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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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unbemerkt Zutritt hatten. Die Exekution dauerte nicht mal zehn Minuten. Womit Old Mac Loyd allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass man ihn genauso hinrichten würde.«
    Ein Lächeln zuckte in Lennoxʼ Mundwinkel, als er weitersprach. »Seitdem ist er für die Sicherheit auf diesem Schloss verantwortlich. Für das Tor, durch das er das Todeskommando hereingelassen hatte, und für den Nebel, den er verschwinden ließ, um sie den Weg finden zu lassen. Er ist verdammt, wie ein Wachhund die Menschen auf diesem Anwesen vor kommendem Unheil zu warnen.«
    »Das ist eine harte Geschichte«, sagte ich erschüttert und dachte an den Verrat, der sich auch durch meine Familiengeschichte zog, wie ein blutiger Faden.
    »Das s es so erschreckend ausgeht, ist selten, aber mörderische Zwistigkeiten gibt es beinahe in jeder Hexenfamilie. Das ist keine große Sache.« Er lachte und ich blieb stehen.
    »Versteh mich nicht falsch, ich heiße es nicht gut. Aber es ist nicht so ungewöhnlich, dass es mich schockieren könnte«, erklärte er sich eilig und ich runzelte nachdenklich und verunsichert die Stirn.
    Als wir in den Kaminsaal eintraten , herrschte dort betretenes Schweigen. Mein Vater saß auf einem Sessel und wirkte in sich gekehrt. Auf dem langen L-förmigen Sofa gegenüber saß Louisa, in Olivias Arm gekuschelt, daneben Ben und Luca. Am anderen Ende hatten sich Mister Gray, Bruder Theodor und Lilli niedergelassen. Zwei Unbekannte erhoben sich sofort von ihren wuchtigen Sesseln, als sie uns sahen.
    »Schön, Sie zu sehen, Miss Hanna.« Der junge Mann, ganz offensichtlich ein Hexer, schenkte mir ein offenes Lächeln und hauchte mir einen Kuss auf den Handrücken. Ich spürte, wie Lennox sich eine Sekunde versteifte, bevor er den Mann per Handschlag begrüßte.
    »Mister Mac Loyd«, erwiderte Lennox und ich reichte dem nächsten Hexer meine Hand zur Begrüßung. Ich blinzelte. Er sah genauso aus, wie der erste. Rotbraunes Haar umrahmte ein blasses Gesicht , in dem helle blaue Augen mich hypnotisierten. Er wirkte wie Mitte vierzig, was bedeutete, dass er so um die zweihundert Jahre alt sein musste. Denn nach der Erweckung der Hexenkräfte alterte eine Person wesentlich langsamer.
    »Wir sind Will und Phil Mac Loyd, wie Sie sich sicher schon gedacht haben. Bitte setzen Sie sich zu uns.« Beide machten gleichzeitig eine ausladende Geste zu der Sitzgruppe.
    »Gerne, danke schön«, sagte ich etwas unbehaglich und setzte mich auf einen der freigewordenen Sessel. Will schaffte einen weiteren Stuhl heran, dann nahmen die Zwillinge wieder Platz. Es herrschte immer noch eisiges Schweigen und die Miene meines Vaters wirkte versteinert.
    »Was ist los?«, fragte ich besorgt und legte meine Hand auf Dads.
    »Es wir d uns keiner zu Hilfe kommen«, stellte Olivia mit klirrender Stimme fest.
    »Wie ? Wer wird uns nicht …?«
    Dominik blickt e auf, direkt in mein Gesicht. »Die Zeitwandler, die laut ihrer Aussagen hinter mir stehen und mit deren Unterstützung ich gerechnet hatte, haben abgesagt. Ich bin vom Rat entbunden. Jemand anderer hat meine Stelle im Rat übernommen und Abel von Wolf hat die Mehrheit auf seiner Seite.« Seine Miene wirkte wie aus Eis, als er weitersprach. »Die, die sich mit ihrer Meinung, was dich und die anderen neuen Hexenwesen angeht, auf unserer Seite befinden, werden nicht mit uns in einen Kampf ziehen. Sie werden keine offizielle Stellung gegen den Rat beziehen, zu dem ich jetzt offiziell nicht mehr gehöre.«
    »Die können dich doch nicht so einfach aus deinem Amt entlassen?« Fassungslos sah ich ihn an.
    »Die meisten seiner mächtigen und alten Fürsprecher sind bei den letzten Attentaten ums Leben gekommen. Abel von Wolf hat die inneren Reihen zu seinen Gunsten neu besetzt«, erklärte Ben. Seine Stimme klang müde und fast schon resigniert. Lennox neben mir nahm meine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen.
    »Meine Position stand seit der Beziehung zu deiner lieben Mutter auf der Kippe.«
    Ich schluckte und sah ihn an, bis er weitersprach.
    » Ich habe mich schon lange damit arrangiert.« Mein Vater strich sich unwirsch sein helles Haar aus der Stirn und verzog seinen Mund zu einem Strich.
    »Es war mir damals schon egal, ob ich meine Position behalte. Ich wollte nur sie, ihre Liebe und ihre Sicherheit. Und ich wollte, dass ihr Kinder unter meinem Schutz steht. Als mir klar wurde, dass ich das nur gewährleisten konnte, indem ich im Amt blieb, habe ich natürlich darum gekämpft.«
    Mit einem Mal

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