Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
die Spekulationen zum Verstummen, die sich blitzschnell im Haus verbreitet hatten: Warum ist sie nicht nach vorne gegangen? War es eine Art Aufstand? (Schon wieder?) Würde er sie diesmal bestrafen? (Gerechterweise!)
»Es herrscht Frieden, doch dieser Frieden kann jederzeit sein Ende finden. Verbündete sind entscheidend. Macht ist entscheidend.« Sein Blick richtete sich auf mich. »Ich rief sie zu mir. Es hatte keine Wirkung.«
Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge.
»Sie hat dem Ruf widerstanden«, fuhr Ethan fort und erhob seine Stimme über die anderen Vampire. »Sie hat der Verzauberung widerstanden. Sie verfügt über Stärke, meine Freunde, und wird eine Bereicherung für unser Haus sein. Denn sie gehört zu uns. Sie ist ein Vampir Cadogans. «
Die Gänsehaut befiel mich zum dritten Mal.
Er sah wieder zu mir, nickte leicht, und ich kniete vor ihm nieder. Dann trat er einen Schritt vor und blickte auf mich herab. Seine Augen schienen zu glühen, wie hellgrünes Glas, unter dem Rand seiner langen blonden Wimpern.
Der Moment war gekommen. Der Moment, in dem ich diesen Vampiren den Treueeid leistete – oder nicht.
Meine Treue gegenüber Cadogan. Meine Treue gegenüber Ethan.
»Merit, Initiantin des Hauses Cadogan, gelobst du in Anwesenheit deiner Brüder und Schwestern, Haus Cadogan Anwesenheit deiner Brüder und Schwestern, Haus Cadogan deine Lehnstreue und Lehnspflicht, ihm zu Ehren, seinem Herrn zu Ehren? Gelobst du Haus Cadogan und seinen Mitgliedern und sonst niemandem, treu und ergeben zu dienen, ohne List und Betrug? Gelobst du, die Freiheit deiner Brüder und Schwestern zu bewahren?«
Ich ließ ihn nicht aus den Augen und akzeptierte mit einem einzigen Wort meine ewige Pflicht. »Ja.«
»Merit, Initiantin des Hauses Cadogan, gelobst du, dem Haus und seinem Herrn ohne Zögern zu dienen und niemals, weder durch Wort noch Tat, zu versuchen, dem Haus, seinen Mitgliedern oder seinem Herrn zu schaden?
Wirst du mithelfen, es zu bewahren und zu verteidigen, gegen Wirst du mithelfen, es zu bewahren und zu verteidigen, gegen alle anderen Kreaturen, ob lebend oder tot, und wirst du dies vol Freude und ohne Furcht versprechen und dein Versprechen halten, solange du lebst?«
Ich öffnete den Mund zu einer Antwort, aber er unterbrach mich mit einer gehobenen Augenbraue. »Unsterblichkeit bedeutet ein langes Leben, Merit, und ein ewiges Versprechen. Denk sorgfältig nach, bevor du antwortest!«
»Das gelobe ich«, antwortete ich, ohne zu zögern, denn ich hatte meine Entscheidung schon getroffen. Was immer auch geschehen würde, ich war eine Vampirin Cadogans.
Ethan nickte. »So sei es. Tochter Joshuas, geliebte Enkelin Charles’« – ich lächelte, als er den Namen meines Großvaters nannte –, »du bezeigst uns dein Vertrauen und deine Treue, und wir nehmen dich in unsere Reihen auf.«
Er empfing das letzte Medaillon von Malik, beugte sich über mich und befestigte es um meinen Hals. Seine Hand verweilte für einen Augenblick, zumindest glaubte ich das, bevor er für einen Augenblick, zumindest glaubte ich das, bevor er wieder zurücktrat, doch noch bevor ich die Gelegenheit dazu wieder zurücktrat, doch noch bevor ich die Gelegenheit dazu hatte, mich zu wundern, was das bedeuten könnte, dröhnte seine Stimme durch den Festsaal.
»Merit, Initiantin Cadogans, ich ernenne dich hiermit … zur Hüterin des Hauses.«
Die Menge schnappte nach Luft. Ethan sah auf mich herab und wartete auf meine Reaktion.
Meine Reaktion erfolgte sofort, indem ich die Oberfläche meines Anhängers instinktiv mit den Fingern berührte – und mit großen Augen zu ihm auf-und ihn mit offenem Mund ansah. Ich war schockiert, zum einen, weil ich wusste, was eine »Hüterin« war, und zum anderen, weil er mich dazu gemacht hatte.
Ich hatte Mallory erklärt, dass die »Hüterin«, wie viele andere Dinge des Hauses, ihren Ursprung im Lehnswesen hatte und in modernen Häusern kaum Verwendung fand.
Der Hauptmann der Hauswache, in diesem Fall Luc, stand an der Spitze seiner kleinen Armee, aber eine Hüterin war verantwortlich dafür, das Haus als Ganzes zu bewachen.
Als Hüterin wäre ich für die Struktur verantwortlich und, am allerwichtigsten, für das Haus als Symbol.
Um es in Malorys Worten auszudrücken: Ich würde die Marke verteidigen. Ich wäre moralisch verpflichtet, dem Haus zu dienen, unerheblich, welches Misstrauen ich Ethan noch immer entgegenbrachte.
Tatsächlich hatte er auf klügste Weise dafür
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