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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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nicht erst entstehen zu lassen. Ich hörte alles wie durch Wasser. Ich war weit weg und müde. Mein Dämon kam nur langsam wieder zurück, nachdem ich meine Feuermagie genutzt hatte. Er sah höchstens einmal um die Ecke, um zu sehen, ob die Luft rein war und machte keine Anstalten mir zu helfen, mich zu regenerieren. Vielleicht war er aber auch einfach nur genauso müde wie ich. Zumindest schien er dadurch seinen Hunger vergessen zu haben und schlug mir nicht vor, Energie von meinen Freunden zu stehlen.
    Ein Teil von mir wollte sich gerne in sinnlose Verzweiflung steigern und ein anderer Teil jubilierte und wollte vor Freude weinen, weil ich Lennox wiederhatte.
    Mein Blick hing an ihm, an seinem Profil, saugte jede seiner Regungen und Bewegungen, die ich hier hinten erhaschen konnte, auf. Meine Gedanken kreisten um meinen Vater, Magnus und Mister Gray, die wir zurückgelassen hatten. Meine Hand klammerte sich an Louisa, dann driftete ich davon.
    Die Straße machte einen Knick und wurde zweispurig. Ich hörte Lennox sanft fragen, wie es mir ging. Ich hörte noch einmal seine Stimme, diesmal lauter.
    »Was hat sie, was ist los?«
    Was sollte denn los sein? , fragte ich mich. Ich sah aus dem Fenster und erkannte eine Ausfahrt. Newtown stand auf dem verbeulten Schild.
    Wenig später kam eine weitere Abzweigung , unauffällig und unbeleuchtet. In der Ferne sah ich die Leuchtreklame eines Motels und Diners. Dann beschleunigte sich das Tempo. Ich blinzelte. Wir flogen nur so über die Straße, vorbei an Lkws und anderen Fahrzeugen. Wie in einem Zeitraffer. Nahm nur ich das wahr oder die anderen auch? Meine Zunge war schwer und klebte an meinem Gaumen. Ben wandte sich nach hinten. Er berührte meine Stirn, aber mein starrer Blick konnte ihn nicht fixieren.
    Luca beugte sich an Olivia vorbei, die sich zurückzog, und sah mir ins Gesicht. Jetzt rollten meine Augen unkontrolliert in den Höhlen, bis sie sich nach vorne auf die Straße richteten. Wie weit waren wir wohl gefahren? Wir bogen in eine Kurve, die Lastwagen neben und vor uns versperrten die Sicht. Plötzlich überall rote Lichter.
    Ein wahres Meer aus leuchtendem Rot , quietschenden Bremsen, blockierenden Reifen.
    Ich wurde in den Sitz gepresst und Louisa schrie auf. Lennox fluchte, der Wagen schlingerte. Louisa begann zu zittern und krallte ihre Finger in mein Kleid. Olivia sah durch die Heckscheibe. Der Lkw vor uns stand schräg über die vier Fahrbahnspuren.
    »Was ist da los?« Das war Ben.
    Lennox legte den Rückwärtsgang ein, drehte sich um. Sein besorgter Blick streifte mich , als er anfuhr. Ein Krachen. Wir hatten uns irgendwie festgefahren. Lennox fluchte. Die Luft begann zu flimmern. Sie waren hier, hatten uns den Weg abgeschnitten und ein Schrei explodierte in mir.
     
    Ich blinzelte. Mein Gott war mir schlecht, ich befreite mich von Louisa, die schwer auf mir lag und schlief. Mein Herz schlug laut in meiner Brust und ich stöhnte. Ein Traum?
    Luca schlief mit dem Kopf an der Fensterscheibe, ihr braunes Haar wippte bei jeder Unebenheit der Straße. Ich sah nach vorne, auf die Straße. Sie machte einen Knick, wurde zweispurig und die Unruhe in mir wuchs.
    »Wie geht es dir , Hanna?« Lennoxʼ Stimme war sanft.
    Ich konnte nicht antworten, ich bekam keine Luft.
    Olivia drehte sich alarmiert zu mir um und legte ihren Arm um mich. »Schhhh, alles ist gut, Hanna«, versuchte sie mich zu beruhigen und legte mir ihre kühle Hand an die Wange.
    »Was hat sie, was ist los?«, fragte Lennox energisch und sah immer wieder in den Rückspiegel nach hinten.
    Mein Blick fiel auf das Fenster. Eine Ausfahrt, Newtown stand auf dem Schild. Ich wimmerte. Weiter vorne erkannte ich schon die zweite Ausfahrt und das Werbeschild des Motels.
    »Wir müssen hier runter!«, schrie ich und bäumte mich auf. Olivia sah mich aus schockgeweiteten Augen an und nahm Abstand.
    »Sofort!« Ich krallte mich von hinten in den Fahrersitz und rüttelte an ihm.
    Lennox reagierte, lenkte den Wagen auf der schneenassen Fahrbahn nach rechts rüber. Hinter uns erklang das Hupen eines Lastwagens, der gefährlich zu schlingern begann.
    »Mach! Wir müssen von dieser Straße runter! Sonst ist alles vorbei!«
    Louisa klammert e sich an mir fest, als wir viel zu schnell in die kurvige Ausfahrt schossen.
    Lennox trat auf die Bremse.
    Für eine Sekunde dachte ich, wir würden genau auf die Böschung zusteuern. Dann aber fing sich der Wagen. Ich glaubte, Ben Magie wirken zu spüren. Ich hörte ihn

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