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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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Gesicht, als ich meine Hände an seine Wangen legte. »Hanna … «, sagte er leicht drohend, was völlig an mir vorbeiging und mich nicht weiter beunruhigte. Seine Augen weiteten sich und mit einem Ruck entlud sich Energie, die wie ein Blitz von ihm aus in meinen Körper jagte. So stark und unbändig . Es war wundervoll. Ich schloss die Augen, hieß sie willkommen, drückte mich an ihn, lächelte und genoss. Die Energie verebbte urplötzlich, viel zu schnell. Enttäuschung. Meine Hände wurden heiß, sie brannten. Ein scheußlicher Schmerz durchzuckte mich. Angefangen an der Hand , die Ben berührte, durch meinen Arm in sämtliche Glieder, die ich besaß. Mit Entsetzen riss ich meine Hände zurück und die Augen auf.
    Ben sah mich aufmerksam mit zusammengepressten Lippen an, hob beschwichtigend die Arme und ich konnte ihn nur anstarren.
    Hinter mir hörte ich Olivia in schallendes Gelächter ausbrechen, das sich anfühlte wie eine Ohrfeige. Ben formte mit seinen Lippen bedauernd ein  Tut mir leid!  und lächelte zerknirscht.
    »Ben lässt sich nicht so einfach berauben, Honey. Nur, wenn er dafür bekommt, was er will. Ein wenig Sex vielleicht? Oder Vorteile. Oh, Einfluss und Macht. Das mag er auch. Wonach ihm gerade gelüstet.«
    Hämisch grinsend musterte mich Olivia. »Ich spreche da aus Erfahrung, nicht wahr, mein Lieber?« Sie fixierte Ben mit einem überlegenen Blick, den dieser kurz erwiderte, bevor er mir wieder in die Augen sah.
    »Ich wollte nicht … es tut mir leid«, stammelte ich betreten und sah entschuldigend zu Ben auf. Meine Hand zitterte leicht, ich hob sie an, besah sie und zog mich weiter zurück. Mir war diese Situation furchtbar peinlich und ich wollte mich ein weiteres Mal gerne in Luft auflösen.
    »Ich weiß. Es ist in Ordnung. Aber zurzeit brauche ich meine Energie selber.«
    Sein Blick streifte Olivias mit einer Härte, die ich ihm nicht zugetraut hätte, bevor er mich wieder anblickte und mit einem Lächeln versuchte, die Situation zu entschärfen.
    »Wenn alles anders wäre, unter anderen Umständen, wer weiß, vielleicht würde ich dich dann meine Energie rauben lassen. Ein wenig zumindest.« Er grinste verhalten, trat einen Schritt auf mich zu und ich zuckte irritiert zurück. Olivia schnaubte verächtlich auf, was Ben mit einem noch härteren Blick in ihre Richtung quittierte. Mir wurde die Stimmung ernsthaft zu ungemütlich und ich wich zurück, um mich aufs Bett zu setzen. Ich hatte die Schmerzen in den Händen und Fingern ignoriert, hatte sie nicht wirklich registriert. Wenn ich bei Lennox auch so unvorsichtig war, könnte es ernsthaft gefährlich werden. Mechanisch schüttelte ich leicht benommen meinen Kopf und sah auf meine beiden Hände hinunter.
    Ben kam mir nach, setzte sich neben mich und hielt mir ein Glas entgegen, das ich dankend entgegennahm. »Du wirst es bald raushaben, wie du es steuern kannst, mach dir keine Sorgen.«
    Seine liebe Art berührte mich und ich versuchte, innerlich Abstand zu nehmen. Ich leerte das Glas in einem Zug, kämpfte gegen die Kohlensäure und machte mich auf den Weg ins Bad. Etwas durcheinander und aufgewühlt zog ich mir ein graues Cocktailkleid an, das Olivias blauem, was sie schon trug, vom Schnitt her sehr ähnlich sah. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie es besser ausfüllte. Sie hatte einen recht großen Koffer voll mit verschiedensten Kleidern und Accessoires aus ihrem Kleiderschrank mitgebracht.
    Ich begann, meine langen Haare zu einem kunstvollen Knoten zusammenzubinden. Mit kleinen schwarzen Samtblumen verzierte ich das Ganze und zupfte mir eine Haarsträhne in die Stirn. Wenn man es genau nahm, waren meine Haare gar nicht mehr dunkelblond, sondern sehr viel heller geworden. Lennox hatte mir erklärt, dass sie heller wurden, wenn ich mir Energie stahl. Sie würden irgendwann vermutlich fast weiß werden. Und jetzt schimmerten sie noch mal heller. Das musste bedeuten, dass Ben mir eine ganze Menge Energie gegeben haben musste, bevor er mich aufgehalten hatte. Oder vielleicht hatte er sich nicht rechtzeitig wehren können und ich hatte ihn überrumpelt.
    Ich würde Lennox erzählen müssen, was ich getan hatte.
     
    Als Lennox zurückkam, waren wir schon fertig angezogen und frisiert, selbst Olivia, die gefühlte Ewigkeiten mit ihrem Schminktäschchen verschwunden war. Fehlte also nur noch Lennox. Während ich eine Pizza verspeiste, zog er sich im Bad um. Als er in einem umwerfenden Smoking wiederkam, verschluckte ich mich an meinem

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