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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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kniff die Augen ernst zusammen.
    »Verdammt noch mal, es geht hier doch längst nicht mehr nur um Hanna, du sturer Esel!«, spie Olivia zischend hervor, schlug mit der flachen Hand auf den Küchentisch und ließ die Tassen klirrend umfallen.
    Es entfachte sich ein neuer Streit zwischen den dreien und meine Gedanken entfernten sich Stück für Stück von dem wütenden Geraune und Gebrumme. Sie stritten über meine Zukunft, als wäre ich gar nicht anwesend. Durchsichtig und unmündig, so war ich in diesem Moment.
    Mein Vater hatte mich und meine Schwestern gezüchtet , es war keine Liebesbeziehung gewesen. Sehr wahrscheinlich zumindest nicht. Und irgendjemand wollte mich und meinen Geschwister damals tot sehen und das war vielleicht gar nicht mal unsere Mutter gewesen. Denn irgendjemand wollte mich jetzt auch am liebsten tot sehen.
    » Ich mach’s! «, brüllte ich laut in die Runde und der Streit verstummte augenblicklich. Alle Blicke ruhten jetzt auf mir. Lennox schluckte schwer, Olivia lächelte und Ben sah zufrieden aus. »Ich möchte mit euch zu diesem Hexentyp fahren und dann sehen wir, was sich machen lässt.« Ich war völlig gefasst, mein Puls ging ruhig und sachte, ließ mein Blut gleichmäßig durch meinen Körper fließen, ich fühlte mich mit einem Mal ausgeglichen und gefasst. Wir hatten einen Plan und würden sehen, was die Zukunft bringt.
    Hungrig stand ich auf und machte mich daran, den Kühlschrank zu plündern. Entspannt nahm ich mir etwas zu essen und hörte zu, wie die anderen beschlossen, am nächsten Tag mit mir nach Berlin zu fahren. Sie verteilten Aufgaben, die noch erledigt werden mussten und trugen eifrig Informationen zusammen. An der Art, wie sie es taten, konnte man unschwer erkennen, dass es nicht zu den Stärken von Zeitwandler gehörte, in einem Team zu arbeiten, da sie es für gewöhnlich wahrscheinlich auch nie taten. Ben fiel das alles wesentlich leichter und er machte die meisten Zugeständnisse.
    Satt und zufrieden ging ich zurück in das Schlafzimmer und beschloss, mich ein wenig auszuruhen. Ich war noch etwas müde und spürte leichte Kopfschmerzen hinter meinen Schläfen pochen. Schläfrig rollte ich mich gerade auf dem Bett zusammen und wollte die Decke zu mir heranziehen, als ich hörte, wie die Tür aufgedrückt wurde. Dann blickte ich in Lennox’ verschmitztes Lächeln. Ein leises Ziehen durchlief meinen Körper, ich ließ die Decke selbstvergessen los und musste auch lächeln. Er setzte sich gegenüber aufs Bett ans Fußende, ließ mich nicht aus den Augen und seine Hand strich über mein ausgestrecktes Bein. Er war mir so nahe, mir stockte der Atem und Aufregung erfasste mich so gnadenlos, dass ich ein Zittern unterdrücken musste.
    »Wir sind allein.« Er machte eine lange bedeutungsschwere Pause und sah mir aufmerksam ins Gesicht. »Die anderen müssen viel organisieren und Leute treffen. Wir sind fast vierundzwanzig Stunden allein.« Wieder eine Pause, ich s ah ihn nur an und mein Puls beschleunigte sich, als er näher an mich heranrutschte. Es war schwer, einen sinnvollen Gedanken zu fassen, wenn er mich so ansah und dabei so nahekam.
    »Hanna, ich muss mit dir reden.« Sein dunkler Blick versank in meinem und er rückte noch dichter . Er hob sachte die Hand und strich mir unendlich sanft über meine Wange, bevor er sie in meinen Nacken legte. Die a ndere machte sich auf den Weg zu meinem Rücken, strich sacht darüber und zog mich unendlich langsam zu sich heran. Ich fühlte mich willenlos in seinen Armen, er hob mich an, dichter an sich heran, um mich dann rücklings auf das Bett zu legen. Überrascht keuchte ich leise auf und erwiderte seinen warmen Blick, sah ihm abwartend und aufgewühlt ins Gesicht. Er schwebte halb über, halb neben mir, sein Bein angewinkelt mit meinen verschränkt. Ich sah in seine lockenden Augen, bevor er sie schloss und sich ganz langsam zu mir herunterbeugte, immer näher. Er ließ seine Nase sanft vom Kinn zu meinem Ohr gleiten. »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt«, flüsterte er. Langsam ließ ich meinen Atem entweichen und s enkte die Lider . Mein Herz ließ einen Schlag aus und hämmerte danach viel zu schnell. Seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Murmeln. »Ich denke, du empfindest ähnlich. Dein Herz flattert wie ein gefangener Schmetterling umher. Oder du hast Angst? Dann lass ich dich jetzt allein und werde dir nicht mehr zu nahe treten.« Er zog sich leicht zurück und sah mich fragend und zögerlich an.
    Meine

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