Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
Vom Netzwerk:
Hände dagegen und wunderte sich über sich selbst. Das eisenharte Material zerfloss und ließ ein großes Loch entstehen, durch das sie gerade so hindurchpasste, bevor es wieder verhärtete. Ein dumpfes Geräusch. Bruder Thom war in sich zusammengefallen. Luca’s donnernde Schritte hallten viel zu laut in ihren Ohren, als sie die Treppe hinaufrannte. Tränen liefen über ihre Wangen und sie wischte sie gehetzt fort. Sie bemerkte die fragenden Blicke einiger Menschen, die ihr entgegenkamen und schubste sie zur Seite.
    »Frau Hagedorn?« Jemand eilte ihr nach und fasste sie am Arm. Abrupt bremste sie ihr Tempo und schüttelte ihn ab. »Machen Sie sich an Ihre Arbeit!«, knurrte sie in der Gestalt der fremden Frau mit dem Notizblock, der sie unten noch gegenübergestanden hatte. Der Fremde ließ eilig von ihr ab und runzelte verwirrt die Stirn. Luca verschwand aus dem Gebäude in Berlin und tauchte unter.
     
    Ich schluckte und sah in tief aufgewühlte dunkelblaue Augen.
    »Jetzt weißt du Bescheid, wie es auch bald alle anderen durch Bruder Theodor wissen werden.«
    Sie straffte sich und atmete tief ein. » Jetzt bin ich hier und will dasselbe wie ihr. Überleben und frei sein.«
    Ich nickte stumm. Der Fahrstuhl stoppte mit einem entsetzlichen Knarren und die Gittertür öffnete sich.
    »Wir sehen uns gleich?«, fragte sie mich, als wäre nichts geschehen und ging eilig zu einer der wuchtigen Türen.
    »Sie haben gemeint wir dürfen uns eines aussuchen. Ich nehme dieses Zimmer und du nimmst einfach das hier neben meinem, dann können wir im Notfall kurzfristig Schminktipps austauschen.«
    Dann verschwand sie und ich stand noch Sekunden ben ommen in diesem riesigen Flur, bevor ich mich dazu durchrang, die wuchtige Türklinke in Form eines Löwenkopfes zu drücken.
    M eine Hand fand einen Schalter. Sofort erhellten Lampen den Raum, der aus nackten Steinen zu bestehen schien. Ich hörte den Wind um das Schloss heulen und trat an das Fenster heran. Man konnte nicht wirklich hindurchsehen. Ich sah den verschwommenen Mond durch das dicke wellige Glas am Himmel stehen, erkannte die Umrisse der Wälder und die Klippe.
    Seufzend ließ ich mich auf einen wuchtigen Stuhl aus dunkler Eiche fallen und betrachtete die Wandteppiche , die wie im Kaminzimmer an dem bloßen Mauerwerk angebracht waren und wenigstens ein bisschen Wärme ausstrahlten. Mühsam befreite ich mich aus den unbequemen Schuhen und knetete meine kalten Füße. Barfuß ging ich um das große Himmelbett herum und öffnete einen bunt bemalten Schrank. Hier stapelten sich die verschiedensten Kleidungsstücke. Pullover, Hosen in verschiedenen Größen, Unterwäsche und Socken. Alles praktikabel, aber nicht sonderlich schön. Das störte mich jedoch nicht weiter und ich suchte mir eilig geeignete Sachen zusammen. Dunkler Pulli, eine Jeans, die aussah, als könnte sie passen. Oh, ja! Endlich Turnschuhe in fast meiner Größe. So beladen, huschte ich zum Waschbecken, das an der einen Wand befestigt war. »Wenigstens gibt’s hier fließend Wasser«, sagte ich zu mir selbst und zog mein verschmutztes Brautkleid herunter.
    » Wir sind damals auch ohne ausgekommen. Man soll es nicht glauben, aber es geht.«
    Mein Herz machte einen Satz, ich fuhr herum und blickte in die glühenden Augen des Geistes.
    »Old Mac«, zischte ich überrascht und versuchte fahrig meine Blöße zu bedecken.
    Seine gebückte Gestalt flackerte und er hob beschwichtigend die Arme. »Nichts für ungut , holdes Fräulein, aber ich dachte mir ich leiste Ihnen ein wenig Gesellschaft«, meinte er förmlich.
    Wäre er nicht schon ein Geist gewesen , ich hätte ihn in diesem Augenblick gerne selbst zu einem gemacht.
    »Ich kann Gesellschaft gerade nicht gebrauchen«, stellte ich unmissverständlich klar und wandte mich, das Kleid über der Brust haltend, wieder dem Spiegel zu.
    »Ach, Sie meinen, weil Sie nicht gekleidet sind? Das macht mir nichts aus.« Er lachte heiser und kam doch tatsächlich näher heran. Ich sah seine knöcherne Gestalt hinter mir im Spiegel aufblitzen und unterdrückte ein ärgerliches Stöhnen. Als ich mich umdrehte, um ihn zu bitten, den Raum zu verlassen, war er fort. Ich blinzelte verwirrt und schrak zusammen, als er direkt neben mir auftauchte und den Zeigefinger seiner kalten durchscheinenden Hand über meinen nackten Arm fahren ließ. Ich schrie auf und flüchtete vor dieser eisigkalten Berührung.
    »Wer wird denn gleich so aus der Haut fahren?« , scherzte er und beäugte

Weitere Kostenlose Bücher