Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
Vom Netzwerk:
der in der Luft hing. Die Blätter, die unbewegt an den Zweigen über ihr ruhten, wo sie eben noch von dem aufkommenden Wind in lautes Rauschen versetzt worden waren. Ungläubig stand sie auf und hielt auf das Geschehen zu. Der Trickster war im Begriff, sich über das erstarrte Mädchen herzumachen. Er bemerkte Valerie erst spät und stahl sich dann einfach davon, als sie ihm mit Magie drohte.«
    Mister Gray sah in die Runde. » Leider konnte Valerie sich selbst nicht erklären, warum sie nicht auch eingefroren war in der Zeit. Warum sie sich aus dem Wirkungskreis des Dämons befreien konnte und sogar die Kontrolle über ihre Magie besaß. Sie stellte Nachforschungen an, kam aber zu keinem Ergebnis und dann enden die Eintragungen.«
    Ich nahm das Buch, verstand aber nur Bahnhof. Die Einträge waren in Latein. Ich schob es Lennox zu und er las darin, während Bruder Theodor ihm über die Schulter sah.
    »Das ist interessant. Wenn ihr vom Dämon nicht beeinflussbar wärt, dann könntet ihr euch wehren und siegen. Die Zeit i st die größte Macht der Dämonenwesen. Wenn sie diesen Trumpf nicht ausspielen können, dann seid ihr womöglich in einem entscheidenden Vorteil.« In Bruder Theodors Augen lag ein Funkeln und ein seltsames Gefühl schwappte von ihm auf mich über. Eine Art dunkle Euphorie.
    Ich strich mir unbehaglich über die Arme, die von einer Gänsehaut überzogen waren und sah zu Louisa, die vielleicht dasselbe Unbehagen spürte. Meine Gedanken rasten davon. »Warum hatte unsere Mutter nicht die gleichen Gaben wie Louisa und ich? Ich meine, hätten ihre Kräfte sich nicht auch von selbst entfesseln müssen?« Ein Kloß machte sich in meiner Kehle breit, als ich an die Mutter dachte, die ich nicht kannte.
    »Meine Mutter hat te sehr wenige Kräfte und sie ist erst spät, als Zwanzigjährige, erweckt worden«, sagte Luca, die mit Ben wieder an den Tisch herangekommen war und sich mit ihm setzte.
    »Deine Mutter ist nicht erweckt worden. Sie lebte lange unter meiner Obhut. Schon seitdem sie ein Kind war.« Mister Gray wurde ernst und wirkte mit einem Mal tief traurig. »Sie stand seitdem sie vier Jahre alt war unter der Aufsicht der Zeitwandler. Unter meiner Aufsicht.« Er schluckte schwer.
    »Dort habe ich sie auch kennengelernt, bei Mister Gray«, sagte meine Vater jetzt ruhig. »Als sie gerade achtzehn Jahre alt wurde. Sie war einfach anders. Aber in ihr schienen keine besonderen Kräfte zu schlummern, was zunächst ein Segen zu sein schien.«
    Mein Vater wich meinem Blick aus und sah zur Zimmerdecke. »Bis ich mich in sie verliebte, war sie sicher. Mit dem Tag , an dem wir uns verlobten und ihr Zwillinge unterwegs wart, wurde alles anders.«
    Jetzt traf mich sein Blick. »Hanna, ich habe sie schützen wollen und ich wollte nie, dass ihr etwas geschieht. Wenn ich behaupten würde , ich bereute den Tag, an dem ich sie für mich beanspruchte, wäre das gelogen. Ich bereue keine Sekunde mit ihr.«
    Ich dachte an die Szene am See des Gray -Anwesens, als jemand oder etwas versuchte meine Mutter zu ertränken.
    »Wo ist sie jetzt?«, hörte ich mich selbst fragen. Die Frage, deren Antwort ich fürchtete.
    »Sie ist tot.« Die Miene von Mister Gray verriet keine Regung, als er diese Worte aussprach.
    »Aber ich habe eine Videoaufnahme gesehen. Als ich in der Klinik in Hamburg war und Frau Hagedorn von de r Occulus Videns mich in die Mangel genommen hat, zeigte sie mir eine Aufnahme, auf der meine Mutter zu sehen war. Sie war in einer Art Zelle gefangen. Sie war älter geworden und stand offensichtlich unter Medikamenteneinfluss … oder einem Zauber. Wer weiß das schon so genau?«
    Mister Gray verzog seinen Mund zu einem schmalen Strich. »Ich denke nicht, dass die Aufzeichnungen echt waren. Ich selbst habe sie begleitete als sie einschlief. Es war einige Monate nach dem Tod deiner Geschwister. Sie war schwer verletzt und traumatisi ert nach dem Anschlag auf euch. Selbst Dominik konnte ihr nicht mehr helfen.«
    Ich schwieg. In mir war alles für einen Moment taub.
    »Ich denke, was deine speziellen Kräfte angeht, hat es unter anderem mit der Verbindung zu Valerie zu tun«, gab Luca zu bedenken.
    »Warum hatte meine Mutter so schwache Begabungen und ich so viele, und das ohne Artefakte?«, fragte Louisa plötzlich.
    »Alles im Leben brauch t seine Zeit. Evolution braucht seine Zeit.« Mister Gray stand auf und schritt die Reihen auf und ab. »Ich bin dafür, dass ihr eure Stärken testet. Bruder Theodor wird euch

Weitere Kostenlose Bücher