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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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streiften mich seine Gefühle. Nur ein winziger Moment, in dem sie durch seine dicke Zeitwandler Mauer drangen und in mir Tränen aufsteigen ließen. Ich wollte ihn umarmen, aber noch bevor ich es tun konnte, bemerkte er es und stand abrupt auf. Er schritt im Raum auf und ab , zog seinen Krawattenknoten enger, ordnete seinen Anzug.
    »Jahrelang war es ruhig und dann begannen die Anschläge. Ich ahnte, dass jemand gezielt agierte, und dass es mit Hanna zu tun hatte. Aber ich wusste nicht wer der Drahtzieher war«, sprach Dad jetzt monoton.
    »Abel von Wolf«, sagte Ben.
    »Nicht alleine, das glaubt mir«, stellte mein Vater klar.
    »Serena und der chinesische Drachen-Clan?«, fragte Ben.
    »Es sind einige , die sich, was das Hexenthema angeht, zusammengeschlossen haben«, antwortete Mister Gray.
    »Dann gibt es keinen Grund länger hierzubleiben, oder sehe ich das falsch?«, warf Luca ein und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ihr herzförmiges Gesicht war blass und ihre sonst so offene Miene war undurchdringlich.
    »Damit ihr die Lage richtig versteht ...«, begann Phil Mac Loyd, »… wir sind in einer ganz schlechten Position.«
    Mister Gray zwirbelte seinen Bart und legte eines seiner hageren Beine über das andere. Sein Blick war leer, als wäre er weit fort.
    »Wir können doch untertauchen. Wir sollten sofort aufbrechen und …« Als Olivia die Blicke von meinem Vater und Mister Gray deutete , sprang sie wütend auf.
    »Es ist zu spät? Wir sitzen hier wie die Lämmer fest und warten darauf , zur Schlachtbank geführt zu werden?« Ihr Dämon zitterte in ihr und verlieh ihr ein unheimliches Flimmern. »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, schrie sie jetzt außer sich und wirbelte zu Lennox. »Sag, dass das nicht wahr ist!«, brüllte sie ihn voller Verzweiflung an und schubste ihn.
    Mir blieb die Luft weg. Ich hatte das Gefühl , ich würde mich innerlich auflösen.
    »Alles war umsonst?«, fragte sie an Mister Gray gewand t und wartete Sekunden, in denen niemand etwas sagte.
    »Wir sind also so gut wie tot«, stellte sie jetzt leiser fest und sah mich eisig an.
    Ich wollte sagen, dass es mir leid tat. Meine Zunge klebte an meinem Gaumen.
    » Es gibt Chancen, das Ganze zu überleben. Prophezeiungen entstehen nicht einfach so. Unsere Hexen können immer noch ein neues Zeitalter einläuten. Sie müssen nur ihre wahren Fähigkeiten entdecken«, sagte Mister Gray mit Nachdruck.
    Olivia schnaubte laut auf und strich sich ihr Haar hinter die kleinen Ohren.
    »Und was für phänomenale Fähigkeiten könnten das sein? Hannas stehen außer Frage, aber sie hat ihre nicht unter Kontrolle. Luca wirkt erstaunliche Zauber, kann sie aber nicht lange genug aufrechterhalten. Und Lilli? Kann sie dafür sorgen, dass wir möglichst zügig abgeschlachtet werden? Wäre nett, dann ist es schnell vorbei.«
    Jetzt traf mich ihr lodernder Blick . »Was ist mit Valerie, Hanna? Hat sie nicht vielleicht eine Idee, wie wir aus der Nummer herauskommen?«
    Mister Gray horchte auf. »Valerie Cherryblossom?«
    »Ja, sie hat eine Verbindung zu ihr«, sagte Ben lahm.
    » Das stimmt, aber ich habe die schon lange nicht mehr gehabt. Vielleicht ist sie gar nicht mehr da und ich konnte sie nur auf Ihrem Anwesen sehen, Mister Gray. Dort habe ich ja auch ihr Buch gefunden.«
    Mis ter Gray stand auf und baute sich vor mir auf. »Was für ein Buch, mein junges Fräulein?« Die plötzliche Strenge in seiner alten Stimme ließ mich zusammenfahren.
    Lennox ʼ Daumen strich behutsam über meinen Handrücken. »Sag es ihnen«, empfahl er.
    »Ich habe das alte Zauberbuch von Valerie und Isabelle Cherryblossom.« Warum zum Teufel fühlte ich mich schuldig, dass ich es noch nicht erwähnt hatte?
    »Wo ist es? Ich muss es sehen. Vielleicht … Mit Valerie und Isabelle begann alles«, sinnierte er und grübelte.
    »Ich kann es holen«, sagte ich schnell.
    »Ja, Kind , mach das.«
    Ich rannte nach oben und kam schnell wieder zurück mit dem Buch in der Hand.
    Die anderen hatten sich alle an den großen Esstisch gesetzt. Am Kopfende saß mein Vater mit den Mac Loyds, daneben Mister Gray und Ben. Auf der anderen Seite die Hexen, zu denen ich mich setzte. Lennox saß ganz am anderen Ende und war in ein Gespräch mit Bruder Theodor vertieft. Überall auf dem wuchtigen dunklen Tisch waren alte Pergamente und Bücher aufgeschlagen und verteilten sich. Alles war übersät mit Zeitungsartikeln und Papieren. Ich schob mein Buch widerwillig auf den Tisch und wartete,

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