Cheers, Baby!
zwar eher friedlich als feindselig, aber ihre Hände waren vor ihrem Körper gefesselt, und sie wurde entführt. Offenbar hatte Marty den Kerlen erzählt, was sie wissen wollten, und trotzdem hatten sie ihn von der Brücke gestoßen.
Cate hatte nichts dagegen einzuwenden, Biest zu holen, so dass die Kerle den Code ablesen konnten, solange sie ihn ihr unversehrt wieder zurückgaben. Selbst wenn Marty tatsächlich ein Dieb war, konnte sie kaum glauben, dass er etwas so Wertvolles besaß, was diesen ganzen Ärger und das Risiko rechtfertigte.
Die Limousine bog nach links in die Commonwealth Avenue ein, und Cate sah Pugg mit wehenden Hemdzipfeln auf dem Gehsteig neben dem Auto herlaufen. Er hatte den Blick fest auf den Wagen gerichtet und prallte frontal mit einer Frau mit einem Schäferhund zusammen. Dann sah Cate nur noch, dass Pugg ausgestreckt und bewegungslos auf dem Pflaster lag.
Der Wagen bog in die Seitenstraße hinter dem Haus mit der roten Tür ein und parkte dort.
»Wir werden jetzt aussteigen und das Haus durch den Hintereingang betreten«, erklärte einer der Männer.
»Falls ich auch nur einen Ton von euch höre, bekommt ihr die Elektroschockpistole zu spüren. Falls ihr euch wehrt, gilt das Gleiche. Und wenn ihr davonzulaufen versucht, schlage ich euch zuerst nieder und setze dann meine Elektroschockpistole ein.«
»Schon gut«, erwiderte Cate. »Wir haben es kapiert.«
Cate und Marty wurden durch die Hintertür in die Küche geführt und dann durch den Flur und die Treppe hinauf in ein Schlafzimmer.
»Ihr werdet hier warten. Versucht nicht, irgendetwas Dummes zu tun, wie zum Beispiel aus dem Fenster zu springen. Wir würden eure Schmerzensschreie hören, wenn ihr auf dem Boden aufschlagt. Und wir würden eure gebrochenen Knochen zurück ins Haus schleifen und euch wieder in dieses Zimmer sperren.«
Die beiden Männer verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich ab.
»Ich nehme an, wir warten auf Kitty Bergman«, meinte Marty. »Ihh! Sie ist wie ein schleimiges Monster, das sich in Klamotten von Chanel hüllt. Das passt einfach nicht!«
»Welche Vereinbarung hast du mit Kitty Bergman? Ich weiß, dass du Juwelen geklaut hast. Aber was hat Kitty damit zu tun?«
Kapitel 17
Marty hatte sich auf die Bettkante gesetzt. »Ich kann es dir eigentlich verraten. Diese Hexe wird mich wahrscheinlich ohnehin umbringen. Wir zwei hatten eine wunderbare Abmachung. Zumindest, bis Kitty komplett verrückt geworden ist. Kitty und ich sind schon seit Langem befreundet. Ich kannte sie bereits vor ihrer Heirat mit Ronald Bergman, als sie noch als Bedienung in einem Lokal namens Domino an der Nordküste arbeitete. Und Kitty wusste, dass ich schon immer flinke Finger hatte. Ich habe allerdings nie etwas Wertvolles gestohlen. Es war eine Art Hobby für mich.
Ich tat es, um mich zu amüsieren. Vor einigen Jahren schlug mir Kitty dann vor, mein besonderes Talent für einen guten Zweck einzusetzen. Kitty engagierte sich bei jeder Wohltätigkeitsveranstaltung, die man sich vorstellen kann, und Ronald war ein unglaublicher Geizkragen. Kitty zwackte Geld ab, indem sie Rechnungen für die Haushaltsführung und alles Mögliche fingierte. Dieses Geld spendete sie dann bei diversen Wohltätigkeitsveranstaltungen, aber es war einfach nicht genug. Kitty hatte eine Menge Versprechungen gemacht, die sie nicht einhalten konnte. Also schlug sie mir vor, mich für Auftritte bei Veranstaltungen zu empfehlen, wo ich dann in einem freien Moment nach einem hübschen Schmuckstück Ausschau halten sollte. Zurück in Boston, sollte ich den Schmuck an einen Hehler verkaufen und Kitty das Geld geben. Ich erhielt dann eine Provision. Meiner Meinung nach war das sehr nobel. Ich stahl den Reichen Schmuckstücke, und Kitty verteilte den Erlös dafür an die Armen. Eigentlich war ich wie Robin Hood.«
Cate fragte sich, ob Robin Hood in seiner Höhle originale Kunstwerke gesammelt und irgendwo im Sherwood Forest einen Porsche versteckt hätte.
»Tja, wir hielten das ein paar Jahre so, bis ich anfing, mir Gedanken zu machen. Kitty geriet außer Kontrolle. Sie brauchte immer mehr Geld, und ich hatte das Gefühl, dass wir zu viel klauten. Zur Sicherheit verkaufte ich das eine oder andere Stück in Europa, aber trotzdem nahm die Sache enorme Ausmaße an. Also schmiedete ich einen Plan. Ich beschloss, einige Schmuckstücke zu bunkern, bis die Ware nicht mehr so heiß war. Und wenn ich dann genügend Juwelen auf die Seite gebracht hatte,
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