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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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auf Bündnisse«, sagte er, »auf die Möglichkeit, das Abzeichen Navarres über unserer Tür zu sehen. Verwechsle mein Interesse nicht mit etwas anderem.«
    »Den Fehler würde ich nie begehen, Sullivan.« Was gab es schon zu verwechseln, wenn er mir gegenüber eingestanden hatte – wenn auch nur widerwillig –, dass er sich zu mir hingezogen fühlte. Was gab es schon zu verwechseln, wenn er mich praktisch an Morgan weitergereicht hatte. Natürlich war das erst geschehen, nachdem er mir angeboten hatte, seine neue Gefährtin zu werden. Die in seiner Wohnung wohnen und immer für ihn da sein würde. (Ich muss wohl nicht betonen, dass ich dankend abgelehnt hatte.)
    Und dennoch stand er vor mir und sprach das Thema an. Vielleicht wusste Ethan Sullivan doch nicht, was er wollte, trotz seiner undurchdringlichen Fassade perfekter Selbstkontrolle.
    »Dein Tonfall gefällt mir nicht«, sagte er.
    »Deine Anspielung gefällt mir nicht.« Ich war kurz davor, mich der Ungehorsamkeit schuldig zu machen, aber ich konnte ihm einfach nicht das letzte Wort lassen. Nicht bei diesem Thema.
    Er biss die Zähne zusammen. »Mach einfach deinen Job!«
    Ich hätte ihn fast angeknurrt. Ich hatte meinen Job gemacht. Ich hatte meinen Job gemacht, als es Tausende von Gründen gab, meinen Arsch nicht zu riskieren, um seinen zu retten. Ich hatte meinen Job gemacht, obwohl er an mir zweifelte, obwohl ich es besser wusste, einfach nur deswegen, weil ich nichts anderes machen konnte als meinen Job. Ich hatte mein Leben als Vampir akzeptiert, ich hatte ihn vor Morgan verteidigt, und ich hatte ihn vor Celina gerettet.
    In mir wuchs wieder die Enttäuschung und damit auch die Gefahr, dass sie sich einen Weg bahnen könnte. Ich hätte sie einfach freilassen können, hätte ihr erlauben können, sich mit Ethan zu messen … aber ich hatte ihm zwei Treueeide geschworen, und einer davon besagte, dass ich ihn gegen alle Feinde verteidigen würde, tot oder lebendig.
    Meine Vampirin zählte zu einer der beiden Gruppen auf jeden Fall dazu.
    Also zwang ich mit der Willenskraft einer Heiligen meinem Gesicht ein Lächeln auf und sah ihn unter halb gesenkten Wimpern hervor an. »Lehnsherr«, sagte ich knapp und bestätigte damit seine Autorität. Damit erinnerte ich ihn aber auch an unsere jeweiligen Positionen. Wenn er mich in die Schranken weisen konnte, dann konnte ich das bei ihm auch.
    Ethan sah mich einen Augenblick lang mit bebenden Nasenflügeln an, aber wenn er deswegen wütend war, dann verkniff er sich die Retourkutsche. Stattdessen nickte er nur kurz und sah auf die vor ihm ausgebreiteten Papiere auf seinem Schreibtisch. Ich verließ den Raum und ließ die Tür mit einem lauten Klicken zufallen.
    Nicht, dass ich nicht gewusst hätte, was auf mich zukommt. Ich wusste, er würde diesen »Ich bin hier der Boss«-Tonfall anschlagen und versuchen, sich in mein Privatleben einzumischen. Mein Umzug in das Haus war notwendig geworden, um als Hüterin schnell reagieren und meinen Kollegen in der Wache helfen zu können. Ich wollte an ihrer Seite kämpfen können, anstatt von Wicker Park durch den katastrophalen Chicagoer Verkehr bis hierher fahren zu müssen.
    Aber alles im Leben hatte seinen Preis. Ethan in meiner Nähe zu wissen war … wie eine Brandbombe. Einerseits konnten wir uns nicht ausstehen, andererseits fühlten wir uns so sehr zueinander hingezogen, dass es geradezu lächerlich war. Beides war nicht dazu geeignet, ein harmonisches Zusammenleben zu fördern. Und das war erst meine erste Nacht unter seiner Fuchtel. Die Zeichen standen nicht sonderlich gut für die Zukunft.
    Ich kehrte in mein Zimmer zurück und spielte mit dem Ende meines Pferdeschwanzes, während ich mich umsah. Der Sonnenaufgang würde mich zwar recht schnell außer Gefecht setzen, aber bis dahin war es noch eine Stunde hin, und mein kleines Aufeinandertreffen mit Ethan hatte ausreichend dafür gesorgt, dass ich mich ziemlich genervt fühlte. Daher dachte ich mir, ein Besuch des Sportraums im Kellergeschoss von Cadogan wäre eine sinnvolle Idee, wo ich einige Meilen auf dem Laufband hinter mich bringen könnte. Ich könnte mir aber auch das Cafeteria-Angebot vor Sonnenaufgang ansehen. Das würde ich allerdings nicht alleine machen – ich war hier immerhin noch die Neue. Also ging ich die Treppe in den zweiten Stock hoch und suchte nach Lindsey.
    Das stellte sich als nicht sonderlich schwierig heraus: Ein Bild von Brad und Angelina klebte an ihrem Schwarzen Brett, und über

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