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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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jetzt mit dir geschehen soll.«
    Unruhe erfasste mich. »Ich soll doch zu meinem Vater gebracht werden , oder nicht ?«, fragte ich zaghaft.
    »Zieh dich an und komm in die Küche, wir müssen viel bereden, es ist kompliziert« , brachte mir Olivia spitz entgegen und verschwand aus dem Bad.
    S chwer schluckend machte ich mich eilig daran, in die Kleider zu kommen. Wie ich dieses Wort nicht mehr hören konnte – kompliziert . V erdammt!
    In der Küche angekommen sah ich die beiden Männer sich gegenübersitzend böse anfunkeln. Sie maßen sich mit Blicken. Ich setzte mich dazwischen, Olivia gegenüber. Lennox sah sie eindringlich an und eröffnete das Gespräch. »So, wie es aussieht, sind die Occulus Videns hinter dir her.«
    Ich machte große Augen. »Da klingelt nichts.«
    »Es handelt sich um eine für Zeitwandler und Hexenwesen gefährliche Gruppierung von Menschen«, erl ä uterte Olivia. »Wir wissen nicht, was sie von dir wollen. Klar ist nur, dass du kein einfacher Halbdämon bist. Du bist außerdem eine Hexe, sehr wahrscheinlich«, setzte Lennox befangen hinzu. Ben beugte sich vor und sah mir fest ins Gesicht. Er strahlte so viel Wärme und Mitgefühl aus, ich konnte mich seinem Blick nicht entziehen. »Die Cherryblossoms sind eine alte und mächtige Familie von Hexen. Wir nehmen an, dass dein Vater und der Rat deine Mutter womöglich ganz gezielt ausgewählt hat. Somit hat sich das Blut eines extrem mächtigen Zeitwandlers mit dem eines ziemlich starken Hexenclans vereinigt …«
    Ich fiel ihm ins Wort: »Meine Mutter ist keine Hexe … das müsste ich doch wissen. Und wäre Henry dann nicht auch …?«
    »Hanna, wie gut kannst du deine Mutter schon kennen? Und … nein …die Cherryblossoms haben ihre Kraft von jeher nur an die weiblichen Nachkommen weitervererbt«, stellte Lennox sachlich und kühl fest.
    »Aber …«
    »Deiner Mutter war es sicher nicht klar, was sie ist, so wie den meisten. Es ist nur die Frage, warum der Rat es so geheimgehalten hat und warum sie dich und deine Schwestern überhaupt gezüchtet haben.« Bei dem Wort gezüchtet drehte sich mir endgültig der Magen um. Hektisch presste ich mir die Hand vor den Mund und zwang die Galle zurück in meinen Magen. Ben bemerkte meine Lage, wechselte beunruhigt einen Blick mit Olivia und goss neues Wasser in mein Glas. Dankend nahm ich einen großen Schluck und atmete tief durch.
    »Dein Vater und seine Leute sind zurzeit nicht erreichbar. Es gibt im Augenblick einige Anschläge auf das Leben von Zeitwandlern, dann die Jagd nach den Artefakten und nach dir. Wir wissen einfach nicht, wie sich das Puzzle zusammenfügen lässt. Und wir kommen an keine brauchbaren Informationen.« Lennox hob unglücklich den Blick in meinen. »Meine Kontakte sind nicht sicher, wir sind wahrscheinlich schon zweimal verraten worden.« Er sah durch mich hindurch in die Ferne.
    Olivia mischte sich energisch ein. »Kannst du dich an die Nacht erinnern, als deine Schwestern gestorben sind?«
    Lennox und Ben schauten sie erschrocken an, bevor sie abwartend zu mir sahen. Meine Miene versteinerte und ich konnte ein unbehagliches Kribbeln in meinem Rücken spüren.
    »Ich kann mich an rein gar nichts erinnern. Nicht an die Zeit davor, nicht an den Moment, als es geschah, nicht an meine Mutter und wie es dazu kam.«
    Ben sah Olivia vorwurfsvoll an und schüttelte ganz leicht mit dem Kopf.
    »Nun macht doch mal halblang, Jungs! Sie ist ja nicht hysterisch geworden. Hört mal zu, es gab da mal ein Gerücht. Es besagte, dass es nicht die eigene Mutter war, die ihre Kinder damals umgebracht hat. Überlegt doch mal, ist es nicht ein wenig seltsam, dass Hanna so viel an Erinnerung fehlt?«
    »Du meinst, jemand hat ihre Erinnerungen blockiert, weil sie vielleicht etwas gesehen oder gehört hat, was irgendjemanden womöglich in Schwierigkeiten bringen könnte?«
    Mir rauschte der Kopf, zu viele neue Möglichkeiten rasten ungebremst hindurch.
    »Wir sollten nach Berlin fahren, zu meinem Tutor. Er ist Hexenmeister und kann gegebenenfalls solch eine Blockade aufheben.« Ben lehnte sich stolz auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme hinter seinem dunklen Wuschelkopf. Ungeduldig musterte er die anderen.
    »Vielleicht sollten wir Hanna erstmal fragen, ob sie das will. Ich meine, es wird sicher ziemlich hart, das alles noch einmal zu durchleben, besonders, wenn es alles wie neu auf sie einfällt. Habt ihr schon mal daran gedacht?« Lennox machte einen verärgerten Eindruck und

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