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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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verschiedene Früchte und Müsli und und und …
    Ich lächelte ihn verlegen an und griff mir ein Brötchen, bevor mein Magen wieder zum Löwen werden würde.
    »Du warst bei mir zu Hause. Und du hast mir meine Sachen mitgebracht, sehr wahrscheinlich auch meine Schubladen durchwühlt und …«
    »Gern geschehen, du brauchst dich nicht zu bedanken.« Er sah mich eindringlich und verärgert an. »Weißt du, du bist ein ganz schön undankbares Biest. Ist es nicht so, dass ich gerade ziemlich viel Zeit und Energie investiert habe, um dich aus dem Sanatorium rauszuholen?« Mit einem Ruck stand er auf und presste den Kiefer zusammen. Er ging wütend in die Küche zurück und begann mit dem Aufräumen. Unbeholfen stolperte ich hinter ihm her. Sein Blick war kalt. »Was willst du?«, fragte er entnervt. Seine abweisende Art schüchterte mich so ein, dass meine Worte weniger scharf klangen, als ich es beabsichtigte.
    »Es ist ja nicht gerade so, dass du verhindert hast, dass es soweit kommt.« Ich schluckte schwer. »Du hättest viel früher mit mir reden müssen. Damals im Bus zum Beispiel.«
    Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch und kniff dann die Augen zusammen. »Und du hättest mir zugehört«, fuhr er mir spöttisch über den Mund. Er sah mich aufmerksam und abwartend an.
    Nervosität machte sich in mir breit und ich knetete unruhig an meinen Händen herum. »Ich … na, ich denke mal, es wäre auf einen Versuch angekommen.« Mein Versuch, versöhnlicher zu klingen, misslang kläglich. Er nahm mich an den Schultern und schob mich zum Sofa. Mein Körper prickelte bei seiner Berührung. Nachdrücklich setzte er mich aufs Sofa und drückte mir ein Brötchen in die Hand.
    »Iss jetzt erst etwas und ich versuche, dir ein paar Dinge nahezubringen. Also, erst einmal bin ich davon überzeugt, dass du mir nicht geglaubt hättest an diesem Tag im Bus. Im Pandora h a tte ich nicht mit dir gerechnet. Du hättest nicht da sein sollen.« Er stockte.
    »Was ist im Pandora passiert? Ich meine, anscheinend ist die Zeit angehalten worden, aber warum laufen da irgendwelche Leute rum und bringen andere um?« Bestürzt sah ich ihn an. Beim Gedanken an diesen Typen, dem mal eben so das Genick gebrochen wurde, rebellierte kurz mein Magen und ich verzog das Gesicht.
    »Nein nein, der Zeitwandler wurde nicht getötet«, beeilte er sich zu sagen. »Er ist ein Trickster und dazu ein nicht besonders gesetzestreuer, er hatte sozusagen einen Gerichtstermin versäumt und …«
    »Und deshalb haben die ihn umgebracht?«, fiel ich ihm mit großen Augen ins Wort.
    »Du hörst mir nicht zu, Fräulein Cherryblossom!« Seine Haltung versteifte sich. »Er wurde ruhig gestellt und zum Rat gebracht. Wir sterben nicht so einfach, wenn unsere Kräfte voll entwickelt sind. Unsere Wunden heilen schnell, wir brauchen nicht zwingend Nahrungsmittel oder Luft zum Überleben. Es kann uns nur wenig umbringen.»
    »Was zum Beispiel?«, hakte ich nach.
    »Warum willst du das wissen?« Ein Grinsen zuckte in seinem Mundwinkel und seine Augen glitzerten amüsiert.
    Ich starrte ihn an, seine kalte Schönheit schmerzte und ich vergaß zu atmen. »Was ist ein Trickster ?«, hauchte ich leise, bemüht, beim Thema zu bleiben.
    »Meist sind Trickster ziemlich hinterlistige Zeitgenossen. Sie stehlen die Energie der Menschen, zum Beispiel über Sex. Sie haben eine ausgeprägte Libido und um an ihr Ziel zu kommen, setzen sie meistens Lug, Betrug und rohe Gewalt ein. In Märchen und Volkssagen taucht der Trickster in den meisten Fällen als geprellter Teufel auf. Er kann die Menschen blenden, hat Eigenschaften eines Chamäleons. Wenn du so willst, ist er also ein Gestaltenwandler. Ich zum Beispiel kann meine Gestalt nicht verändern, ich kann die Menschen allerdings glauben lassen, dass ich nicht da bin. So, als wäre ich unsichtbar. Das funktioniert allerdings auch nur für eine gewisse Zeit, je nach Kraft, die mir noch bleibt, nach meiner letzten Nahrung.« Das Wechselspiel seiner Miene war fesselnd. Wenn er sprach und vergaß, seine kühle Maske aufzusetzen, geschah so viel in seinem Gesicht, dass ich ihn wie hypnotisiert anstarren musste.
    »Die Frauen im Park – was waren sie?«, fragte ich a ufgeregt .
    »Sie sind Nymphen, wie du auch …«
    Ich fuhr zusammen, als hätte er mich geohrfeigt und machte mich stocksteif. »Ich bin nicht so … ich meine, das ganze Blut.« Ich arbeitete angestrengt daran, mein Brötchen bei mir zu behalten.
    »Nein, es gibt viele verschiedene

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