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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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schwebte ihre Aura in diesem Steinkreis, als hätte sich ihre Kraft mit der Magie hier vermengt.
    Der Gesang aus meiner Kehle schwoll an und vermischte sich mit dem der anderen Hexen. Lilli und Luca sangen jetzt auch kraftvoll. Dann kam Louisa dazu. Unser Ton wurde stärker und gröber. Die ersten Dämonen wandten sich zu uns um, ließen von ihren Opfern ab. Ich streckte mein Kinn vor, verengte die Augen und sah die Überraschung in ihren Gesichtern. Einige wichen zurück, als sie merkten, dass ihr Dämon uns nicht beeinflussen konnte. Die Zeit lief weiter, unberührt, aber sie hatten keinen Kontakt zu ihren Dämonen. Ihre Macht war eingeschränkt.
    Ich bemerkte, dass Lillis Gesang sich veränderte. Das Gesicht eines Tricksters vor mir verzerrte sich und er stürzte zu Boden. Lilli hatte sein Herz zum Stillstand gezwungen. Ungläubig starrte mir ein Wendigo entgegen, der das Schwert über seinen monströsen Kopf geschwungen hatte und jetzt auf die Knie sackte. Louisa schrie auf, mein Blick huschte zu ihr. Ihr Haar wogte unwirklich um ihr Haupt, ihre Haselnussaugen waren fast schwarz und ein gewaltiger Sturm raste über die Meute hinweg. Einige Zeitwandler flogen wie Kegel um, andere hielten stand und wir hatten ihre Aufmerksamkeit.
    Weit vorne sah ich Mister Gray, der einen Schutzschild aufrechterhielt, hinter dem Ben und Bruder Theodor Zauber wirkten. Mein Blick zuckte weiter, suchte Lennox. Ich fand die Mac Loyd Zwillinge. Sie versuchten einem schwarzen Nebel auszuweichen, der nach ihnen zu schnappen schien. Das unwirkliche Grau fraß sich in ihre Kleidung, zerfetzte sie. Es waren die Staubgnome von Abel, dem Weihnachtsmann. Ich hatte diesen grausamen Anblick bei meinem Vater gesehen, als sie ihn angriffen. Abel stand zähnefletschend einige Meter entfernt, seine Augen glommen gespenstisch, während er das grauenvolle Szenario beobachtete. Jetzt begann einer der Zwillinge in Todesangst zu kreischen.
    Ich schluchzte auf und ermahnte mich, mein e Kontrolle über die Zeit nicht zu verlieren. Bemüht, das Bild von der Feuerkuppel und den Dämonen zu verstärken, versuchte ich mich von den Zwillingen abzuwenden. Die Augen des Mac Loyd Zwillings schlossen sich, als das Grau seinen Hals erreichte und blutige Spuren zog. Er sank auf die Knie. Blankes Entsetzen erfüllte mich, als ich sah, wie er bei lebendigem Leib gehäutet wurde. Meine rechte Hand ließ das Feuerzeug aufflammen. Tränen rannen mir über die Wangen und ich rief das Feuer zu mir. Ich spürte, wie es eisschwarz in meinen Körper lief, mich begann auszufüllen, schmerzhaft und grausam schön. Ich sah, wie die Zeitwandler innehielten, unsicher zurücktraten. Einige rannten bereits, verschwanden aus meinem starren Sichtfeld.
    Ich war kaum noch mit mir selbst verbunden. Die Magie bebte in mir, in der Luft, in uns vier Hexen. Jetzt entdeckte ich Lennox. Er war unversehrt und mein Herz machte einen Satz. Schreiend kam er auf uns zugerannt, sein Schwert über dem Kopf schwingend. Ich erstarrte und erkannte, warum er uns zu Hilfe kam. Ein Wendigo stürzte mit einem grausamen Zug um den Mund auf mich zu. Ich sah seine spitzen gelben Zähne funkeln, die blutunterlaufenen Augen, die von einer schwarzen Tätowierung umrahmt wurden. Ein Herzschlag, er war nur noch zehn Schritte entfernt, noch ein Herzschlag, er zog ein Messer. Der nächste Herzschlag, er setzte zum Sprung an. Mein Herz setzte aus. Feuer brüllte ihm entgegen. Drang aus mir heraus. Wild, unkontrolliert. Louisas Hand in meiner zitterte. Ich hörte sie wimmern unter der Gewalt, die von mir ausging.
    Ich beugte mich dem Angreifer entgegen, bot ihm die Stirn, verstärkte meinen Stand. Der Zeitwandler schwebte vor mir, in einem Sekundenbruchteil umschloss ihn das Feuer und raste wieder in mich hinein. Der Wendigo krachte auf den Boden vor mir. Vor den Steinkreis. Sein Gesicht zu mir gedreht, fiel er in sich zusammen, als hätte man die Luft aus einem Ballon gelassen. Der Kopf sank unnatürlich auf seine Brust, die Haut seines Körpers, verkohlt und grau, löste sich von dem vertrockneten Gewebe und gab auf groteske Weise den Blick auf die pudrigen Eingeweide frei. Mir drehte sich der Magen um, als ich den Applaus hörte, der nun ertönte. Auf einmal war alles still. Nur dieses Klatschen und das Geräusch der Wellen auf den nahen Klippen.
    Es war Abel. Er schritt langsam auf uns zu. Neben ihm Serena und eine Handvoll verbliebener Zeitwandler, deren Unruhe auf mich eindrang. Mein Vater, Lennox und Ben standen

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