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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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gehen wir morgen auf eine Party?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
    »So sieht es aus.« Er zog mich fester an sich, es war so friedlich. Er streichelte mir sanft über den Rücken und ich wurde schläfrig. Lange lagen wir einfach nur da, auf den Herzschlag des anderen horchend.
    »Lass es uns noch mal tun«, raunte er mir zu. Ich blinzelte verwirrt.
    »Zusammen einschlafen. Diese Wärme des Schlafes, das ist so … angenehm … und schön, ich hatte ganz vergessen, wie sich das anfühlt.«
    Ich lächelte ihn verträumt an. »Ich dachte, du meinst was anderes.«
    Er öffnete die Augen . In ihnen lag dieser vertraute Glanz, der mich so faszinierte. Lennox’ Mundwinkel zuckten amüsiert. »Du liebst es gefährlich, wie mir scheint.« Er nahm meine Hand, legte sie auf seine Brust und schloss die Augen. Ich spürte seinem Herzschlag nach und mein Puls wurde wieder ruhiger.
    »Ich dachte, du kannst nicht schlafen?«, raunte ich mit halbgeschlossenen Lidern .
    »Ich kann, ich brauche es nur nicht. « Er zog mich näher an sich. » Mmh…«, brummte er und ich schloss die Augen. Langsam ließ ich mich tiefer in seinen Arm fallen und spürte meine Glieder schwerer werden, spürte, wie der Schlaf kam und mich einlud, mit ihm in die Fluten des weichen Nichts zu versinken. Ich hörte Lennox’ leisen gleichmäßigen Atem und fragte mich noch, ob er schon schlief, als ich davontrieb.

Neue Erkenntnisse
     
    Wir würden bald losfahren, alle Sachen waren bereits in Bens Wagen verstaut und die Angespanntheit der Aufbruchstimmung war beinahe greifbar. Die letzten Stunden mit Lennox waren wundervoll gewesen. Ich war trotz der widrigen Umstände glücklich und konnte es nicht fassen, dass dieser sagenhaft aussehende, charismatische intelligente Typ mich wollte. Mein Leben hatte sich völlig auf den Kopf gestellt und ich schwebte tatsächlich in dieser unmöglichen Situation im siebten Himmel. In Gedanken schüttelte ich meinen Kopf über die kuriose Situation, in der ich mich befand.
    Konnte das gutgehen? Ich wusste es nicht. Ich wollte es auch gar nicht wissen. Ich hatte noch nie so intensiv empfunden und wollte einfach nur immer mehr von diesen rauschartigen Gefühlen. So genoss ich es, süchtig zu werden und zelebrierte sie in vollen Zügen.
    Ben und Olivia hatten sich in der Zeitwandlerszene umgehört und in Erfahrung gebracht, dass der Rat angegriffen worden war. Es war allerdings nicht klar, von wem und wann genau. Mal sollten es die Occulus Videns gewesen sein, mal eine Hexervereinigung namens Der Orden des Blutmondes .
    Mittlerweile war bekannt, dass alle Ratsmitglieder lebend entkommen waren, aber der jetzige Aufenthaltsort geheim war, was erklärte, warum Lennox niemanden erreichen konnte. Sie mussten sich erst neu organisieren und sichere Kommunikationsmöglichkeiten schaffen.
    Also machten wir uns auf den Weg nach Berlin, zu neuen Erkenntnissen.
    Lennox und ich saßen bequem auf der Rückbank von Bens VW. Ben fuhr und fachsimpelte mit Olivia über irgendwelche Vollmondrituale und Zaubertränke. Lennox spielte mit meiner Hand und ich kam nicht umhin zu bemerken, dass Ben immer wieder in den Rückspiegel sah und scheinbar missbilligend auf unsere Vertrautheit herabsah. Ich fragte mich kurz, ob es einen Grund dafür geben konnte, als Lennox aber seinen Arm um mich legte und mich an sich zog, verschwamm die Frage wie eine Spiegelung im aufgewühlten Wasser.
    Aus dem Fenster sehend betrachtete ich die vorüberziehenden Bäume, blickte in den Himmel und staunte über die sich herabsenkende rote Sonne. Eine unbestimmte Melancholie streifte mich kurz und unerwartet. Ich dachte an Maike, wusste nicht, was mit ihr geschehen war und hatte keine Möglichkeit, es herauszufinden. Von Henry ganz zu schweigen. Ich war für einen Moment von Traurigkeit erfasst, unterdrückte ein Aufseufzen und schloss die Augen. Mühsam sperrte ich die Gedanken aus und klammerte mich an andere. Es war schon September und es wurde langsam kalt draußen. Ich war gespannt auf Magnus Gutenberg, den Hexer, fürchtete mich aber auch vor dem, was ich dort erfahren würde. Der Hexer würde eine kleine Party für Hexenwesen und Zeitwandlerdämonen geben. Ben sagte, allerlei seltsame Kreaturen wären dort geladen und wir müssten auf der Hut sein. Olivia hatte diesen Satz mit einem Schnaufen quittiert und ihr schwarzes Haar geschüttelt. Ich war mir beinahe sicher, dass sie sich vor rein gar nichts fürchtete. Sie drehte mit ihren Fingern in ihrem seidigen

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