Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
mögliche Feinde, die die guten Seiten des anderen anerkannten.
Das Leben als Vampir war nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
»Wie es unsere Art ist«, sagte Gabriel in den stillen Raum hinein, »liegen auf den Bänken vor euch zwei Kugeln. Eine weiße, eine schwarze. Schwarz, wir kehren zurück in die Sicherheit der Sieben Wälder. Weiß, wir bleiben. Wir riskieren den Kampf – welcher Kampf das auch immer sein mag. Legt eure Stimme in die Schachtel, wenn diese an euch weitergereicht wird. Wenn ihr für andere stimmberechtigt seid, dann dürft ihr auch diese Stimme abgeben. Gebt eure Stimmen nach bestem Wissen und Gewissen ab.«
Jason kam mit einer Holzschachtel in den Händen die Plattform herab. Er trug sie ans andere Ende der Kirche und reichte sie dann dem letzten Mann in der letzten Reihe.
Es dauerte achtzehn Minuten, bis alle Stimmen abgegeben waren – achtzehn nervenzerreißende Minuten, während derer mich die meisten Formwandler entweder neugierig oder ernst betrachteten.
Ich musste hart an mich halten, unter dem gewaltigen Druck nicht nervös mit den Füßen zu scharren.
Als die Schachtel quer durch die Kirche gereicht worden war, brachte Jason sie wieder nach vorne, und dann begann die Auszählung. Ein langes Brett, ähnlich dem, das man bei einer Partie Cribbage verwendet, wurde auf den Tisch gelegt, auf dem eben noch die Schachtel gestanden hatte.
Anschließend wurden die Kugeln aus der Schachtel genommen und in die Vertiefungen des Bretts gelegt.
Schwarz, dann weiß, dann schwarz, dann drei weiße, dann sechs schwarze und so weiter. Obwohl mein neuer Freund mit beredten Worten gesprochen hatte, schienen die Formwandler nicht völlig mein neuer Freund mit beredten Worten gesprochen hatte, schienen die Formwandler nicht völlig überzeugt zu sein. Wie immer die Abstimmung auch ausfallen würde, es wäre auf keinen Fall einstimmig.
Nach einigen Minuten der Auszählung verließ Gabriel die Plattform und kam zu mir herunter, näher an die Menge heran. Es war ein symbolischer Akt, der besagte, dass er wieder zu ihnen gehörte und sich dazu bereit erklärte, ihre Entscheidung zu respektieren, wie immer sie auch ausfallen würde.
Gabriel hielt seine Faust hoch. »Die letzte Stimme. Die entscheidende Stimme.« Er öffnete seine Hand. Die Kugel war weiß. Sie würden hierbleiben.
Fünf Sekunden lang herrschte atemlose Stille. Dann brach das absolute Chaos aus.
Unglücklicherweise hatten wir recht gehabt. Die Männer, die es im Flur auf Gabriel abgesehen hatten, waren nicht die Einzigen gewesen. Sie hatten sich auch nicht für die Wahl interessiert – sie hatten vorgehabt, das Kräftegleichgewicht hinterher zu verändern.
Ohrenbetäubender Lärm brach los, als Formwandler nach vorne stürzten und auf dem Weg Handfeuerwaffen und Messer aus ihren Lederjacken zogen. Ich war Gabriel am nächsten, also zog ich mein Schwert und sprang vor ihn, bis Ethan und Adam auftauchten und Gabriel hinter dem Podium in Sicherheit brachten.
Da Gabriel nun abgeschirmt war, sprangen Falon, Jason und Robin von der Plattform herab. Falon zog zwei Dolche aus ihren Stiefeln und eilte zu mir an die Front. Jason und Robin holten sich Jeff zu Hilfe und machten sich daran, die Angriffe von den Flanken abzuwehren.
Sie waren nicht die Einzigen, die Gabriel zur Seite standen. Wie immer die Formwandler über die Wahl dachten, die Stimmen waren gezählt und eine Entscheidung getroffen worden. Viele von ihnen würden diese Entscheidung respektieren. Sie würden bleiben und kämpfen.
Verräter unter ihnen würde er nicht dulden.
Schick Christopher und Ben zu den Ausgängen, teilte ich Ethan telepathisch mit. Wenn das hier nach draußen dringt, dann ruft jemand die Polizei. Die können wir im Augenblick nicht brauchen.
Falon und ich nickten uns kurz zu und bereiteten uns darauf vor, unseren Stahl in den Kampf zu führen.
Die erste Welle bestand nur aus Draufgängern. Ein Mann in einer Lederjacke stapfte mit einem mordlüsternen Grinsen und einem Revolver auf mich zu.
»Oh, das ist ja fast schon zu leicht«, sagte ich mit einem Lächeln, und bevor er mit einem abfälligen Kommentar antworten konnte, hatte ich meine Finger um die Hand am Abzug gelegt und sie nach oben gedreht. Die Waffe zeigte zur Decke und konnte so keinen Schaden anrichten. Ich nutzte die Drehkraft, um seinen Ellbogen zu biegen, und er fiel auf die Knie, als Sehnen und Knochen bis an die Belastungsgrenze überdehnt wurden.
Als er einige wenig
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