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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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oder ›Vau-Vau-Hex-Hex‹?«
    »Erstens, guter Witz«, meinte Mallory und grinste Catcher von der Seite an. »Und zweitens erklärt das, warum sie ihn alle nur als ›den Orden‹ bezeichnen.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Na gut, beim Marketing haben sie zwar gepennt, aber ihre Sozialleistungen sind spitze«, sagte Catcher. »Entscheidend ist aber, dass Mallory nicht drei Monate in Detroit verbringen wird.«
    »Nicht, dass es nicht eine schöne Stadt wäre«, warf Mallory ein.
    »Schöne Stadt«, pflichtete ich ihr bei, aber nur der Form halber, denn ich war noch nie dort gewesen. »Und die Ausbildung beeinhaltet was, Zaubererworkshops?«
    »Zaubererworkshops, genau«, antwortete Catcher. »Keine Unterrichtsstunden – nur Praxis. Sie wird anfangen, die Schlüssel einzusetzen und zu handhaben, bedeutende und unbedeutende, damit sie ihre Aufgaben und Verpflichtungen gegenüber dem restlichen Orden zu verstehen lernt, und wenn sie noch ein paar Minuten erübrigen können« – er schlug einen knochentrockenen Tonfall an –, »werden sie ihr beibringen, wie sie sich die Magie nutzbar machen und steuern kann. Ihr Körper wird zu einem Gefäß der Zauberkraft.«
    Ich sah Mallory blinzelnd an und versuchte mir vorzustellen, wie meine blauhaarige, blauäugige beste Freundin und ehemalige leitende Angestellte einer Werbeagentur, die gerade ein Miss-Behavin’-T-Shirt und Röhrenjeans trug, das hinbekommen sollte.
    Mehr als »Aha!« konnte ich dann auch nicht sagen.
    »Sie wird diese Zauberkraft leben und atmen, sie wird lernen, sie zu kontrollieren.« Er hielt nachdenklich inne und starrte vor sich hin, bis Mallory seine Hand mit ihren Fingerspitzen berührte. Er drehte sich zu ihr und sah sie an. »Hexenmeister lernen durch praktische Erfahrungen, indem sie die Magie tatsächlich fließen lassen. Keine Bücher, keine Klassenzimmer, sie tun es einfach. Sie werden sie in Schaumburg auf die Probe stellen, und sie wird sie bestehen. Auf die harte Tour – allein und ohne Auffangnetz.«
    Ich erwartete, dass er jetzt sagte: So ist es auch bei mir gewesen. Sein Vortrag hörte sich zu sehr nach einem Lehrer der alten Schule an, der sich darüber beschwerte, wie sich die Dinge seit seiner Zeit geändert hätten, dass man sich früher den Arsch aufreißen musste, um überhaupt an der Schule angenommen zu werden usw. Allerdings wäre ich jede Wette eingegangen, dass der Lernprozess, um Magie durch Mallorys schlanken Körper fließen zu lassen, wesentlich anstrengender war, als ein paar Mathematikbücher auswendig zu lernen.
    »Verdammt«, sagte ich und sah sie mitfühlend an. »Vampire bekommen wenigstens ein Kompendium.« Das war aber auch so ziemlich alles, was wir in die Hand gedrückt bekamen. Obwohl meine Ausbildung für Luc wichtig war und ich seinen Einsatz sehr zu schätzen wusste, hatten er und Ethan doch Jahrzehnte zur Verfügung gehabt, bevor sie eine Funktion in einem Haus übernommen hatten. Um meine Rolle als Hüterin spielen zu können, hatten sie mir zwei Wochen gelassen, einen hochmütigen Hexenmeister zur Seite gestellt und ein Katana in die Hand gedrückt.
    »Also muss ich jetzt nach Schaumburg«, sagte Mallory, »wo ich nicht ganz so viele praktische Erfahrungen sammeln kann wie bei einem Sommervollzeitjob in Detroit, aber hoffentlich genug, um die Bösewichte nicht versehentlich mit einem Fingerschnippen in kleine Funkenhäufchen zu verwandeln.«
    Um ihren Standpunkt zu veranschaulichen, schnippte sie mit den Fingern, und ein kleiner blauer Funke entstand, der die Luft plötzlich mit der Elektrizität von Magie erfüllte. Catcher schloss seine Finger um den Funken, und als er sie wieder öffnete, hielt er eine blau glühende Kugel auf seiner Handfläche. Er hob die Hand, spitzte die Lippen und blies gegen die Kugel. Sie zerplatzte in kleine, funkelnde Kristallsplitter, die die umgebende Luft mit Magie erfüllten, bevor sie auseinanderstoben und sich auflösten.
    Dann drehte er sich mit einem derart anzüglichen Blick zu Mallory um, dass ich sehr, sehr, sehr froh war, in Haus Cadogan eingezogen zu sein. »Sie ist ein sehr nettes Gefäß.«
    Ach du mein lieber, grundgütiger Gott, ich wollte auf gar keinen Fall hören, dass Mallory ein Gefäß sei. »Also wirst du nach Schaumburg gehen«, wiederholte ich, um das Gespräch auf andere Themen zu lenken. Ich aß noch einen Happen, bevor mir der Appetit vollständig verginge. »Und du wirst dort dein Praktikum absolvieren. Wie lange musst du bleiben? Wie lange wird es

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