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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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zugesprochen hatte.
    »Das hoffe ich«, meinte ich. »Ich freue mich nicht gerade darauf, Nicholas möglicherweise wiederzusehen, und du weißt, was ich von meinem Vater halte.«
    »Aber ich kenne nicht den Grund dafür«, sagte Ethan leise. »Warum die Feindseligkeit? Dieser Bruch zwischen euch beiden?«
    Ich runzelte die Stirn und sah aus dem Fenster. Ich war mir nicht sicher, wie viel ich ihn wissen lassen wollte. Wie viel Angriffsfläche ich ihm bieten sollte.
    »Ich war nicht die Tochter, die mein Vater haben wollte«, sagte ich schließlich.
    Schweigen. Dann: »Ich verstehe. Stehst du Charlotte und Robert nahe?«
    »Ich würde nicht sagen, dass es zwischen uns dieselben Feindseligkeiten gibt, und wir bleiben auch in Kontakt, aber ich habe sie nicht gerade auf Kurzwahl.« Ich teilte ihm nicht mit, dass ich seit über einem Monat nicht mehr mit meinen Geschwistern gesprochen hatte. »Wir haben einfach nicht viel gemeinsam.« Robert bereitete sich darauf vor, das Geschäft unseres Vaters zu übernehmen; Charlotte war mit einem Arzt verheiratet und überschwemmte die Welt mit kleinen, neuen Merits. Na ja, Mrs Dr. Corkburger-Merits.
    Oh Mann. Corkburger.
    »Sind sie deinem Vater gegenüber genauso feindselig?«
    »Nicht wirklich«, sagte ich und sah aus dem Fenster. »Ich habe mich nie daran gewöhnt, in diesen Kreisen zu verkehren. Charlotte und Robert schon. Wir wurden alle in diese Welt hineingeboren, aber sie sind richtig aufgeblüht. Sie sind dafür, ich weiß nicht, irgendwie geeignet. Für diese Art Lebensstil, diese Art Aufmerksamkeit, den ständigen Konkurrenzdruck. Ich glaube, deswegen gab es zwischen ihnen und meinem Vater weniger Spannungen. Ihre Beziehung verlief, ich weiß nicht, problemloser?«
    »Und was hast du gemacht, während sie den großen Vorteil, ein Merit zu sein, genossen haben?«
    Ich lachte leise. »Ich habe viel Zeit in Bibliotheken verbracht. Ich habe viel Zeit mit Büchern verbracht. Zu Hause lebten wir natürlich alle einträchtig miteinander. Meine Eltern haben sich nicht gestritten. Wir hatten alles, was wir brauchten, alles Wesentliche. Ich habe in vielerlei Hinsicht sehr viel Glück gehabt, und das weiß ich auch. Aber ich war eine Träumerin, habe mich praktisch nie für die gesellschaftlichen Bonbons interessiert.« Ich lachte. »Ich bin eine Leserin, keine Kämpferin.«
    Ethan verdrehte angesichts meines zugegebenermaßen peinlichen Witzes die Augen. »Und offenbar auch keine Komikerin«, sagte er, aber der Hauch eines Lächelns lag auf seinen Lippen. Er verließ die Autobahn und fuhr auf die Schnellstraße. Ich sah Wohngegenden an uns vorbeiziehen, einige Häuser hell erleuchtet, andere lagen im Dunklen. Menschliche Familien, die ihr Leben lebten.
    Ich sah ihn an. »Wir sind bald da. Wie lautet dein Plan?«
    »Sich beliebt machen und Grundlagen für die Zukunft schaffen«, sagte er mit Blick auf die Straße. »Du wirst dich bei diesen Leuten wieder einbringen, sie wissen lassen, dass du zurück bist und dass du zu ihnen gehörst. Dass alles, was den Merits zusteht – der Respekt, der Zugang, die Bestätigung –, auch dir zusteht. Wir schauen, was wir über diesen angeblichen Artikel herausfinden können, wie Jamie darin verwickelt ist, wie Nick darin verwickelt ist.« Er schüttelte den Kopf. »Deine Informationen zu Nick lassen uns ein wenig im Trüben fischen, und deswegen müssen wir herausfinden, woran wir sind. Basierend auf unseren Erkenntnissen werden wir überlegen, ob es für deinen Vater Möglichkeiten gibt, uns zu helfen – vorausgesetzt, er ist da.«
    Diese unerfreuliche Aussicht schlug mir auf den Magen. Ich war mehr als bereit, alles aufzugeben, was mir als Merit »zustand«, wenn ich nur meinem Vater aus dem Weg gehen konnte. Aber hier ging es darum, den Zugang zu Informationen zu erhalten und eine Bedrohung auszuschalten. Ich war schon groß genug, um für die Gemeinschaft ein Opfer zu bringen.
    »Und wir sind der Köder?«, fragte ich.
    Ethan nickte. »Dein Vater ist ein sehr ehrgeiziger Mann, der ehrgeizige Ziele für Firma und Familie verfolgt. Du verschaffst ihm den Zugang zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe.«
    »Einer mit Fangzähnen«, ergänzte ich. »Vergiss aber nicht, wofür er sich wirklich interessiert: Ich serviere ihm einen Meistervampir auf dem Silbertablett.«
    »Ob er nun einen oder uns beide sehen will, vergiss niemals, wer du bist! Weder eine Meisterin noch einfach eine Merit. Du bist eine mächtige Vampirin, aufgrund eigener

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