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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Dahlia.
    Manchmal – nein, meistens – waren die Dinge einfach so, wie sie waren.
    Der Drow trat aus den Büschen, richtete sich auf und stieg auf die Brücke. Mit der rechten Hand zog er Eisiger Tod, die linke steckte er in seinen Beutel.
    Sogleich war Entreri an seiner Seite, und Dahlia folgte ihnen.
    Schon nach wenigen Schritten bemerkte der Tiefling-Fürst ihr Nahen. Er drehte sich um, straffte sich und starrte ihnen entgegen. In diesem Augenblick fielen die ersten Strahlen der Morgensonne über die Brücke an den drei Kriegern vorbei direkt auf den Heerführer, als wäre das Licht für ihn allein bestimmt. Die Helligkeit zauberte ein unangenehmes Grinsen auf Alegnis Gesicht, das sie selbst aus dreißig Schritt Entfernung wahrnahmen.
    Alegni hatte sie erwartet.
    Egal, stellte Drizzt fest, blieb stehen und zog seine Onyxfigur, als Entreri neben ihm innehielt.
    Ganz im Gegensatz zu Dahlia. Sie lief an ihren beiden Begleitern vorbei, stieß sie beiseite und trug ihren Stab in voller Länge wie einen Wurfspieß. Ihr Zögern und die Tränen schienen in den Büschen zurückgeblieben zu sein.
    »Guenhwyvar, komm zu mir!«, befahl Drizzt, und sobald sein Ruf Gehör fand, steckte er die Figur wieder ein und zog sein zweites Schwert, um Entreri zu folgen.
    Vor ihnen griff Erzgo Alegni gelassen an die Hüfte und zog sein riesiges rotes Schwert, um Dahlia in Empfang zu nehmen.
    Die Elfe wurde nicht langsamer, sondern stach wütend mit ihrem Stab nach seinem Gesicht.
    Sofort fegte Charons Klaue die Waffe beiseite.
    Drizzt senkte den Kopf und aktivierte seine magischen Beinschienen, die ihn an Entreri vorbeitrugen, damit er Dahlia erreichen konnte. Er musste zu ihr, denn seine Geliebte ging viel zu ungezügelt auf den gefährlichen Tiefling los.
    Alegni würde sie niederstrecken!
    Er bog um Entreri herum – oder wollte es zumindest, denn da blitzte dessen Schwert seitwärts und stach Drizzt in die linke Schulter.
    Der Drow warf sich zur Seite und wäre beinahe gestürzt. Er wollte sich umdrehen und sich wehren, bekam aber den linken Arm kaum hoch und hatte schon Mühe, Blaues Licht weiter festzuhalten.
    Artemis Entreri – Barrabas der Graue – griff ihn mit Schwert und Dolch an.
    Es war so leicht gewesen!
    Erzgo Alegni hätte beinahe laut aufgelacht, als er sah, wie die zwei Begleiter der dummen Elfe auf halbem Weg zu kämpfen begannen. Ein Gedanke, und sein geniales Schwert hatte Barrabas wieder einmal besiegt und den Mann gegen sich selbst gewendet! Denn Alegni spürte den Hass, den Barrabas ihm und dem Schwert entgegenbrachte.
    Und er verstand, dass Barrabas diesem Hass nichts entgegensetzen konnte.
    Er hatte den Drow, diesen berühmten Waldläufer, der sich mit Dahlia zusammengetan hatte, offenbar bereits im Griff, und so konnte sich Alegni, dessen Verbündete natürlich längst bereitstanden, in Ruhe mit dieser einen beschäftigen.
    Der hübschen, jungen Dahlia.
    Sie griff weiter an, stach und schlug auf ihn ein, und Alegni dachte nicht einmal daran, ihre Hiebe zu kontern, sondern lenkte die Schläge nur ab oder wich ihnen aus. Er ließ ihr eine ganze Weile Zeit, sich auszutoben, und als sie langsamer wurde, fügte er dem Tanz ein neues Element hinzu.
    Dahlias Stab zielte auf seinen Bauch, was Klaue mit einem weiten Schwinger ablenkte. Diesmal jedoch zog das Schwert mit der roten Klinge eine Aschespur hinter sich her, die eine undurchsichtige Sperre bildete.
    Alegni trat zurück und zur Seite, und als der Stab wieder auftauchte und erwartungsgemäß nach rechts hinten durch die Aschewolke drang, hob er Klaue mit beiden Händen zu einem kräftigen Schlag, mit dem er die Waffe zerstören wollte.
    Allerdings senkte sich das Ende des Speers zu schnell und in einem unerwarteten Winkel. Einen Augenblick glaubte Alegni, die Elfe wäre unvorstellbar hoch in die Luft gesprungen, um die Aschebarriere zu überwinden.
    Als Dahlia jedoch persönlich durch die Asche platzte, verstand Alegni die plötzliche Bewegung, wenn auch nicht, wie sie zustande gekommen war, denn nun hielt die Elfe nicht mehr einen einzelnen langen Stab in der Hand, sondern zwei exotische Flegel, die kreuz und quer in jede erdenkliche Richtung schwirrten.
    Alegni wich zurück, um sich neu aufzustellen, aber Dahlia war zu nah. Der Tiefling schlug Charons Klaue wild von einer Seite zur anderen und stach nach vorne, um sie abzuwehren, sie zurückzudrängen oder womöglich einen Treffer zu landen. Als einer der Stäbe ihn hart an der Schulter erwischte, zuckte er

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