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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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und ihr Tonfall verriet ihre Genugtuung. Ich öffnete die Augen, nur um zu sehen, wie sie auf dem Absatz kehrtmachte, abmarschierte und von der Menge verschluckt wurde.
    Ich nahm eine weitere Gabel Auflauf und hielt sie Ethan hin. Er betrachtete sie einen Moment lang, bis ihn mein böser Blick dazu zwang, sich vorzubeugen.
    Eine halbe Sekunde später schloss auch er die Augen, als er den Geschmack verspürte.
    »Hab ich dir doch gesagt«, sagte ich und zog die Gabel zurück.
    »Du hast wirklich ein Talent.«
    »Weiß ich doch«, sagte ich geistesabwesend, denn ich befand mich bereits wieder im Schlaraffenland.
    Kurze Zeit später tauchte auch Nick in der Menge unter, und Ethan ging kurz nach draußen, um einen Anruf zu tätigen. Das ließ mich allein im Rudel zurück, und in diesem Augenblick nutzte Adam seine Chance.
    Er war lässig gekleidet – ein dünnes Baumwollhemd und Jeans, dicke Stiefel und eine lange Kette, an der ein keltischer Anhänger baumelte.
    »Ihr beide scheint der Hit zu sein«, sagte er. »Berna kocht nicht für viele. Ich weiß, dass sie das, was du für sie getan hast, sehr zu schätzen weiß.«
    »Ich bin nur froh, dass ich rechtzeitig dazwischengehen konnte«, sagte ich und nickte dann in Richtung der Menge. »Es scheint, dass hier alle ziemlich viel Spaß haben.«
    »Das haben wir normalerweise auch. So was machen wir zu Hause auch immer. Große Wiedersehensfeiern, Barbecues, so was in der Art.«
    »Ich habe gehört, dass Gabriel in Memphis wohnt. Wohnst du da auch?«
    Adam lächelte verschlagen, und als sich seine Mundwinkel hoben, wurden seine tiefen Grübchen sichtbar. Ich nehme an, man hätte sein Lächeln als wölfisch bezeichnen können, denn es hatte definitiv etwas Raubtierhaftes an sich.
    »Ich wohne, wo immer ich will.«
    »Du bist also ein Nomade, oder hast du einfach Angst davor, dich zu binden?«
    Nun lächelte er über das ganze Gesicht. »Willst du es mit mir ausprobieren?«
    Ich lachte prustend. »Ich habe genug damit zu tun, mit den Vampiren in meinem Leben zurechtzukommen.«
    »Woher willst du wissen, dass man mit Formwandlern nicht leichter zurechtkommt?«
    »Es hat nichts damit zu tun, wie gut oder wie schlecht man mit jemandem zurechtkommt. Es geht darum, mir die Leute vom Leib zu halten, auf die ich ein Auge haben muss. Ich würde gerne ein Leben ohne großes Theater führen.«
    »Dann hättest du besser keine Vampirin werden sollen.«
    »Hatte nicht wirklich die Wahl.«
    Das ließ ihn innehalten. Sein Lächeln verschwand und wurde durch eine leicht morbide Neugier ersetzt. »Du hattest keine Wahl? Ich dachte, Vampire hätten Eide zu leisten? Der Wandlung ihre Zustimmung zu geben oder so?«
    Ich wandte mich ab und befeuchtete nervös meine Lippen. Obwohl die ganze Stadt wusste, dass ich zu einer Vampirin gemacht worden war, waren die Umstände meiner Wandlung – die Tatsache, dass ich ihr nicht wirklich zugestimmt hatte – nur ganz wenigen bekannt. Ich hatte diese flapsige Bemerkung, ohne nachzudenken, von mir gegeben… aber ich war mir nicht sicher, ob ich diesem Kerl die Wahrheit sagen wollte, Grübchen hin oder her.
    »Es gab noch andere Dinge zu bedenken außer dem großen Theater«, teilte ich ihm in der Hoffnung mit, dass ich damit die Frage ausreichend beantwortet hatte und weiteren Fragen ausweichen konnte. »Es ging nicht nur darum, ein Vampir zu werden.« Es ging um mein Überleben. »Das trifft auf einige von uns zu.«
    Als ich ihm wieder in die Augen sah, lag Überraschung in seinem Blick – und Respekt.
    »Du bist eine Kämpferin«, stellte er fest. »Eine Art Kriegerin.«
    »Ich bin die Hüterin des Hauses«, sagte ich. »Eine Wächterin, im weitesten Sinne.«
    »Ein Ritter unter Königen?«
    Ich lächelte. »So ungefähr. Und wie verbringen Sie ihre freie Zeit, Mr Keene? Abgesehen davon, dass Sie mithilfe Ihrer Grübchen Frauen umwerben?«
    Er sah schüchtern zu Boden, aber das nahm ich ihm nicht ab, vor allem nicht, als er mich wieder ansah und verführerisch grinste. »Ich bin ein Mann der kleinen Freuden, verehrte Hüterin.«
    »Und die wären?«
    Er zuckte nachlässig mit den Achseln und winkte dann einen Mann herbei, der mit Saft in Plastikbechern an uns vorbeilief. Familienfreundlich, dachte ich.
    Adam nahm zwei Becher und gab mir einen. »Wenn wir das nächste Mal einen Drink nehmen, werde ich etwas Ausgefalleneres anbieten. Wie stehen meine Chancen?«
    Ich trank einen Schluck warmen Apfelsaft. »Gering bis gar keine.«
    Er lachte gutmütig.

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