Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)
brummend drehte ich mich um und zog die Beine an, um wieder tiefer in diesen wohligen Schlummer zu fallen, der mich immer noch einlullte. Langsam drang das störende Klappern von Geschirr in mein Bewusstsein und versuchte, ihn wie eine lästige Biene zu verscheuchen. D ann sickerten die Geschehnisse der letzten Tage zu mir durch und zuletzt die Flucht, Lennox, der Transporter und die bleierne Müdigkeit.
Ich streckte den Arm nach dem Vorhang aus, zog ihn sacht zur Seite und linste um die Ecke. Ich war in einem kleinen Loft. Geschmackvoll eingerichtet mit einer offenen Küche im Blickfeld, wo ich Lennox geschäftig mit Geschirr herumhantieren sah. Interessiert ließ ich meinen Blick langsam weitergleiten und musterte die Bilder, die an den Wänden hingen. Das eine oder andere Bild kannte ich, darunter erschreckender Weise auch das Bild an das ich gedacht hatte, als Lennox mir offenbart hatte ein Nachtalb zu sein. Ein teuer aussehendes weißes Lederecksofa stand vor einem Kamin und in der anderen Ecke vor einem Fenster ein schöner antiker Sessel mit Blümchenmuster, auf dem meine Hose fein säuberlich gefaltet lag.
Meine Hose … langsam lüpfte ich die Decke, sah auf meine nackten Beine und zupfte mein T-Shirt tiefer. Ich spürte, wie mir langsam das Blut in die Wangen kroch.
»Ich bin fast nackt.« Ruckartig setzte ich mich auf, zog die Bettdecke höher und sah hinter dem Vorhang vor. Lennox hob nicht einmal den Blick .
»Nein, wirklich? Dann hätte ich vielleicht doch genauer hinsehen sollen.« Unbeirrt hantierte er weiter mit Tellern und Tassen. Also gut, dann schnell , dachte ich mir und wollte mir meine Hose beschaffen. Ich rollte mich herum, bis meine Beine auf dem Boden standen und schob den Vorhang zur Seite.
Lennox ließ ein leises Pfeifen über seine Lippen kommen, ein Glitzern lag in seinen Augen und er grinste mich frech an. »Dornröschen ist nun endlich erwacht?«, scherzte er und klapperte mit seinem Geschirr weiter. Na dann, Gegenangriff! »Mmh, ich bin mir nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, dass du an meiner Müdigkeit nicht ganz unschuldig warst. Oder?« , stellte ich kühn fest. Er zuckte mit den Schultern und ließ ein Schnaufen hören. Auf unsicheren Beinen wackelte ich mit der Jeans über dem Arm auf ihn zu. »Da ich davon ausgehe, dass du dir außerdem einen Überblick über meinen Körperbau verschafft hast, wirst du mir sicherlich nachsehen, dass ich erneut versuchen werde, dich umzubringen?« Überrascht sah er auf und ein schiefes Lächeln huschte über seine schönen Gesichtszüge.
»Na gut, einmal hast du noch frei, aber erst nach dem Frühstück.« Ich war gefangen von diesem Lächeln . Alles war auf einmal leer in meinem Kopf und ich konnte nur noch benommen vor mich hinblinzeln, als er mit zwei großen Tellern mit belegten Brötchen und einem unwiderstehlichen Strahlen in den Augen auf mich zu steuerte . Verlegen wich ich seinem Blick aus. »Im Bad sind ein paar von deinen Sachen, Liebes. Und bitte, lass nicht wieder die Zahnpastatube offen!«
Eilig wandte ich mich ab. »Mmh, witzig…« , presste ich viel zu schnell hervor. Er war also zum Scherzen aufgelegt. „Liebes“, hallte es in mir nach. Seine samtige Stimme und dieses Wort ließen ein Lächeln über mein Gesicht schleichen. Schnell setzte ich mich in Bewegung , weil ich nicht wollte, dass er es sah und versuchte, wieder sauer auf ihn zu sein, weil er mich einfach meiner Jeans entledigt hatte.
Unsicher tapste ich in die Richtung, in der ich das Badezimmer vermutete und Bingo! Ich sah sofort ein paar meiner Klamotten und sogar einen Kulturbeutel mit meiner Zahnbürste, Schminkzeug und allem, was ein Mädchen so braucht. Wirklich mit allem!
Nach einer intensiven Dusche inklusive Beinrasur, Haarkur und Zähneputzen durchforstete ich meine Klamotten. Zwei meiner coolsten Jeans, einen ziemlich kurzen Rock, eine Strumpfhose, zwei Pullover und drei T-Shirts. Ein paar dazu passende Ballerinas und Turnschuhe. Eins musste man diesem Lennox lassen, er hatte Geschmack. Die Sachen waren nicht wahllos eingepackt worden und ein paar von meinen Accessoires waren auch dabei, was allerdings bedeuten musste, dass er sich ganz gut bei mir zu Hause umgesehen hatte. Als ich fertig war, ging ich zurück ins Zimmer. Mein Bauch knurrte und meldete Hunger an.
Lennox hatte ein Frühstück hergerichtet und sich anscheinend sogar Mühe gegeben. Es sei denn, er frühstückte immer frische Brötchen, Croissants und Rührei,
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