Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
Zeitliche segnen!« Seine Stimme war zuerst leise und säuselnd und wurde mit jedem furchtbaren Wort härter und lauter.
Super, das würde mich bis in alle Ewigkeit verfol gen. Selbst, wenn ich heute sterben sollte. Ich sah mich zerfressen von Schuldgefühlen in dem ewigen Winter der Banshee Welt wandern und keine Ruhe finden. Eine ganz persönliche Hölle. Fabelhaft!
Serenas Finger spannten sich fester um Dads Gesicht und sie legte die andere Hand auf seine Stirn. Warum tat er nichts? Ich konnte den Hass und die Bösartigkeit, die von ihr ausging en, ganz klar spüren. Dad machte nichts, außer tapfer standzuhalten. Es wurde Zeit. Ich spürte es.
Lennox zog sein Schwert. Das Geräusch hallte laut in mir wider. Dann schien es sich unendlich oft zu wiederholen und das erste Krachen von Metall auf Metall war zu hören. Louisa riss ihre Augen auf und ließ ihre Handgelenke kreisen. Ihr Atem ging rasch und angestrengt. Lilli feuerte eine Druckwelle los, ein Wirbelsturm hob alles an Sand und Laub auf und verschluckte gänzlich das Licht . Wir ergriffen wie auf ein Kommando unsere Hände und rannten los, verschwanden im aufgewirbelten Staub. Luca’s Lippen bewegten sich stumm. Ich bemerkte das Flimmern in der Luft, während wir den Abhang zu den Klippen in Richtung der Höhle herunterjagten. Stolpernd rutschte ich fast von dem befestigten Weg über den Abhang und kam schlingernd zum Stehen. Lilli schrie heiser auf. Ich verlor ihre verschwitzte Hand fast und krallte mich fester in ihre Finger. Ich stellte mir vor, wie mein Feuer die Dämonen in einer Kuppel einsperrte, sie aufhielt und von ihren Zeitwandlern abschirmte. Nur meiner flüsterte mir zu, er schien sein Privileg zu genießen unter meinem Schutz.
Ich spürte die Verwirrung der angreifenden Zeitwandler, die sich hinter uns auf dem Schlachtfeld breitmachte. Wir tauchten in die Höhle ein, die Zeit flimmerte erneut. Ich spürte, wie Louisa und Lilli an meiner Hand stockten, als wäre da ein Widerstand, durch den ich sie ziehen musste. Wir drohten die Kontrolle zu verlieren. Ich atmete schwer.
»Konzentriert euch!«, brüllte ich sie an und verstärkte das Bild der Feuerkuppel vor meinem inneren Auge. »Hier durch!«, kommandierte ich und steuerte den engen Gang an.
»Nicht dein Ernst?!«, zischte Luca hinter mir , während ich mein Licht aufflammen ließ.
»Mach dich klein, dann geht das!« , erwiderte ich atemlos. »Lasst einander nicht los! « Ich zog sie hinter mir in den Tunnel. Dann erlosch mein Licht. Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Luca stöhnte laut auf. Unendlich lang schien es zu dauern, durch diesen Gang zu laufen. Lilli fluchte hinter mir, als sie ausrutschte und nur durch Louisas Griff nicht fiel. Beinahe wären wir alle gestürzt.
Ich nahm das Flimmern der Zeit wieder wahr und biss die Zähne fest aufeinander. Halb blind taumelten wir weiter, bis wir endlich aus dem Gang stürmten und von einer Energiewelle getroffen wurden. Luca keuchte laut auf, kreiste gehetzt um die eigene Achse. Ich saugte die Kraft gierig in mich hinein und hieß sie willkommen.
Wir standen direkt hinter der Gruppe von Zeitwandlern und mir drehte sich der Magen um , als ich erkannte, wie viele es waren. Es handelte sich um mindestens fünfzig Gegner.
Einmal noch atmete ich tief durch. Mit der Entschlossenheit einer Kriegerin stellte ich mich ihnen entgegen, darauf bedacht, den Körperkontakt zwischen uns Hexen nicht abreißen zu lassen. Meine rechte Hand fand das Feuerzeug in meiner Tasche, die Linke hielt Louisa. Sie hielt Lilli, die sich an Luca klammerte, deren Haar unordentlich auf ihrer verschwitzten Stirn hing. Ihre Gestalt schien sich dauernd zu verändern. Sie wuchs, sie schrumpfte, sie war ein Mädchen, dann ein Riese und das in Sekunden. Sie hatte sich kaum unter Kontrolle. Gott, lass es funktionieren! , flehte ich.
Der blaue Nebel in diesem Kreis umspielte unsere Beine, kroch an uns herauf wie Insekten und tränkte uns mit seiner Macht. Ich schrie laut auf und wunderte mich beinahe über mich selbst.
»Hey, hier sind wir!« , brüllte ich der kämpfenden Meute zu. »Ihr wollt uns? Dann holt uns!«
Lilli sah zu mir herüber. Ihr Gesicht sprach Bände. Als hätte ich den Verstand verloren , zog sie die Augenbrauen zusammen. Dann kamen Laute über meine Lippen, die ich nicht kannte. Ich wusste gar nicht, was ich da sprach, aber ich spürte zum ersten Mal seit langer Zeit Valerie wieder bei mir. Seltsamerweise nicht in mir, wie sonst. Es war, als
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