Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
, wer ihn gemacht hat. Fakt ist nur, dass sie nichts von ihrer magischen Kraft mehr an jemanden abgeben kann«, erklärte Ben.
Lennox lachte trocken auf. »Also wollte nicht mal Dawn selbst, dass du während der Zeremonie von ihrer Magie kostest. Das ist amüsant.«
Ich sah das hintergründige Lachen in seinen Augen im Rückspiegel.
»Ich denke nicht, dass es damit etwas zu tun hatte«, erwiderte Ben kontrolliert.
»Nein? Sicher nicht? Ich glaube du bist womöglich nicht der Wunschschwiegersohn, für den du dich hältst.«
Ben blieb stumm , starrte stur hinaus.
Viel zu schnell legte Luca ihre Hand nun an meinen Hinterkopf und zog mich näher an sich heran. In mir rebellierte es.
»Ok …« Luca stieß ein Zischen aus und ließ mich abrupt los, als hätte sie sich verbrannt.
»Dein Dämon ist ziemlich bissig, nicht wahr?« Sie lächelte halb erheitert, halb besorgt.
»Er mag meine Hexenkräfte nicht. Es ist fast unmöglich , Magie zu wirken und den Kontakt zu ihm zu halten. Es ist, als wäre ich dann nur noch Hexe. Keine Nymphe mehr. Umgekehrt schnellt er manchmal so übereilt an die Oberfläche, dass ich ihn kaum halten kann. Dann versucht er zu tun was er will.« Ich seufzte und suchte Lennoxʼ Blick.
»Das ist Mi st«, stellte Luca mit fachmännischem Ton fest und Olivia sah sie spöttisch von der Seite an.
»Du musst es trainieren. Ich bin sicher , es ist möglich, die beiden in Einklang zu bringen.«
»Und wenn nicht?«, fragte Olivia ernsthaft und sah sie abwartend an. »Immerhin hassen unsere Dämonen Flammen, aus gutem Grund. Warum sollte es Hannas Dämon da anders gehen? Ein Dämon brennt gut, wenn er Feuer fängt und wir mit ihm, wie du sicher schon mal gehört hast.« Olivia zog ironisch eine Augenbraue hoch und wartete.
»Ja, was wenn nicht?«, fragte ich belämmert.
Luca winkte ab und schüttelte den Kopf.
»Das Wichtigste ist, dass du an dich glaubst. Du hast die Kraft alles zu verändern, zu retten.« Ihre Augen leuchteten und ihre Hand fasste meine, die auf meinem Schoß lag. »Der Glaube ist alles! Der Rest ergibt sich von selbst. Und ich denke, dass die Prophezeiung wahr werden wird und du der Schlüssel bist«, ergänzte sie.
Ich grübelte. Ich sollte also einfach an mich glauben … und dann? Könnte ich meine Freunde retten? Meine Familie? Der Rest, der von ihr übrig war ? Ich ließ meinen Blick durch das Halbdunkel des Wagens gleiten. Ich sah Louisas Rehaugen, die mich ansahen. Olivias stolz vorgerücktes Kinn, hörte ihr missbilligendes Zischen. Sah Ben, der Luca interessiert musterte.
Mein Blick traf auf Lennox. Ich musste nur glauben? Glauben versetzt Berge, hatte Henry immer gesagt. Also … ich schloss die Augen. Ich glaube, ich glaube, ich … wollte glauben … ich glaube … ich glaube wir sind alle verloren! Ein erstickter Laut entrann meiner Kehle und ich beugte mich nach vorne, um mich an die Rückseite des Fahrersitzes zu klammern, auf dem Lennox saß.
»Wir suchen uns ein abgelegenes Hotel und denken in Ruhe nach«, brummte Lennox, der meine Stimmung scheinbar wahrnahm und mir seine Hand hinter dem Sitz entgegenhielt. Dankbar ergriff ich sie. Fühlte die Wärme, die seine feingliedrigen Finger ausstrahlten.
»In Ruhe! Als hätten wir viel Zeit.« Ben spie das Wort Zeit nur so aus und hatte Lennox dabei im Visier. »Es gibt auch eine Bahnstrecke direkt bis zur Schottischen Westküste. Von dort aus können wir mit einer Fähre über den Atlantik übersetzen, auf die Insel Skye.«
» Wir sollten lieber die Brücke zur Nebelinsel nehmen. Mit dem Wagen sind wir flexibler«, gab Luca zu bedenken.
»Nebelinsel?«, fragte ich halblaut, immer noch aufgewühlt.
»Ja, Skye wird die Insel der Nebel genannt«, antwortete Ben und drehte sich nach hinten.
»Und da s aus gutem Grund«, mischte sich Luca ein und schnitt Ben das Wort ab. Erstaunt zog er die Brauen hoch und musterte sie intensiv.
»Skye ist eine der mythischen Inseln. Die Me nschen sagen sie ist verzaubert«, erklärte Luca.
»Wenn sie wüssten , wie recht sie damit haben«, warf Olivia ein und lachte heiser.
»Die Nebel verbergen, was das menschliche Auge nicht sehen darf. Wie einst die Insel A valon, die vor den Blicken der Sterblichen verborgen blieb.«
»Genug der Geschichtsstunden. Wir müssen zum Dunvegan Castle. Dort werden die Mac Loyds auf uns warten. Sie sind die Verbündeten, von denen Dominik Dawn sprach.« Ben sah wieder auf die Hand, die meine hielt und sprach weiter. Auf seinem Gesicht
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