Cheers, Baby!
Herzanfall«, erklärte Sharon. »Wie sind die Symptome? Heftiges Schwitzen und ein Brennen im Brustkorb?«
»Nein, das klingt eher nach einer Hitzewallung.«
»Dafür bin ich noch zu jung«, protestierte Sharon.
»Oder etwa nicht?«
»Ich weiß nicht. Manche Frauen kommen früher in die Wechseljahre als andere. Wie alt bist du?«
Sharon sah sich kurz um und vergewisserte sich, dass sich außer ihnen niemand in der Wohnung befand.
»Fast vierzig.«
»Nein! Du siehst viel jünger aus.«
»Vierzig! Und soeben hatte ich eine Hitzewallung.
Wahrscheinlich werde ich demnächst eine Seniorenzeitschrift in meinem Briefkasten finden. Und ich werde einen Hängebusen bekommen. Und dann werde ich Antazide schlucken müssen und mir Botox spritzen lassen. Na gut, ein wenig Botox gönne ich mir bereits jetzt, aber nur zur Vorbeugung. Und alles, was ich in meinem Leben habe, ist ein Mann, der ein Phantom ist. Ich hatte seit über einem Jahr keinen Sex mehr!«, jammerte Sharon.
»Du lässt dir Botox spritzen?«
»Nur hin und wieder zwischen die Augenbrauen, damit ich nicht mürrisch aussehe. Niemand kauft einer griesgrämigen Maklerin ein Haus ab. Also, was hältst du von ihm?«, wollte Sharon wissen.
»Von wem?«
»Von Mr. M. Ich finde seine Füße sehr hübsch. Und der dunkelblaue Slip von Calvin war sexy.«
»Du solltest öfter ausgehen«, meinte Cate. »Hast du es schon einmal bei einer Partnervermittlungsagentur versucht?«
»Ja. Aber bisher bin ich immer nur auf den Rechnungen sitzen geblieben.«
Kapitel 16
Cate hastete aus dem Haus und den Bürgersteig hinunter. Sie wollte Kellen den Scanner zeigen, und sie musste duschen und sich umziehen. Es war bereits kurz vor fünf Uhr, und es herrschte dichter Verkehr.
Trotz der Lufttemperatur von weit über dreißig Grad fegte eine steife Brise durch die Straßen. Ein Sturm kündigte sich an. Als sie das Stadthaus erreicht hatte, wurde ihr bewusst, dass sie keinen Schlüssel hatte. Sie drückte auf die Türklingel und hoffte, dass Kellen zu Hause war. Leider hatte sie nicht daran gedacht, vorher bei ihm anzurufen.
Kellen öffnete die Tür, und Cate lief an ihm vorbei ins Haus.
»Ich bin spät dran«, stieß sie hervor.
Kellen packte sie am Ann, zog sie an sich und küsste sie. »Wann musst du zu arbeiten anfangen?«
»Um sechs. Aber ich muss noch duschen und mich umziehen.«
Kellen drückte das Gesicht in ihre Halsbeuge. »Du riechst gut. Wie ein Geburtstagskuchen. Du duftest immer nach Kuchen.«
»Ich habe vier Kuchen für den Party-Trolley gebacken, und Julie meinte, ihr Boss würde mich dafür bezahlen.«
»Ich würde dafür bezahlen, um an dir knabbern zu dürfen«, sagte Kellen.
»Tatsächlich? Bezahlst du etwa für… hm, für Sex?«
Er lächelte. »Nein. Aber du wärst es wert.«
»Ich schätze, das war ein Kompliment.«
»Ich mache nur Konversation. Ich versuche, mit dir im Gespräch zu bleiben, damit ich dich noch ein wenig länger an mich drücken kann.«
Ein solcher Vorwand war eigentlich nicht nötig.
Kellens warmer Körper fühlte sich hart und muskulös an… an einigen Stellen mehr als an anderen. Cate lief Gefahr zu vergessen, was im Augenblick Vorrang hatte.
»Dein Plan ist gut, aber ich muss unter die Dusche.
Und ich muss dir etwas zeigen.« Cate kramte in ihrer Handtasche und zog den Scanner heraus.
»Was ist das?«
»Ein Scanner. Damit kann man Mikrochips lesen, die Haustieren zur Identifizierung unter die Haut gepflanzt werden. Er lag in Martys Wohnung.«
Biests Krallen scharrten hörbar über den Holzboden, als er um die Ecke bog und auf Cate zustürmte. Er bremste zu spät ab und prallte mit voller Wucht gegen Cates Beine, so dass ihr die Knie einknickten.
Cate beugte sich zu Biest hinunter und umarmte ihn.
»Ich habe dich vermisst«, sagte sie. »Hattest du einen schönen Nachmittag?«
»Wir sind spazieren gegangen, und er hat mit seinen Freunden im Park gespielt«, erzählte Kellen. »Danach hat er eine Schüssel Wasser getrunken und dabei den Küchenboden vollgeschlabbert. Und dann hat er ein Nickerchen gehalten. Sollte ich dich und Biest davon überzeugen können, hier einzuziehen, wird meine Putzfrau öfter als einmal die Woche kommen müssen.
Wahrscheinlich werde ich mir dann sogar einen Wischmopp zulegen.«
»Wow, für einen eingefleischten Junggesellen wie dich ist das eine drastische Maßnahme.«
»Das ist nur ein kleiner Preis«, meinte Kellen.
Er sah sich den Scanner an und drückte auf den Knopf, um ihn
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