    »Schon wieder«, entgegnete die Wandlerin und war verschwunden. Effron wollte sich umdrehen, weil er davon ausging, dass sie hinter ihm stehen müsste, entschied sich jedoch dagegen.
    »Ich habe Jermander von Cavus Dun angeheuert …«
    »Wenn man diese Gruppe erwähnt, zugibt, dass man sie bezahlt hat, gibt es wahrscheinlich Tote«, erklang es rechts hinter ihm. »Mal angenommen, dass eine derartige Person oder Gruppe überhaupt existiert.«
    Effron wurde bewusst, dass er vor lauter Angst vor Erzgo Alegni – oder vielleicht auch vor Angst, diesen zu enttäuschen? – sehr unvorsichtig geworden war.
    »Ich muss wissen, was aus Dahlia geworden ist«,

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